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WAZ: Zeit für die Wahrheit - Kommentar von Dirk Graalmann

Geschrieben am 13-03-2011

Essen (ots) - Das Ende ist nah. Aus dem von Schalkes
Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies angekündigten "Gespräch unter
Männern" wurde im Beisein kundiger Juristen ein Treffen in einer
Düsseldorfer Anwaltskanzlei. Allein der Ort der Begegnung zwischen
den beiden Schalker Alphatieren macht deutlich: Am Sonntag hat die
große Pokerpartie begonnen. Jetzt wird um die Modalitäten des Abgangs
von Trainer/Manager/Vorstand Felix Magath gerungen. Eine Beziehung,
die einst als Traumehe angepriesen wurde, endet vor dem
Scheidungsrichter. Unklar ist einzig, wer die Kosten des Verfahrens
trägt und ob die beiden Ehepartner nun eine ganze Ladung voller
Schmutzwäsche auspacken oder sich die Partein auf einen öffentlichen
Waffenstillstand einigen. Magath, der schon am Freitag in Anspielung
auf seinen möglichen Nachfolger Otto Rehhagel ("Bitte nur Fragen zum
Spiel, damit Sie sich schon mal dran gewöhnen können") seinen feinen
Sinn für boshafte Nadelstiche unterstrichen hat, ist bekannt für
seine Konsequenz. Er wird das Schlachtfeld nicht ohne weiteres
kampflos räumen. Auf der anderen Seite steht der Aufsichtsratschef
Clemens Tönnies, der seit dem Mittwoch weitgehend zur Causa Magath
geschwiegen hat. Die Frage, warum Tönnies mehr oder minder tatenlos
mitangesehen hat, wie Magath immer perfekter die Rolle des
unverstandenen Heilsbringers gespielt hat, lässt sich bisher nur
durch zwei Interpretationen beantworten: Entweder Tönnies fehlte
plötzlich der Mut zum klaren Schnitt - oder aber die Schalke-Führung
suchte nach einem juristischen Weg, um die Trainer-Frage zu lösen,
ohne die satte Abfindung in wohl zweistelliger Millionenhöhe zahlen
zu müssen. Wer sich im knallharten Fleisch-Business durchzusetzen
weiß, für den dürfte mangelnder Mumm eher keine relevante Größe sein.
Sollte Magath aber tatsächlich, wie öffentlich seit Tagen
unwidersprochen kolportiert, gegen die Satzung verstoßen haben, würde
dies die zweite Variante stützen. Bis dato hat es die Vereinsführung
mit ihrem ungelenk wirkenden Krisenmanagement vermocht, ausgerechnet
aus dem distanziert-kühlen Magath in der öffentlichen Wahrnehmung
einen Märtyrer zu schnitzen. Wenn der Klub diesem Eindruck noch
entgegenwirken will, muss Tönnies seine Karten in diesem Pokerspiel
früher oder später offenlegen. Lautlos wird es nicht mehr gehen. Nun
muss die ganze Wahrheit auf den Tisch.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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