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Das Erste: "ttt - titel thesen temperamente" am 1. Mai 2011

Geschrieben am 29-04-2011

München (ots) -
"ttt" kommt am Sonntag, 1. Mai, um 23.05 Uhr vom Norddeutschen
Rundfunk und hat folgende Themen:

1. "Arabischer Frühling" - Tahar Ben Jellouns Blick auf die
Revolutionen in Nordafrika
2011 ist das Jahr, in dem die Menschen in den arabischen Ländern auf
die Straße gehen, gegen Ungerechtigkeit, Willkür und staatlichen
Terror protestieren. "Kifaya" ist eine ihrer Losungen; das arabische
Wort für "Es reicht!". Und tatschlich reicht es den Menschen in
Ägypten, Tunesien, Libyen, Syrien und Marokko - sie wollen nicht mehr
hinnehmen, wie sie tagtäglich behandelt werden, sie kämpfen um
bürgerliche Freiheiten und für die Autonomie des Einzelnen.
Nordafrika erlebt gerade seinen "arabischen Frühling". So sieht es
zumindest Tahar Ben Jelloun, einer der wichtigsten Autoren der
französischsprachigen Literatur des Maghreb. Nichts wird mehr sein
wie zuvor, weder in der arabischen noch in der westlichen Welt - da
ist sich der gebürtige Marokkaner sicher. In seinem Band "Arabischer
Frühling - vom Wiedererlangen der arabischen Würde" analysiert er die
Revolutionen der nordafrikanischen Staaten. "ttt" trifft den
Schriftsteller exklusiv in Paris und spricht mit ihm über die
aktuellen Entwicklungen.

2. Revolution von Rechts - Ungarn im Kulturkampf
In Ungarn tobt ein Kulturkampf: von der Regierung initiiert und
befördert, Oppositionelle sprechen schon von "Säuberung". Tatsächlich
scheint der mit Zwei-Drittel-Mehrheit regierende Fidesz das Land von
oben nach unten umzubauen: Die Verfassungsrichter wurden
ausgetauscht, die Medien mit einem strengen Gesetz reglementiert und
die Verfassung verändert. Es droht das Ende der pluralistischen
Gesellschaft: Künstler wie der renommierte Pianist András Schiff
werden diffamiert, wissenschaftliche Institute geschlossen oder mit
loyalen Parteigängern besetzt. An der Nationaloper gibt es jetzt
einen Regierungsbeauftragten, der die "moralischen Maßstäbe"
überwacht, während der rechte Publizist und Orban-Freund Zsolt Bayer
für seine Hetzschriften mit einem Kulturpreis geehrt wird. "ttt" mit
einem Stimmungsbericht aus einem Land im Wandel und über Künstler in
Opposition.

3. Heimlich in Auschwitz - Die ungeheuerliche Geschichte eines
britischen Kriegsgefangenen
Er wollte mit eigenen Augen sehen, was im KZ geschah - um Zeugnis
abzugeben. Und so schlich er sich heimlich in Auschwitz ein - nach
eigenen Angaben gleich zwei Mal für eine Nacht. Der britische
Kriegsgefangene Denis Avey war in einem Lager direkt neben dem KZ
Auschwitz III interniert, einem Arbeitslager, in dem die jüdischen
Insassen an Mangelernährung litten und sich buchstäblich zu Tode
schuften mussten. Dort gab es keine Gaskammern oder
Massenerschießungen; doch was der junge Brite bei seinen illegalen
Aufenthalten sah, verschlug ihm die Sprache für sehr, sehr lange
Zeit. Erst jetzt, im Alter von 92 Jahren, veröffentlicht er seine
unglaubliche Geschichte als Buch: "Der Mann, der ins KZ einbrach".
Seine Schilderungen stützen die bekannten historischen Fakten. Aber
es gibt keine Beweise für Denis Aveys Tun - sondern erhebliche
Zweifel. "ttt" spricht mit dem Kriegsveteran über seine erstaunliche
Geschichte und recherchiert in der Forschungsstelle von Auschwitz.

4. "Mitten im Sturm" - Die Lebensgeschichte der Dichterin Eugenia
Ginzburg als Spielfilm
1937 wird die bis dahin privilegierte Literaturprofessorin Eugenia
Ginzburg aufgrund von absurden Anschuldigungen verhaftet. Die
Geheimpolizei NKWD wirft ihr die Mitgliedschaft in einer
trotzkistischen Organisation vor. Ginzburg bleibt sich auch unter
Folter treu, beharrt auf ihrer Unschuld. Mit schlimmen Folgen: Ein
Gericht verurteilt sie zu zehn Jahren Zwangsarbeit im sibirischen
Gulag. Die Kraft, all das durchzuhalten, findet sie in der Literatur
und der Liebe zu dem deutschen Lagerarzt Anton Walter. Der Kinofilm
"Mitten im Sturm" (Start: 5. Mai) erzählt ergreifend diese wenig
bekannte Lebensgeschichte, mit Emily Watson und Ulrich Tukur in den
Hauptrollen. "ttt" spricht mit Eugenia Ginzburgs Adoptivtochter
Antonina und dem Schauspieler Ulrich Tukur über das Leben der
Dichterin und den Terror des Stalinismus.

5. Wie wir verschwinden - Wie der chinesische Künstler Liu Bolin mit
seinen Bildern verschmilzt
Eigentlich sind seine Fotografien Suchbilder. Denn wer nur einen
flüchtigen Blick auf die Bilder des Chinesen Liu Bolin wirft, wird
zunächst wenig Spektakuläres entdecken. Ein Getränkeregal, ein leerer
Zuschauerraum oder ein großer Bagger. Doch wer genauer hinguckt,
traut seinen Augen nicht: In all diesen Bildern steht Liu Bolin -
kaum erkennbar, da er sich vorher stundenlang so anmalt, dass er fast
perfekt mit dem Hintergrund verschmilzt. Was zunächst wie Spaß-Kunst
wirkt, ist weit mehr: Liu Bolins Fotografien erzählen vom Kampf um
individuelle Freiheit, um Bürgerrechte, Umweltverschmutzung und der
Angst, einfach zu verschwinden. ttt trifft den Künstler in seinem
Atelier in Peking.


Moderation: Evelyn Fischer

Redaktion: Kathrin Becker, Christine Gerberding, Niels Grevsen,
Florian Müller



Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 3876, E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de
Fotos unter www.ard-foto.de


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