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Wirtschaftswachstum: 2011 nochmals eine Drei vor dem Komma

Geschrieben am 11-03-2011

Frankfurt (ots) -

- Aufschwung auch bei Unternehmensinvestitionen
- Deutsche Konjunktur in anhaltend guter Verfassung
- Kältewelle im Dezember kann positive wirtschaftliche Dynamik
nicht nachhaltig bremsen
- Nachholeffekt in der Bauwirtschaft sorgt für Extraschub im
ersten Halbjahr 2011

Das deutsche preis- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt
(BIP) wird im Jahr 2011 voraussichtlich um 3,0 Prozent und damit das
zweite Jahr in Folge sehr kräftig wachsen. Das Niveau der
Wirtschaftsleistung vor der Krise dürfte im 2. Quartal 2011 wieder
erreicht sein und die deutsche Wirtschaft damit den schweren Einbruch
während der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 aufgeholt
haben. Die Krisenlücke hätte sich damit deutlich rascher wieder
geschlossen als ursprünglich angenommen. Im Jahr 2012 wird sich das
Wachstum des BIP voraussichtlich auf - im längerfristigen Vergleich
noch immer respektable - 1,8 Prozent verlangsamen. Vor dem
Hintergrund des stabilen, zunehmend auch von der Binnennachfrage
getragenen Aufschwungs dürften die Unternehmensinvestitionen weiter
kräftig expandieren (2011: +9,0 %; 2012: +4,0 %). Dies zeigt das
jüngste KfW-Investbarometer, aus dem das Handelsblatt am 10.03.2011
auszugsweise zitiert.

Das kräftige Wirtschaftswachstum ist Ausdruck der fundamental und
anhaltend guten Verfassung der deutschen Konjunktur. Die Erholung der
Weltwirtschaft, die seit langem gute Wettbewerbsposition der
deutschen Exportwirtschaft und der anhaltende Rückgang der
Arbeitslosigkeit sind wesentliche Gründe hierfür. Zwar war das
Wirtschaftswachstum im Schlussquartal des Jahres 2010 mit +0,4
Prozent das schwächste des gesamten Jahres. Verantwortlich hierfür
war aber in erster Linie der ungewöhnlich frühe und starke
Kälteeinbruch, der besonders im Dezember die Bautätigkeit massiv
belastete.

Angesichts der unverändert günstigen Voraussetzungen für einen
stabilen Aufschwung in Deutschland sowie der soliden Grunddynamik der
deutschen Wirtschaft dürfte der witterungsbedingte Nachholbedarf in
der Bauwirtschaft für einen Extraschub im ersten Halbjahr 2011
sorgen. Zugleich dürften die Exporte in einem insgesamt freundlichen
Weltwirtschaftsklima erneut merklich expandieren, die gute
Arbeitsmarktentwicklung und steigende Löhne sollten den Konsum
beflügeln. Zudem werden die niedrigen, aber allmählich steigenden
Zinsen und die mittlerweile erreichte hohe Kapazitätsauslastung
Unternehmen zu Investitionen veranlassen. Hierfür sprechen auch die
anhaltenden Spitzenniveaus wichtiger Stimmungsindikatoren wie etwa
des KfW-ifo-Geschäftsklimas, das sich im Februar 2011 zum
wiederholten Mal zu einem neuen gesamtdeutschen Höchststand
aufgeschwungen hat.

Dr. Norbert Irsch, der Chefvolkswirt der KfW-Bankengruppe:
"Deutschland befindet sich auf einem soliden Wachstumspfad und wächst
schnell aus der Krise. Die Kapazitäten sind wieder gut ausgelastet,
die Beschäftigungserwartungen positiv und die Auftragseingänge auf
einem hohen Niveau. Für dieses Jahr erwarten wir mit einem Zuwachs
des BIP von 3,0 % erneut eine Dynamik, die deutlich über dem
Potenzialwachstum liegt. Eine solche Performance wäre ein Novum in
der jüngeren Wirtschaftsgeschichte: Zwei Jahre hintereinander, die
beim Realwachstum eine Drei vor dem Komma aufweisen, gab es im
wiedervereinigten Deutschland noch nie. Erstmals seit vielen Jahren
stehen zudem die Chancen gut, dass sich neben den Investitionen auch
der private Konsum - und damit beide Hauptkomponenten der
Binnennachfrage - nicht nur vorübergehend, sondern nachhaltig
beleben. Aber es gibt auch Risiken. Insbesondere könnte sich der
kräftigere Konsumzuwachs als Hoffnungswert erweisen. Denn einerseits
beeinträchtigen die anziehenden Preise die reale Kaufkraft der
privaten Haushalte. Andererseits könnten die dafür notwendigen
Reallohnsteigerungen ausbleiben, unter anderem, weil 2011 nur für
rund ein Drittel der Beschäftigten die Tarifverträge neu verhandelt
werden."

Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum
KfW-Investbarometer ist unter www.kfw.de in der Kategorie "Research"
abrufbar.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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