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Geschäftsklima im Mittelstand: Allzeithoch zum Jahresausklang

Geschrieben am 22-12-2010

Frankfurt (ots) -

- Erneuter Klimarekord bei Mittelständlern und Großunternehmen

- Dank kräftiger Binnenkonjunktur steigen Erwartungen weiter -
allerdings nur bei Mittelständlern

- Beschäftigungspläne ebenfalls auf neuem Allzeithoch

Mittelständische und große Unternehmen haben zum Jahresausklang
2010 gleichermaßen ein starkes konjunkturelles Ausrufezeichen
gesetzt: In beiden Unternehmensklassen erreicht das Geschäftsklima,
der zentrale Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers, einen
neuen Rekordstand. Hierfür genügt ein Zuwachs um 1,5 Zähler auf 27,7
Saldenpunkte bei den kleinen und mittleren Firmen, während der
Klimaindikator für die Großunternehmen um 0,7 Zähler auf 31,2
Saldenpunkte anzieht.

Wie schon im Oktober und November tragen bei den Mittelständlern
auch im Dezember sowohl die Einschätzungen zur aktuellen
Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen zu dem Anstieg bei.
So verbessern sich die Urteile zur aktuellen Geschäftslage um 0,9
Zähler auf 32,3 Saldenpunkte, während die Geschäftserwartungen für
die kommenden sechs Monate sogar noch etwas stärker, nämlich um 2,2
Zähler auf 22,8 Saldenpunkte, steigen. Dieses unterstreicht
eindrucksvoll, dass die Mittelständler fest mit einer kräftigeren
Binnennachfrage rechnen.

Demgegenüber stellt sich die Entwicklung bei den Großunternehmen
nicht ganz so makellos dar. Deren Klimaanstieg ist nämlich
ausschließlich auf eine nochmals positivere Lageeinschätzung (+3,6
Zähler auf 40,0 Saldenpunkte) zurückzuführen, wohingegen die
Erwartungen um 1,9 Zähler nachgeben und mit einem Saldenstand von
22,3 Punkten geringfügig unter das Vergleichsniveau im Mittelstand
fallen. Angesichts der starken Exportorientierung der großen Firmen
und der absehbar weniger dynamischen Weltkonjunktur ist diese
Entwicklung nachvollziehbar.

Hochstimmung herrscht vor allem im Handel. Sowohl die
Einzelhändler (Mittelstand: +2,6 Zähler auf 36,8 Saldenpunkte;
Großunternehmen: +11,4 Zähler auf 44,4 Saldenpunkte) als auch die
Großhändler (Mittel¬stand: +3,6 Zähler auf 40,1 Saldenpunkte;
Großunternehmen: +7,4 Zähler auf 42,5 Saldenpunkte) bauen ihren
Vorsprung vor den anderen Branchen im Dezember weiter aus, was ein
klares Signal für eine lebhaftere Binnenkonjunktur ist. Ein
wesentlicher Treiber ist die sehr gute Arbeitsmarktentwicklung, in
deren Folge der private Konsum erstmals seit 2006 wieder deutliche
Anzeichen einer Belebung zeigt. Demgegenüber ist die Entwicklung im
Verarbeitenden Gewerbe gespalten: Hier steht einem neuerlichen
Klimaanstieg in der mittelständischen Industrie (+2,2 Zähler auf 29,0
Saldenpunkte) ein Rückgang bei der besonders exportaktiven
Großindustrie (-3,6 Zähler auf 27,2 Saldenpunkte) - der erste seit
neunzehn Monaten - gegenüber.

Die Beschäftigungspläne der Firmen beider
Unternehmensgrößenklassen gingen im Dezember weiter nach oben und
beschlossen das Jahr ebenfalls auf einem neuen Allzeithoch. Der Abbau
der Arbeitslosigkeit dürfte sich im kommenden Jahr fortsetzen und der
Binnenkonjunktur zusätzliche Impulse geben. Wie angesichts der guten
Konjunkturperspektiven zu erwarten, legen überdies die
Absatzpreiserwartungen weiter zu; von alten Spitzenniveaus sind diese
aber noch weit entfernt.

Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW: "Das Jahr 2010, das bei
der Wirtschaftsleistung mit einem gesamtdeutschen Rekordwachstum von
kalenderbereinigt 3,6 % aufwarten dürfte, findet mit dem Allzeithoch
beim Geschäftsklima einen würdigen Abschluss. Noch vor Jahresfrist
hätte kaum jemand geglaubt, dass sich Deutschland derart rasch von
der Großen Rezession erholen kann. Die Hochstimmung der Unternehmen
ist angesichts der weiter schwelenden Eurokrise umso beeindruckender
und belegt, wie sehr sie auf eine Belebung der Inlandskonjunktur
setzen. Mit der nach Jahren der Flaute wieder erstarken
Binnennachfrage - gepaart mit der gewohnt guten Exportperformance -
dürfte Deutschland auch 2011 der konjunkturelle Motor der Eurozone
sein. Wir rechnen mit einem Realwachstum von 2,6 %. Über vermehrte
deutsche Importe profitieren davon auch diejenigen Länder, die über
einschneidende Strukturreformen ihre Haushalte sanieren und ihre
Wettbewerbsfähigkeit wieder herstellen müssen, um sich aus der Krise
herauszuarbeiten."

Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter www.kfw.de in der Kategorie
"Research" abrufbar.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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