(Registrieren)

Landwirtschaftliche Unternehmen bleiben attraktive Kreditkunden für Banken und Sparkassen

Geschrieben am 11-04-2011

Frankfurt am Main (ots) - Kaum negative Auswirkungen der
Finanzmarktregulierung auf das Agrarkreditgeschäft -

Strengere Eigenkapitalvorschriften und Bankenabgabe dürften die
zukünftige Kreditversorgung der Agrarwirtschaft kaum beeinträchtigen.
Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung der Auswirkungen der
Finanzmarktregulierung auf die Agrarkreditvergabe im Geschäftsbericht
2010 der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Ziel dieser Maßnahmen sei
schließlich eine stärkere Ausrichtung des Finanzsektors an
realwirtschaftlichen Aktivitäten. Zwar stiegen die Kosten der
Darlehensvergabe der Banken. Basel III und Bankenabgabe verteuerten
die im Rahmen des Investmentbankings im Handelsbuch gehaltene Aktiva
jedoch stärker als die Darlehensvergabe an Mittelstand und
Privatkunden im Bankbuch. Dies begünstige eine stärkere
realwirtschaftliche Orientierung des gesamten Bankensektors. Sowohl
die Bundesbankstatistik als auch die Zusagenstatistik der Rentenbank
zeigten für die letzten beiden Jahre einen deutlichen Anstieg der
Kreditvergabe an die Agrarwirtschaft. "Offenbar hat in diesem Bereich
bereits eine Anpassung an die neuen Anforderungen der
Bankenregulierung stattgefunden. Innerhalb der Geschäfts- und
Firmenkunden gehört die Agrarwirtschaft seit jeher zu den solidesten
Geschäftspartnern der Banken vor Ort. Nachhaltige Geschäftsmodelle,
hohe Eigenkapitalquoten, niedrige Ausfallrisiken und positive
langfristige Perspektiven kennzeichnen die Unternehmen der
Landwirtschaft und machen sie zu attraktiven Kreditkunden", so Dr.
Horst Reinhardt, Mitglied des Vorstands der Rentenbank anlässlich der
Bilanzpressekonferenz der Förderbank für die Agrarwirtschaft.

Wie die Rentenbank in ihrem Geschäftsbericht ausführt, benötigten
die deutschen Banken nach Schätzungen der Deutschen Bundesbank bis
2018 zusätzliches Eigenkapital in Höhe von rd. 50 Mrd. Euro. Dabei
sei der Kapitalbedarf der einzelnen Banken jedoch sehr
unterschiedlich. Sparkassen und Genossenschaftsbanken benötigten
vergleichsweise wenig neues Eigenkapital. Auch von der Bankenabgabe
seien sie weniger betroffen als Banken, die sich stärker am
Kapitalmarkt als durch Einlagen refinanzieren. Mit einem Anteil von
fast 50 % dominierten Volks- und Raiffeisenbanken die
Agrarkreditvergabe, gefolgt von Sparkassen mit einem Marktanteil von
24 %. Auf private Kreditbanken entfielen nur 17 % des
Agrarkreditgeschäftes. Weit überwiegend erfolge die Finanzierung der
Agrarwirtschaft damit von Banken, die sowohl durch die zusätzlichen
Eigenkapitalanforderungen als auch durch die Bankenabgabe weniger
belastet würden als andere kapitalmarktabhängigere Kreditinstitute.
Die oft im ländlichen Raum verwurzelten Institute hätten sich
aufgrund der stärkeren Finanzierung durch Einlagen ihrer Kunden und
die mittel- und langfristigen Refinanzierungen der Rentenbank als
äußerst stabil erwiesen.

Die Förderbanken des Bundes und der Länder seien zwar von der
Beitragspflicht zur Bankenabgabe ausgenommen. Dies gelte jedoch nicht
für Förderkredite. Hier fällt die Abgabe auf der Ebene der Hausbank
bzw. zusätzlich beim durchleitenden Zentralinstitut an. "Die
Belastung der Förderkredite mit der Bankenabgabe ist aus unserer
Sicht in mehrerer Hinsicht inkonsequent: Während Kundeneinlagen in
der Regel kurzfristig zumindest teilweise abgezogen werden können und
dann gegebenenfalls am Kapitalmarkt refinanziert werden müssten, sind
Förderkredite bereits volumen- und laufzeitkongruent refinanziert -
und damit maximal krisenfest. Im Übrigen erzielen Förderkredite
positive und wirtschaftspolitisch wünschenswerte Effekte", so Horst
Reinhardt.

Auch wenn die Kreditversorgung der Agrarwirtschaft durch die
Finanzmarktregulierung - nicht zuletzt aufgrund der stabilen
Bankpartner des Agrarsektors - kaum beeinträchtigt werden dürfte,
stiegen die Anforderungen an den Prozess der Darlehensvergabe
unabhängig von den Regulierungsanforderungen. Dies gelte
gleichermaßen für den Landwirt wie für die Hausbank. Steigende
Blankoanteile und stärker schwankende Agrarpreise erforderten immer
stärker die Beurteilung der Managementqualitäten des Landwirts und
seiner Unternehmensführung. Dies gilt insbesondere für das
Risikomanagement. Agrarfachliches Wissen werde damit zu einem immer
wichtigeren Erfolgsfaktor im Agrarkreditgeschäft.

Weitere Informationen zur Finanzmarktregulierung und ihren
Auswirkungen auf das Agrarkreditgeschäft enthält der Geschäftsbericht
2010 der Rentenbank. Interessenten finden ihn im Internet oder können
ihn kostenlos unter Tel. 069/2107-363 (oder Fax -6447;
www.rentenbank.de ) bestellen.



Pressekontakt:
Dr. Karin Gress,
Tel.: 069/2107-393, Fax:-6447,
E-Mail: gress@rentenbank.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

325945

weitere Artikel:
  • OV: MEINE MEINUNG: Raffzähne in Reinkultur Von Harding Niehues Vechta (ots) - 30 Milliarden Euro - das fahren die vier größten Stromkonzerne Eon, RWE und Vattenfall jährlich als Reingewinn ein. Jetzt sind einige ihrer Atommeiler kurzfristig abgeschaltet worden. Die Reaktion der Energieriesen: Sofortiger Stopp der Zahlungen in den Ökofonds. In diesem Jahr sollten die Unternehmen 300 Millionen Euro in diesen zahlen. Peanuts im Vergleich zu den Gewinnen. Doch die Raffzähne bleiben hart - und lassen das Geld in ihrer Kasse. Sie interessiert nicht, dass sich rund 80 Prozent der Deutschen mehr...

  • Studie im Auftrag des Handelsblatt: Risikovorsorge 2011 / Defizite in der Beratung und große Prämienunterschiede - Testsieger sind AXA und asstel Hamburg (ots) - Nicht nur bei der Altersvorsorge reichen staatliche Leistungen längst nicht mehr aus. Auch bei Unfällen oder bei Berufsunfähigkeit müssen Bürger selbst vorsorgen. Doch welcher Anbieter ist im Bereich Risikovorsorge die erste Adresse? Wer bietet bezahlbare, leistungsstarke Produkte? Und wo finden die Kunden Top-Service? In einer umfangreichen Studie im Auftrag des Handelsblatt wurden der Service und die Produkte von insgesamt 24 Versicherern eingehend analysiert. Testsieger und damit Bester Anbieter Risikovorsorge mehr...

  • tape.tv - Hinter jeder Erfolgsgeschichte steht ein wachsendes Team Berlin (ots) - 1000% User-Wachstum, Live-Gang in Österreich und der Schweiz, die ersten Formatproduktionen aus eigener Feder - das sind nur einige Eckpunkte der tape.tv Erfolgsgeschichte 2010. "Wir machen gerade in kürzester Zeit Meilensprünge. 2011 wird tape.tv ungebremst weiter wachsen - inhaltlich und in der Reichweite", sagt Conrad Fritzsch, CEO von tape.tv. Dieses Jahr geht tape.tv mit elf neuen Formaten an den Start. Darüber hinaus wird der internationale Roll-Out auf Frankreich, Großbritannien und Skandinavien erweitert. So mehr...

  • Neuer Mieter und neuer Name für "Turm am Thurn-und-Taxis-Platz" / Jones Day mietet drei Etagen im Nextower (mit Bild) Frankfurt am Main (ots) - Die internationale Anwaltssozietät Jones Day mietet ca. 2.800 qm Bürofläche im Bürohochhaus des Frankfurter PalaisQuartier. Das als "Turm am Thurn-und-Taxis-Platz" bekannte Gebäude heißt von heute an NEXTOWER. Der neue Name leitet sich ab von Nexus, dem lateinischen Wort für Zusammenhang oder Verbindung. "NEXTOWER steht für eine zukunftsweisende Qualität urbanen Arbeitens: mitten im Leben, vernetzt mit der Stadt und der Welt" erläutert Michael L. Flesch, Geschäftsführer der MAB Development Deutschland mehr...

  • Die Freilandspezialisten führen das Feld an / GP JOULE auf Platz 11 der weltgrößten Projektierer Reußenköge (ots) - Laut einer kürzlich erschienenen Studie des unabhängigen Marktforschungsinstitutes IMS Research zählt GP JOULE zu den größten, internationalen Projektierern der Photovoltaik-Branche - ein toller Erfolg für das 43 Mann starke Team. Bei Anlagen über 10 kW ist es der 11. Platz weltweit und sogar der 8. Platz, bezogen auf Freiflächenanlagen zwischen einem und fünf Megawatt, über den sich das junge Unternehmen freuen darf. Maßgeblich für die Beurteilung war dabei die installierte Leistung. In Deutschland belegt GP JOULE mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht