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Mit Windgas in den Atomausstieg / Greenpeace Energy setzt auf innovative Speichertechnologie, die schnelleren Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energien erleichtert

Geschrieben am 17-03-2011

Hamburg (ots) - Greenpeace Energy kündigt den Einsatz einer
zukunftsfähigen Technologie an, die erneuerbare Energien speicherbar
macht. Die Speicherbarkeit gilt als wesentliche Voraussetzung dafür,
dass sich Deutschland vollständig aus erneuerbaren Energien ohne
Kohle und Atom versorgen kann. Greenpeace Energy plant,
überschüssigen Strom aus Windkraftanlagen in einem einfachen
Elektrolyseverfahren in Wasserstoff umzuwandeln. Das so gewonnene
"Windgas" wird ins Erdgasnetz eingespeist, das anders als das
Stromnetz Energie für viele Monate speichern kann. Anschließend lässt
sich das Windgas in Gaskraftwerken und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen
rückverstromen oder auch zum Kochen und Heizen nutzen. Greenpeace
Energy bietet ab Herbst allen Verbrauchern in Deutschland einen
Gastarif an, der den Ausbau dieser Technologie fördert.

Die Speicherbarkeit ist deshalb von entscheidender Bedeutung für
eine vollständige Versorgung aus erneuerbaren Energien, weil die
Stromproduktion von Wind- und Solarkraftanlagen je nach
Witterungbedingungen extrem schwankt. Der Greenpeace-Energy-Plan:
Immer wenn bei guten Bedingungen mehr Ökostrom entsteht als
verbraucht wird - oder auch als das Netz transportieren kann -,
fließt die überschüssige Energie als Windgas ins Erdgasnetz. Dort
lagert sie für Zeiten, in denen erneuerbare Energien den Bedarf
phasenweise nicht decken. "Auf diese Weise macht die
Windgas-Technologie konventionelle Großkraftwerke dauerhaft
überflüssig", sagt Greenpeace Energy-Vorstand Robert Werner: "Eine
vollständige Versorgung aus erneuerbaren Energien wird so praktisch
umsetzbar."

Den Speicherbedarf bei einer vollständigen Versorgung aus
erneuerbaren Energien beziffert Dr. Michael Sterner vom
Fraunhofer-Institut für Windenergie und Systemtechnik (IWES)
deutschlandweit auf rund 170 Terrawattstunden (TWh) jährlich. Platz
dafür ist im Gasnetz. Dessen Speicherfähigkeit reicht aus, um für
zwei bis drei Monate die gesamte Stromversorgung Deutschlands zu
übernehmen. "Über die Strom-Gasnetz-Kopplung erschließen wir die
größte Speicherinfrastruktur, die wir in Deutschland haben. Der
gesamte Ökostrom von 2010 bräuchte gerade mal ein Viertel der
vorhandenen Gasspeicherkapazität.", resümiert der Experte vom
Fraunhofer-IWES.

Um die Gasspeicherkapazität vollständig zu erschließen, sollte der
Wasserstoff nach Sterners Überzeugung in einem weiteren
Verarbeitungsschritt zu Methan umgewandelt werden. Ein entsprechendes
Verfahren, das die Photosynthese als Speicherprozess der Natur
technisch abbildet, erarbeitete Sterner zusammen mit Dr. Michael
Specht vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW)
bereits 2008 als "Power to Gas"-Konzept.

Windgas mache aber nicht erst mit dem Aufbau einer vollständigen
Versorgung aus erneuerbaren Energien Sinn, ergänzt Robert Werner.
Schon heute könne Windgas überschüssige Energie aus Windkraftanlagen
nutzen, die ihren Strom nicht einspeisen können, weil die Stromnetze
nicht genügend ausgebaut oder mit Strom aus unflexiblen Atom- und
Kohlekraftwerken verstopft sei. Für Gaskunden sei Windgas darüber
hinaus eine ökologisch sinnvolle Alternative zu Biogas, das viel zu
häufig aus Intensivlandwirtschaft und Massentierhaltung stamme, so
Werner.

Greenpeace Energy bietet ab Herbst allen Gaskunden in Deutschland
"proWindgas" an. In dem Tarif ist ein Aufschlag enthalten, der den
Aufbau der Windgas-Technologie finanzieren hilft. Ab 1. Oktober 2011
beginnt die Belieferung der Gaskunden - zunächst mit 100 Prozent
Erdgas, dem dann ab 2012 sukzessive mehr und mehr Windgas beigemischt
wird. An welchen Standorten Greenpeace Energy Windgas-Anlagen baut,
steht laut Robert Werner noch nicht fest. Auch der Preis des
proWindgas-Tarifes könne Greenpeace Energy erst im Sommer beziffern.
Interessenten können sich ab sofort vormerken lassen.



Pressekontakt:
ACHTUNG REDAKTIONEN: Illustrative Grafiken, eine filmische Animation
zu Windgas, TV-Schnittmaterial daraus sowie zahlreiche weitere
Informationen zu Windgas und Greenpeace Energy stehen Ihnen ab sofort
unter www.greenpeace-energy.de/presse zum Download bereit.
Bei Nachfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an Marcel
Keiffenheim, Leiter Energiepolitik bei Greenpeace Energy,
E-Mail presse@greenpeace-energy.de, Telefon 040 / 808110-652.


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