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Weniger Staat, mehr private Investitionen - M&A-Volumen im europäischen Finanzsektor geht 2010 zurück

Geschrieben am 01-03-2011

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie: Transaktionsvolumen fällt um
fast 30 Milliarden Euro / Deutlicher Zuwachs bei privat finanzierten
Deals / Experten erwarten für 2011 wieder mehr größere Übernahmen und
Fusionen

In der europäischen Finanzbranche ist 2010 der Gesamtwert der
Fusionen und Übernahmen deutlich gesunken. Mit rund 52 Milliarden
Euro lag das Volumen der angekündigten Transaktionen um knapp 30
Milliarden Euro unter dem Niveau des Jahres 2009, das allerdings
maßgeblich von staatlichen Interventionen im Bankensektor geprägt
war. Ohne Berücksichtigung der Anteilskäufe europäischer Staaten
belief sich das Volumen der Übernahmen, Fusionen und Beteiligungen
(Mergers and Acquisitions, kurz M&A) in der Branche auf 46 Milliarden
Euro, rund 12 Prozent mehr als im Krisenjahr 2009, wie aus der Studie
"European Financial Services M&A 2010" der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC hervor geht.

Für das laufende Jahr rechnen die PwC-Experten mit einer weiteren
Belebung des M&A-Geschehens. "Nachdem im vergangenen Jahr die
Bewältigung der Finanzkrise das bestimmende Transaktionsmotiv war,
steht im Finanzsektor wieder das Wachstum auf der Agenda. Viele
Gesellschaften restrukturieren ihre Portfolios, wodurch sich
attraktive Kaufgelegenheiten ergeben dürften", erläutert Markus
Burghardt, der bei PwC Deutschland der verantwortliche Vorstand für
den Bereich Financial Services ist.

Nach Einschätzung der für die Studie befragten Brancheninsider
wird es 2011 auch wieder mehr größere Deals geben. Rund vier von fünf
Experten rechnen mit einem Anstieg, knapp 20 Prozent sogar mit einem
deutlichen Plus bei größeren Transaktionen. Auf der Käuferseite
dürften vor allem Banken stehen (45 Prozent der Nennungen), während
Private-Equity-Gesellschaften und Vermögensverwalter nach Ansicht von
jeweils 15 Prozent der Befragten die nächst wichtigsten
Investorengruppen sind.

"Bereits in 2010 handelte es sich bei den größten Deals um
überwiegend grenzüberschreitende Transaktionen. Dieser Trend sollte
sich auch in 2011 fortsetzen. Daneben werden in Deutschland die
Rückführung von Staatshilfen und der Abbau von Bilanzpositionen der
Abbaubanken den Transaktionsmarkt beleben", betont Christopher Sur,
Partner und Leiter des Bereichs Financial Services Transaction
Services bei PwC Deutschland.

Die Studie erfasst alle 2010 angekündigten Transaktionen in der
europäischen Finanzdienstleistungsbranche, für die ein Übernahmepreis
veröffentlicht wurde. Nicht berücksichtigt wurden Deals, die mit
keiner signifikanten Änderung der Eigentümerverhältnisse
beziehungsweise -rechte verbunden waren.

Versicherungsbranche und Vermögensmanagement unterrepräsentiert

In der Versicherungsbranche sank das M&A-Volumen im
Jahresvergleich von 12 Milliarden Euro auf 10 Milliarden Euro, im
Bereich Vermögensmanagement von 15 Milliarden Euro auf 8 Milliarden
Euro. Hier war das Transaktionsvolumen im Jahr 2009 auf Grund der
Übernahme von Barclay's Global Investors durch den Finanzinvestor
BlackRock für 9,7 Milliarden Euro außergewöhnlich hoch.

Die Normalisierung des M&A-Geschehens nach der Finanzkrise zeigt
sich am deutlichsten im Bankensektor. Hier fiel das
Transaktionsvolumen zwar insgesamt von 49 Milliarden Euro im Jahr
2009 auf 30 Milliarden Euro, bereinigt um staatliche Anteilskäufe
kletterte das Volumen jedoch von 11 Milliarden Euro auf 26 Milliarden
Euro. Die größte Transaktion des vergangenen Jahres war die
vollständige Übernahme der Postbank durch die Deutsche Bank für knapp
3,9 Milliarden Euro, gefolgt vom Kauf der Allied Irish Bank durch die
irische Regierung für rund 3,82 Milliarden Euro.

"Zwar war bei den größten Deals im Jahr 2010 die
Versicherungsbranche unterrepräsentiert, dennoch ist zu erwarten,
dass sowohl die Konsolidierung der Versicherungsgesellschaften als
auch die Restrukturierung der Kapitalanlagen vor dem Hintergrund von
Solvency II deutlich an Bewegung gewinnen sollte", kommentiert Sur.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.de/de/presse

Über PwC:

PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung. Dort
schaffen wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten.
Mehr als 161.000 Mitarbeiter in 154 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt PwC an 28 Standorten mit 8.700 Mitarbeitern eine
Gesamtleistung von rund 1,33 Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Claudia Barbe
PwC Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 31 79
E-Mail: claudia.barbe@de.pwc.com
www.pwc.de/de/presse


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