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Dr. Klein-Trendindikator "Baufinanzierung" (DTB) April 2011

Geschrieben am 27-05-2011

Lübeck (ots) - Der DTB spiegelt die Entwicklung der wichtigsten
Baufinanzierungs-Parameter wider. Er wird monatlich auf Basis von
rund zehntausend tatsächlich in Deutschland abgeschlossenen
Immobilienfinanzierungen ermittelt.

DTB-Kommentar von Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher Dr. Klein &
Co. AG

Stephan Gawarecki berichtet über aktuelle Trends in der
Baufinanzierung und kommentiert die Ergebnisse des DTB.

Standardrate

Im April verteuerten sich die Kosten für ein durchschnittliches
Darlehen (150.000 Euro) um rund 13 Euro pro Monat. Die Standardrate
von 803 Euro liegt damit 1,6 Prozent über jener des Vormonats und
3,08 Prozent oder 24 Euro über jener des Vorjahresmonats. Der
kontinuierlich ansteigende Trend bei den Finanzierungskosten wird
voraussichtlich keine Kehrwende mehr sehen. Allerdings erwarten wir -
auch aufgrund der problematischen Entwicklungen in einigen
Euroländern - in den kommenden Monaten eine kurzzeitige
Seitwärtsbewegung der Baufinanzierungszinsen. Viele Deutsche träumen
vom Eigenheim und nutzen die noch immer günstige
Finanzierungssituation, um sich ihren Traum zu erfüllen. Es gibt aber
auch Kunden, die sich davor scheuen, ein Darlehen aufzunehmen. Die
Angst vor Arbeitslosigkeit oder Krankheit und die entsprechenden
Schwierigkeiten ein Darlehen in einem solchen Fall zu bedienen, hemmt
sie. Genau dafür gibt es jedoch Ratenschutzversicherungen, die solche
Zeiten überbrücken.

Tilgungssatz

Der Tilgungssatz ist seit Beginn der Berechnungen des DTB im
August vergangenen Jahres kontinuierlich gesunken. Der Grund: wenn
die Finanzierungskosten durch höhere Zinsen ansteigen, sparen die
meisten Eigentümer bei der Rückzahlung des Darlehens. Experten
empfehlen eine Tilgungsrate von 2 Prozent, damit Kunden am Ende der
Zinsbindung eine möglichst geringe Restschuld haben. Denn die
Restschuld und die Anschlußkonditionen, zu denen man nach Ablauf der
Zinsbindungsfrist sein Darlehen verlängern kann, haben eine enorme
Auswirkung auf die Kosten.

Im August 2010 bezahlte der Finanzierungskunde für ein
Standarddarlehen noch 706 Euro und tilgte im Durschnitt 2,07 Prozent.
Seit damals ist die Standardrate um fast hundert Euro angestiegen,
der durchschnittliche Tilgungssatz hat sich um rund 25 Prozent
reduziert. Das wirkt sich auf die Restschuld aus: Bei Finanzierungen
die die Kunden im August 2010 abschlossen, beträgt die Restschuld
nach 10 Jahren noch ca. 75 Prozent des Ursprungsdarlehens. Unter
Berücksichtigung der heute aktuellen Tilgung beträgt dieser Wert
schon 80 Prozent. Geht man von einer Zinssteigerung von rund 2
Prozent in den nächsten zehn Jahren aus, verteuert sich die
monatliche Rate für die Anschlussfinanzierung um ungefähr 200 Euro.

Sollzinsbindung

Gegenüber dem Vormonat hat sich die durchschnittliche
Sollzinsbindung um sechs Monate verkürzt. Immer mehr Menschen wählen
kurze Zinsbindungen. Die Schnelllebigkeit und die vielen
Veränderungen in immer kürzerer Zeit mögen bei vielen Menschen eine
gewisse Hemmung vor langen Bindungen hervorrufen. Zudem kosten lange
Zinsbindungen in der Regel etwas mehr als kurze. Gerade im Bereich
der Baufinanzierung bietet die Möglichkeit, Zinsen auf 20 oder mehr
Jahre festzusetzten, eine sinnvolle Planungssicherheit. Sollten die
Zinsen nach zehn Jahren gestiegen sein - wovon die meisten Experten
heute ausgehen - hat man seinen vereinbarten Zinssatz sicher. Möchte
der Häuslebauer nach zehn Jahren sein Darlehen kündigen, so kann er
dies problemlos tun. Hierfür besteht ein gesetzliches
Kündigungsrecht. Viel zu tilgen, um nach zehn Jahren eine kleine
Restschuld zu haben, ist eine Möglichkeit die steigenden Zinskosten
klein zu halten. Die sicherere Option ist aber auf jeden Fall eine
lange Zinsbindung.

Darlehenshöhe

Die Inflationsangst trifft alle Bevölkerungsschichten. Viele
suchen deshalb im Erwerb einer Immobilie Schutz vor der Entwertung
ihres Eigentums. Gerade in wirtschaftlich attraktiven Lagen führte
dies zu steigenden Preisen. Im Bundesdurchschnitt sanken jedoch im
vergangenen Monat sowohl die Preise für Eigentumswohnungen als auch
die Preise für Bestandsimmobilien und Neubauten. Da letzterer Effekt
die Preisentwicklung in attraktiven Ballungszentren überkompensierte,
führte dies dazu, dass die durchschnittliche Darlehenshöhe um 2000
Euro gesunken ist.

Darlehensarten

Der Anteil an Forward-Darlehen stieg in den vergangenen Monaten
kontinuierlich an. Viele Anschlussfinanzierer wollten sich die guten
Konditionen für die Zukunft sichern. Nun sank der Anteil der
Forward-Darlehen im April von 12,33 Prozent auf 11,74 Prozent.
Entgegen den Einschätzungen der Experten, haben einige Kunden den
Eindruck, den Zeitpunkt der guten Konditionen (Herbst 2010) schon
verpasst zu haben, und warten mit ihrer Umfinanzierung ab. Aktuell
erleben wir in Deutschland eine kleine "Zinsdelle", die der
Diskussion um die langfristige Kreditfähigkeit einiger europäischer
Länder geschuldet ist. Bei der Überlegung ein Forward-Darlehen
abzuschließen, sollten vergangene Zinssätze keine Rolle spielen.
Vielmehr geht es um die Frage, wie der Zinsverlauf der Zukunft
aussehen wird. Der langfristige Aufwärtstrend der
Baufinanzierungszinsen ist unserer Meinung nach ungebrochen.

Beleihungsauslauf

Seit Beginn der Berechnungen schwankt der Beleihungsauslauf um die
80 Prozent-Marke. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der
durchschnittliche Kreditnehmer rund 20 Prozent Eigenkapital in seine
Finanzierung einbringt. Hintergrund hierfür ist zum einen die
Konditionspolitik der Banken: Banken finanzieren Ausläufe über 80
Prozent zum Teil nur mit deutlichen Aufschlägen, welche die
monatliche Belastung in die Höhe treibt. Zum anderen spricht in dem
aktuell niedrigen Zinsumfeld alles für einen möglichst hohen
Eigenkapitaleinsatz, da sichere Alternativanlagen keine hohen Zinsen
versprechen. Eigenkapital ist das günstigste Baugeld.

Über den Dr. Klein-Trendindikator "Baufinanzierung" (DTB) Der DTB
zeigt die monatliche Entwicklung der wichtigsten
Baufinanzierungs-Parameter. Dazu zählt neben der Darlehenshöhe, dem
Tilgungssatz und dem Beleihungsauslauf auch die Verteilung der
Darlehensarten. Die Standardrate zeigt zudem an, wie viel ein
durchschnittliches Darlehen von 150 Tsd. Euro an monatlicher Rate
kostet. Anders als oft schwer vergleichbare Durchschnitts-Zinssätze,
ermöglicht die Standardrate dem Privatkunden, die tatsächlichen
Kosten für die Finanzierung einer Immobilie zu vergleichen. Die
Ergebnisse des DTB werden monatlich aus Daten der EUROPACE-Plattform
errechnet. EUROPACE ist der einzige unabhängige Marktplatz für
Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Der DTB basiert auf rund
zehntausend Finanzierungen mit einem monatlichen Finanzierungsvolumen
von bis zu 1,5 Mrd. Euro.



Pressekontakt:
Michaela Reimann
Group Communications Manager

Dr. Klein & Co. AG
Hansestraße 14
D-23558 Lübeck
Tel.: +49 (0) 30 420 86 1936
Fax: +49 (0) 30 420 86 1939

E-Mail: michaela.reimann@drklein.de
Internet: www.drklein.de


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