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8,7 Prozent weniger Firmeninsolvenzen: Bürgel erwartet Vorkrisenniveau für das Gesamtjahr (mit Bild)

Geschrieben am 30-05-2011

Hamburg (ots) -

Die deutsche Wirtschaft verzeichnet auch im ersten Quartal 2011
sinkende Zahlen bei den Firmeninsolvenzen auf insgesamt 7.423 Fälle.
Gegenüber dem Referenzquartal 2010 meldeten 8,7 Prozent weniger
Unternehmen ihre Zahlungsunfähigkeit an. Entsprechend rechnet die
Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel für 2011 mit bis zu 30.000
Firmenpleiten - ein Niveau, das dem vor der Finanzkrise entspricht.
"Die Wirtschaft in Deutschland hat sich in den letzten Monaten
kontinuierlich nach oben entwickelt", sagt Bürgel Geschäftsführer Dr.
Norbert Sellin. Das bewiesen die positiven Werte sowohl bei den
sinkenden Firmeninsolvenzzahlen, als auch bei der Inlandsnachfrage.
"Vor allem die deutlich steigenden deutschen Exporte mit plus vier
Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2010 stimmen die hiesige
Wirtschaft positiv", skizziert Sellin. Ein großes ökonomisches Risiko
birgt die mögliche Zahlungsunfähigkeit europäischer Staaten und die
Auswirkung auf den Euro. Weiterhin könnten die anziehenden
Rohstoffpreise den Wirtschaftsmotor zum Stottern bringen.

Die Unternehmensinsolvenzen im ersten Quartal 2011 verteilen sich
am stärksten auf die Bundesländer Nordrhein-Westfalen mit 1.527
Pleiten, Bayern (911) und Niedersachsen (821). Relativ betrachtet
schwanken die Quoten jedoch deutlich: Bayern mit 16 Firmeninsolvenzen
je 10.000 Unternehmen und Baden-Württemberg (18) melden die
geringsten Werte, gefolgt von Hessen (21 Pleiten) und Rheinland-Pfalz
(22). Während der Bundesdurchschnitt bei 23 Fällen je 10.000
Unternehmen rangiert, schneidet Bremen mit 50 Insolvenzen am
schlechtesten ab. Ebenfalls hohe Werte verzeichnen Sachsen-Anhalt
(42) und Sachsen (34).

Dennoch sind die Fallzahlen in 13 Bundesländern rückläufig. Am
besten schlägt sich im ersten Quartal Sachsen-Anhalt mit einem
Rückgang um 17,1 Prozent. Ebenfalls deutlich weniger Insolvenzen
melden Hessen (minus 16,4 Prozent), Berlin (minus 16,0 Prozent) und
Rheinland-Pfalz (minus 14,5 Prozent). Einzig das Saarland mit einem
deutlichen Plus von 31,9 Prozent, Brandenburg (plus 2,1 Prozent) und
Bremen mit einer leichten Zunahme um 0,9 Prozent müssen bei den
Firmenpleiten einen Zuwachs verkraften.

Den größten Anteil an Firmeninsolvenzen von 45,8 Prozent im
Untersuchungszeitraum verursachen bundesweit 3.400 Gewerbetreibende
und Einzelunternehmen. Ebenfalls schlecht schneiden hier die GmbHs
mit einem Anteil von 36,3 Prozent ab. Im Vergleich zum ersten Quartal
2010 sind die Insolvenzzahlen allerdings bei allen Rechtsformen
rückläufig - allen voran die GmbH & Co. KG mit minus 20,9 Prozent.
Nach Unternehmensalter war ein Viertel (25,3 Prozent) der
Firmenpleitiers im ersten Quartal 2011 nicht länger als zwei Jahre am
Markt tätig. Das hängt damit zusammen, dass es gerade
Jungenunternehmen oft an Eigenkapital fehlt, um Krisen zu überstehen.
Zudem gestaltet sich der Zugang zum Kapitalmarkt für sie schwieriger
und kostenintensiver. Allerdings sinkt der Anteil bei den
Jungunternehmen gegenüber dem Referenzquartal 2010 um 11,3 Prozent.
Mit 24,5 Prozent entfällt der zweithöchste Anteil aller Insolvenzen
auf Unternehmen, die zwischen 11 und 20 Jahre am Markt aktiv sind. Am
wenigsten gefährdet sind hingegen Firmen, die bereits mehr als 50
Jahre bestehen. Deren Anteil bei den Pleitiers nach Alter beträgt
lediglich 2,7 Prozent.

Die Ursachen für Firmeninsolvenzen sind vielfältig: Einflüsse
haben erstens das Ausbleiben neuer Aufträge oder die Stornierung oder
die Verschiebung bereits erteilter Aufträge. Zweitens sorgen
Dominoeffekte dafür, dass zahlungsunfähige Firmen weitere Unternehmen
mit in die Insolvenz ziehen. Drittens bedroht die nach wie vor
restriktive Kreditvergabe der Banken Firmenexistenzen - vor allem bei
kleinen und Jungunternehmen. Viertens sind oft innerbetriebliche
Fehler sowie fehlendes Eigenkapital für ein erhöhtes Insolvenzrisiko
verantwortlich.

Die kompletten Ergebnisse der Studie "Firmeninsolvenzen 1. Quartal
2011" und die Zahlen zu allen Kreisen und kreisfreien Städten finden
Sie auf unserer Homepage unter www.buergel.de.



Pressekontakt:
Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
Oliver Ollrogge
Oliver.Ollrogge@buergel.de
040/ 89803582


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