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Energiewende mit dem Passivhaus-Standard: Experten tagen am Wochenende in Innsbruck

Geschrieben am 29-05-2011

Innsbruck (ots) - Beim weltweit wichtigsten Kongress für
energieeffizientes Bauen treffen sich rund 1.200 Teilnehmer aus über
50 Nationen in Innsbruck, um über nachhaltige Lösungen zu beraten.
Acht Plenarvorträge, 72 Präsentationen, 30 Posterbeiträge sowie eine
kostenfreie Fachausstellung runden das Programm ab.

Während die Welt über neue Lösungswege für die Energieversorgung
diskutiert, zeigen über 80 Experten auf der Internationalen
Passivhaustagung an diesem Wochenende, wie der Energieverbrauch im
Bauwesen bereits jetzt um rund 80% reduziert werden kann. Die 16
Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit der regionalen Umsetzung des
Standards und Themen wie Sanierung, Wärmeversorgung, Nichtwohnbau und
Wirtschaftlichkeit. Der Landeshauptmann-Vertreter Anton Steixner, der
Gemeinderat Hans Haller, der Vizerektor Arnold Klotz (Universität
Innsbruck) sowie Theodor Zillner vom Bundesministerium für Verkehr,
Innovation und Technologie (Österreich) eröffneten die Tagung am
Freitag.

Weniger ist mehr

"In einer nachhaltigen Struktur ist die Wertigkeit von Energie
eine ganz andere als im gegenwärtigen Verschwendungssystem. Der
Energiebedarf aller wichtigen Dienstleistungen lässt sich erheblich
reduzieren, wenn nur mit der für Nachhaltigkeit gebotenen Effizienz
gewirtschaftet wird. Der inzwischen nicht nur in Mitteleuropa
demonstrierte Passivhaus-Gebäudestandard ist dafür ein überzeugendes
Beispiel. Mit einer derartigen Verbesserung der Effizienz ist es in
der Folge weder ein ökologisches noch ein ökonomisches Problem, den
restlichen Bedarf nachhaltig über erneuerbare Energiequellen bereit
zu stellen", erklärt Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Feist (Passivhaus
Institut/Universität Innsbruck).

Globales Prinzip, regionale Lösungen

"Tirol und Innsbruck entwickeln sich zum Kompetenzzentrum für das
energieeffiziente Bauen im alpinen Raum", freut sich der
Landeshauptmann-Stellvertreter des Landes Tirol Hannes Gschwentner.
Mit gutem Grund: Der gewählte Veranstaltungsort hat umfangreiche
Erfahrungen mit großvolumigen Passivhausobjekten gesammelt, die in
einer eigenen Arbeitsgruppe präsentiert werden. Die beiden weltweit
größten Passivhaus-Wohnhausanlagen - das "Lodenareal" und "O3" sind
in Innsbruck beheimatet und können am Sonntag besichtigt werden. "Wir
bemühen uns, die Bewirtschaftungskosten, vor allem die Heizkosten,
auf einem möglichst niedrigen Niveau zu halten. Durch bauliche
Sanierungen, Fassaden-, Decken- und Dachdämmungen oder den Austausch
von Fenstern und Türen verringern wir den Energiebedarf der
Wohngebäude laufend und wirkungsvoll", so Prof. Lugger,
Geschäftsführer der Neuen Heimat Tirol.

Die enorme Breite der praktischen Realisierungsmöglichkeiten für
Passivhäuser wurde von Ludwig Rongen (Rongen Architekten GmbH) und
Dr. Jürgen Schnieders (Passivhaus Institut) in der Plenarsitzung
gezeigt. Sarah Mekjian (iPHA - International Passive House
Association)betont: "Der Passivhaus-Standard bewährt sich
mittlerweile in über 32.000 Passivhäusern europaweit. Die Umsetzung
des Passivhaus-Standards u.a. in den USA, Chile, Korea, Irland, UK,
Slowenien, Russland sowie Slowakei wird hier in Innsbruck
präsentiert".

Passivhaus-Leuchtturmregionen

Die Passivhaus-Leuchtturmregionen Brüssel, Oslo,
Frankfurt,Nürnberg, Hannover, Vorarlberg, Niederösterreich, Wien und
Wels zeigen im Rahmen der Ausstellung, wie vorbildliches Handeln der
öffentlichen Hand erfolgreich mit dem Passivhaus-Standard umgesetzt
wird.

Qualitätssicherung

Die energieeffiziente Sanierung von Gebäuden wird in vier
Arbeitsgruppen thematisiert. Von Schulen, einem Brauereigasthof mit
Hotel bis zum denkmalgeschützten Gebäude wird gezeigt, dass die
Verwendung von Passivhaus-Komponenten eine deutliche Verbesserung der
Wohnqualität unter Reduzierung des Heizwärmebedarfs von bis zu 90%
ermöglicht. Erste Ergebnisse der Zertifizierung EnerPhit für
Altbaumodernisierung bestätigen, dass Qualitätssicherung auch bei der
Sanierung möglich ist.

Qualifizierung für Handwerker

Neu dieses Jahr ist das Handwerker-Forum, das vom Passivhaus
Institut und der IG Passivhaus Tirol veranstaltet wird und kostenlose
Vorträge für Handwerker und ausführende Firmen anbietet. Das
Passivhaus Institut bietet demnächst eine Zertifizierung für
Handwerker an. Die ersten Kursunterlagen für die Prüfung zum
zertifizierten Handwerker sind voraussichtlich ab Herbst erhältlich.

Passivhaus-Ausstellung

Rund 100 Aussteller und führenden Anbieter von
Passivhaus-Komponenten präsentieren intelligente Lösungen für Neu-
und Altbauten. Auf dem Herstellerforum werden Bauinteressenten
durchgehend Fachvorträge von Passivhaus-Experten angeboten.



Pressekontakt:
Ana.Krause@passiv.de, Tel:+49 6151 8269925
Guenter.Lang@phi-ibk.at, Tel: +43 650/9002040


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