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Künstliche Gelenke: Höchste Qualität muss oberstes Gebot sein!

Geschrieben am 28-04-2011

Berlin (ots) - Die Diskussion um fehlerhafte Implantate, zu viele
künstliche Gelenke in Deutschland und mangelnde Aufsicht verunsichert
Patienten. Prof. Dr. Joachim Grifka, Autor des Patientenratgebers
"Die große Gelenkschule" und Direktor der Orthopädischen Uni-Klinik
Regensburg/ Bad Abbach rät zur Besonnenheit. Die Verantwortung liegt
bei Ärzten, Krankenhäusern, Krankenkassen und Implantatherstellern.
Künstliche Gelenke werden als erfolgreichste Entwicklung in der
orthopädischen Chirurgie des 20. Jahrhunderts angesehen. Die im
europäischen Vergleich hohe Anzahl von künstlichen Hüftgelenken in
Deutschland steht zur Diskussion. Die Indikation zur Endoprothetik
soll sorgfältig abgewogen werden: "Den Patienten werden oft keine
Alternativen aufgezeigt und vorschnell Hüftgelenke eingesetzt".
Grifka rät zunächst zu einem konservativen Vorgehen und Gelenkerhalt
bei geringer oder mäßiger Arthrose. Bei der operativen Versorgung
führt er in 20% der Fälle gelenkerhaltende Verfahren durch.

Endoprothesen werden ausführlich materialtechnisch und
biomechanisch geprüft. Darüber hinaus muss die Implantation im
besonderen Maße individuelle anatomische Gegebenheiten und
funktionelle Gesichtspunkte berücksichtigen. Dazu bedarf es
besonderen Know-Hows und entsprechender Erfahrung des Operateurs.
Moderne Operationstechniken mit kleinen Schnitten schonen die
Muskulatur und ermöglichen eine schnelle Rehabilitation. Aber
individuelle knöcherne Verhältnisse, veränderte Belastungssituation
des Implantates und übersteigerte Aktivitäten des Patienten können zu
ungünstigen Verläufen führen. Ein Endoprothesenregister, wie dieses
von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische
Chirurgie unter Leitung von Prof. Dr. Joachim Hassenpflug u. a. mit
Unterstützung von AOK und Ersatzkassen eingeführt wird, erlaubt eine
frühzeitige Analyse von Auffälligkeiten und Problemen. "Mit Hilfe
eines Endoprothesenregisters läßt sich die Rate an vermeidbaren
Wechseloperationen deutlich senken" so Hassenpflug.

Bei Problemen mit künstlichen Gelenken muss oft der Patient selbst
klären, ob es spezifische Ursachen gibt. Eine völlig ungewöhnliche,
patientenfreundliche Vorgehensweise hat die Firma DePuy gewählt. Bei
Kontrollen eines speziellen Prothesentyps, der in ähnlicher
Ausführung auch von anderen Implantatfirmen vertrieben wird, haben
sich bei 12 % der Patienten nach 5 Jahren Auffälligkeiten gefunden.
Diese Rate ist etwa doppelt so hoch wie bei herkömmlichen
Hüftprothesen. Darauf hin hat DePuy eine weltweite Nachkontrolle
veranlasst und allen Betroffenen eine Kostenübernahme zugesagt -
völlig unabhängig von zugrunde liegenden Ursachen. Damit übernimmt
DePuy eine Verantwortung, die weit über das Implantat hinausgeht.

Der Unsicherheit der Patienten, die zur Nachuntersuchung gebeten
werden, darf man entgegnen, dass 88 % auch nach 5 Jahren ohne
Probleme sind und alle Patienten die Sicherheit haben, unter einer
besonderen Kontrolle zu sein.

Um höchste Qualität sicherzustellen, fordern Grifka und
Hassenpflug generell eine Nachkontrolle und kritische Auswertung der
Daten.



Pressekontakt:
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.
V. (DGOOC)
Professor Dr. med. Joachim Grifka
Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg
Kaiser-Karl-V.-Allee 3
93077 Bad Abbach
Tel. 09405 - 18 24 55
info@dgooc.de


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