(Registrieren)

WAZ: Das Desaster im Tank. Kommentar von Thomas Wels

Geschrieben am 03-03-2011

Essen (ots) - Das Biosprit-Desaster, so muss man die Absage an die
weitere großflächige Einführung von Biosprit nennen, ist ein
Lehrstück undurchdachter Umweltpolitik. Erst wurde die
E-10-Einführung 2008 verschoben, weil die Autoindustrie nicht in der
Lage war, Verträglichkeitslisten zu erstellen; jetzt ist E 10
da, die Listen auch, aber der gemeine Autofahrer traut dem nicht. Das
verantwortliche Umweltministerium schaut der Tankverweigerung
tatenlos zu - und nun droht Autofahrern auch noch ein Preisaufschlag
wegen nicht erreichter Biosprit-Quoten.

Das kommt davon, wenn Regulierer einfach mal drauflos befehlen,
die Folgen ihres Tuns aber nicht annähernd abschätzen können. Dabei
geht es längst nicht allein um die Befindlichkeiten einer
verunsicherten Tankkundschaft. Es wachsen grundsätzlich die Zweifel,
ob Bioethanol unterm Strich überhaupt Kohlendioxid einspart. Auch
nehmen die Befürchtungen zu, dass die Umwandlung von Flächen zur
Nahrungsmittelproduktion zugunsten der Biosprit-Pflanzen Lebensmittel
verknappen und die Preise treiben. Fazit: Ein solch' gewaltiger
Markteingriff muss wissenschaftlich deutlich besser abgesichert sein.
Von Vorbereitung ganz zu schweigen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

319066

weitere Artikel:
  • Börsen-Zeitung: Die EZB wacht auf, Kommentar zur überraschend deutlichen Zinsrhetorik des Chefs der Europäischen Notenbank, Jean-Claude Trichet, von Stephan Balling Frankfurt (ots) - Die Europäische Zentralbank (EZB) schwenkt wieder auf Stabilitätskurs ein, und das ist gut so. Die faktische Ankündigung ihres Präsidenten Jean-Claude Trichet, im April den Leitzins zu erhöhen, ist ein richtiges Signal - nicht nur im Kampf gegen die anziehende Inflation, sondern auch im Einsatz für Finanzstabilität und nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Denn eine zu lange Zeit extrem niedriger Zinsen - darauf hat auch EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark bereits hingewiesen - kann zu einer Fehlleitung volkswirtschaftlicher mehr...

  • WAZ: Bärbel Höhn begrüßt Ankündigung der Mineralölwirtschaft Essen (ots) - Die stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Grünen, Bärbel Höhn, begrüßt die Ankündigung des Mineralölwirtschaftsverbandes, bei der Einführung des Biosprits E 10 auf die Bremse zu treten. "Jetzt hat man Zeit in Ruhe zu informieren und Sorgen auszuräumen. Besser wäre aber eine andere Biokraftstoff-Strategie - und zwar das Angebot von reinem Biosprit, der dann freiwillig getankt werden kann", sagte Höhn den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe (Freitagausgabe). Daneben kritisierte Höhn: "Die E10-Einführung mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Verbraucher / Benzin / E10 Osnabrück (ots) - Zorn an der Zapfsäule Welch ein Debakel. Die verkorkste Einführung des Bio-Ethanol-Sprits E10 ist für Deutschland kein Ruhmesblatt. Frankreich hat das weitaus reibungsloser hinbekommen. Verantwortlich für die Verwirrung der Verbraucher ist ganz sicher die Mineralölwirtschaft. Aber nicht allein. Schuld am Chaos tragen ebenso die Bundesregierung, und die Autofahrer. Denn schon ein Anruf bei der Werkstatt oder ein Blick ins Internet würden klären, ob ein Auto den Ethanol-Kraftstoff tanken kann. Einige Klicks mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Leitzins: Bielefeld (ots) - Eine Lawine stoppt man am einfachsten, wenn sie noch klein ist. Es ist gut, dass die Europäische Zentralbank gar nicht erst abwartet, bevor die Inflation wie ein Schneeball auf Talfahrt immer größer wird. Gemessen an der Zurückhaltung, die sich Zentralbanker sonst auferlegen, lässt die Ankündigung EZB-Chef Jean-Claude Trichets, eine Erhöhung des Leitzinses im April sei »möglich«, nichts an Deutlichkeit vermissen. Die Inflation ist mit 2,4 Prozent jenseits der Vorgaben von Maastricht. Die Währungshüter machten sich mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema "E10 vorläufig gestoppt": Bielefeld (ots) - Jetzt ist das Chaos komplett. Mit dem vorläufigen Stopp der Umstellung des Superkraftstoffs E5 auf E10 lässt die Mineralölwirtschaft die Verbraucher noch unsicherer zurück, als sie ohnehin schon waren. Wie anders ist es sonst zu deuten, dass an den etwa 15 000 bereits umgerüsteten Tankstellen in Deutschland der so genannte Bio-Kraftstoff in den Tanks vor sich hindümpelt, während das deutlich teurere Super Plus in rauhen Mengen durch die Zapfsäulen fließt. Die Nachfrage ist inzwischen so groß, dass die Raffinerien mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht