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HAMBURGER ABENDBLATT: Inlandspresse, Hamburger Abendblatt zur Energiewende

Geschrieben am 26-04-2011

Hamburg (ots) - Ein Kommentar von Olaf Preuß

Viele Pessimisten und Skeptiker sahen die deutsche Industrie auf
dem Sterbebett, als in den 80er-Jahren die Auflagen und Gesetze für
den Schutz von Luft und Gewässern verschärft werden mussten.
Umweltschutz - ein Killer für die deutsche Wirtschaft. Es kam anders:
Deutsche Unternehmen nutzten die Chance in kürzester Zeit und setzten
sich mit Top-Technologien an die Spitze des Weltmarktes. Damals ging
es darum, tödliche und schädliche Gifte aus den Abgasen und Abwässern
von Industrie, Haushalten und Verkehrssystemen herauszufiltern. Heute
geht es um den Aufbau einer Energieversorgung, die von vornherein mit
einem möglichst minimalen Ausstoß von Klima- und Umweltgiften
betrieben werden kann. Es sind die Ableitungen einer nach
menschlichen Maßstäben unerschöpflichen Energie, die von der Sonne
stammt: vor allem Windkraft, Wasserkraft, Sonnenlicht, Sonnenwärme
und Biomasse. Etwas grundlegend Neues muss dafür nicht mal entdeckt
oder erfunden werden. Alle technologischen Zutaten sind vorhanden,
ebenso alles Wissen. Und die Fortschritte bei der Verbilligung von
Wind- oder Solarkraftwerken sind rasant. Viele Menschen beschreiben
einen beschleunigten Umbau unserer Energieversorgung als ein
Schreckensszenario. Die komplette Verdrahtung mit neuen
Hochspannungsleitungen, die Verspargelung Deutschlands mit
Zehntausenden Windturbinen erscheint in diesen - teils stark
interessensgeleiteten - Ausblicken unausweichlich. Solch düstere
Panoramen haben nur einen Vorteil: Sie animieren dazu, sie mit
Innovationen zu widerlegen. Darin sind deutsche Ingenieure ungemein
gut. Nirgendwo steht geschrieben, dass Erdleitungen auch künftig um
ein Vielfaches teurer sein müssen als Freileitungen. Und für alle
zugänglich ist zu lesen, dass man bereits heute mehrere kleine durch
eine wesentlich leistungsstärkere Windturbine ersetzen kann. Die
Hinwendung so vieler Wähler zu den Grünen belegt ein in der
Gesellschaft tief sitzendes Unbehagen: die Erkenntnis, dass ein
fortschreitender Verschleiß von Ressourcen und Umwelt der richtige
Weg nicht sein kann. In diesem Sinne könnte Deutschland mit einer
Energiewirtschaft, die vor allem auf erneuerbaren Quellen beruht,
nicht nur ein Pionier im Kreis der Industriestaaten werden. Unser
Land könnte sich damit auch im Inneren eine neue wirtschaftliche
Sinnstiftung geben, die über Wachstum im Geiste eines schieren
Verbrauchs weit hinausreicht. Das wäre in der Tat ein neues
Wirtschaftswunder.



Pressekontakt:
HAMBURGER ABENDBLATT
Ressortleiter Meinung
Dr. Christoph Rind
Telefon: +49 40 347 234 57
Fax: +49 40 347 261 10
christoph.rind@abendblatt.de meinung@abendblatt.de


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