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Deutsche Unternehmen sind nicht bereit für die E-Bilanz / Studie der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Geschrieben am 16-08-2011

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E-Bilanz Studie
http://ots.de/5Seu4
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Hamburg (ots) - Rund drei Viertel der bilanzierenden Unternehmen
haben noch nicht mit den Umstellungsmaßnahmen begonnen / 90 Prozent
der Betriebe fühlen sich nur teilweise oder unzureichend durch die
Finanzverwaltung informiert / Die Hälfte der Unternehmen kann den
finanziellen Aufwand der E-Bilanz-Umstellung nicht abschätzen

Die Diskussion um die Einführung der "E-Bilanz" schlägt derzeit
hohe Wellen. Die rund 1,37 Millionen bilanzierenden Unternehmen in
Deutschland befürchten einen erheblichen Mehraufwand, den sie aktuell
noch nicht genau kalkulieren können. Rund drei Viertel der befragten
Unternehmen (74%) haben deshalb noch nicht mit den wichtigen
Umstellungsmaßnahmen für die E-Bilanz begonnen. Dies ist das Ergebnis
einer aktuellen Studie der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in
Zusammenarbeit mit TNS Emnid, für die 300 E-Bilanz-Verantwortliche
nach dem Umsetzungsstand in ihren Unternehmen befragt wurden.

90 Prozent der befragten Betriebe fühlen sich zudem nur teilweise
oder unzureichend über die Anforderungen der E-Bilanz informiert. Auf
das angekündigte finale Schreiben der Finanzverwaltung zu den
wesentlichen Umsetzungsinhalten warten die Unternehmen
dementsprechend gespannt: 85 Prozent der Befragten erhoffen sich
hiervon entscheidende Informationen für die
Umstellungsvorbereitungen.

"Aufgrund des Informationsdefizites können viele Unternehmen gar
nicht abschätzen, welchen Zeit- und Personalaufwand die
entsprechenden Umstellungsmaßnahmen benötigen und welche Kosten diese
verursachen", erläutert Sebastian Koch, Partner der BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Leiter der Arbeitsgruppe
E-Bilanz. Laut Studie kann die Hälfte (50%) der befragten Betriebe
den finanziellen Aufwand der Umstellung gar nicht abschätzen. 22
Prozent der Studienteilnehmer erwarten einen Gesamtaufwand für die
Umstellung von 10.000 Euro bis 50.000 Euro und 7 Prozent der
Unternehmer gaben sogar an, mit einem finanziellen Aufwand von mehr
als 50.000 Euro zu rechnen.

"In der Summe zeigen die Studienergebnisse, dass das ursprüngliche
Ziel einer verpflichtenden Einführung der E-Bilanz zum 01. Januar
2012 insbesondere aufgrund einer defizitären Informationspolitik der
Finanzverwaltung nicht mehr haltbar war", erklärt BDO Experte Koch.
In einem überarbeitenden Entwurf des Anwendungsschreibens zu § 5b
EStG hat das Bundesministerium der Finanzen (BMF) deshalb unter
anderem eine Nichtbeanstandungsregelung vorgestellt. Demnach soll es
nicht beanstandet werden, wenn die Abschlüsse erst ein weiteres Jahr
später in elektronischer Form übermittelt werden.

90 Prozent der befragten Unternehmen geben zudem an, nicht etwa
durch die Finanzbehörde auf die Notwendigkeit zur Umstellung auf die
E-Bilanz aufmerksam geworden zu sein, sondern vielmehr durch
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, die Tagespresse oder durch
Seminaranbieter.

Angesichts dieser Erkenntnisse verwundert es nicht, dass auch der
Bericht "Über die Auswertung der Pilotphase zur elektronischen
Übermittlung von Daten der Bilanz und Gewinn und Verlustrechnung",
den das Bundesministerium der Finanzen (BMF)am 08. August 2011
vorgelegt hat, zu dem Schluss kommt: "Es ist zu erwarten, dass
einige Unternehmen noch Zeit benötigen [...]". An der Pilotphase
haben sich nur 84 Unternehmen aktiv beteiligt. "Auch diese geringe
Beteiligung an der Pilotphase unterstreicht, dass der Großteil der
bilanzierenden Unternehmen noch erheblichen Nachholbedarf bei den
unausweichlichen Umstellungsmaßnahmen hat", so Koch. "Die Zeit
drängt, denn trotz des faktischen Aufschubs der verpflichtenden
elektronischen Übermittlung bleibt der Umfang der Anforderungen für
die Unternehmen weiterhin bestehen."

Hintergrundinformationen E-Bilanz:

Unter dem Motto "Elektronik statt Papier" wurde mit dem Gesetz zum
Abbau der Steuerbürokratie (SteuBAG) bereits Ende 2008 die Einführung
der so genannten E-Bilanz beschlossen. Der Gesetzgeber strebt damit
eine Optimierung der Arbeitsabläufe zwischen Unternehmen und
Verwaltung bzw. eine deutliche Vereinfachung und Effizienzsteigerung
auf Seiten der Finanzämter an.

Ursprünglich geplant für alle Geschäftsjahre, die nach dem 31.
Dezember 2010 beginnen, sollten alle bilanzierenden Unternehmen eine
Steuerbilanz sowie eine Gewinn- und Verlustrechnung oder eine
Handelsbilanz nebst Überleitungsrechnung standardisiert elektronisch
an die Finanzbehörden übersenden. Für bilanzierende Unternehmen in
Deutschland bedeutet diese Umstellung aufwändige und weitreichende
Vorbereitungen, sowohl im Rechnungswesen als auch in der IT-
Konfiguration.

Nach zahlreichen Verzögerungen bei der inhaltlichen Ausgestaltung
der E-Bilanz durch die Finanzverwaltung sowie massiven Einwänden von
Verbands- und Unternehmensseite wurde im November 2010 eine
Verschiebung der Einführung der E-Bilanz um ein Jahr bekannt gegeben.
Unternehmen sollten so die Möglichkeit zu einer Pilotphase im Jahr
2011 erhalten, um die neuen Anforderungen auf ihre Praxistauglichkeit
testen zu können.

In einem überarbeitenden Entwurf des Anwendungsschreibens zu § 5b
EStG, veröffentlicht am 05. Juli 2011, hat das Bundesministerium der
Finanzen (BMF) darüber hinaus so genannte Übergangs- und
Nichtbeanstandungsregelungen vorgestellt. Demnach soll es für die
meisten Steuerpflichtigen nicht beanstandet werden, wenn die
Abschlüsse erst ein weiteres Jahr später in elektronischer Form
übermittelt werden. Somit ist die elektronische Datenübertragung nach
amtlich vorgeschriebenem Datensatz erst für das Jahr 2013 und damit
erst in 2014 verpflichtend für die Unternehmen.

Zur Studie:

Die aktuelle Studie "E-Bilanz Studie: Elektronische
Jahresabschlüsse auf Knopfdruck?" kann unter www.bdo.de
heruntergeladen werden.

Zur Information:

BDO ist die führende mittelständisch geprägte Prüfungs- und
Beratungsgesellschaft in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuern
und wirtschaftsrechtliche Beratung sowie Advisory Services. Mit rund
1.900 Mitarbeitern an 25 Standorten betreut die Gesellschaft
nationale und internationale Unternehmen unterschiedlicher Branchen
und Größenordnung. Durch persönliche Betreuung, Verlässlichkeit und
höchste Qualität sowie durch die Einbindung in das leistungsfähige
internationale Netzwerk ist BDO die erste Adresse für den
Mittelstand, Familienunternehmen und aufstrebende
kapitalmarktorientierte Unternehmen.

BDO AG ist Gründungsmitglied des internationalen BDO Netzwerks. Es
ist die einzige der fünf weltweit tätigen Accountant-Gruppen mit
europäischen Wurzeln. Das Netzwerk von rechtlich selbstständigen,
voneinander unabhängigen Gesellschaften besteht seit 1963 und ist mit
knapp 47.000 Mitarbeitern in 119 Ländern präsent. Im Jahr 2010
erwirtschaftete das Netzwerk einen Umsatz von 3,9 Mrd. Euro.



Pressekontakt:
WP StB Dr. Arno Probst
Partner, Mitglied des Vorstands
Tel.: +49 40 - 30293-530
Fax: +49 40 - 30293-222
arno.probst@bdo.de


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