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Stellungnahme des WDR-Rundfunkrats zu den Programmentscheidungen der Intendantinnen und Intendanten für DAS ERSTE

Geschrieben am 20-12-2010

Köln (ots) - Der WDR-Rundfunkrat

1. begrüßt ausdrücklich den Beschluss der Intendantinnen und
Intendanten der in der ARD zusammengeschlossenen
Rundfunkanstalten ab Herbst 2011 die "Tagesthemen" montags bis
donnerstags einheitlich um 22:15 Uhr beginnen zu lassen. Damit
wird für das Nachrichtenmagazin der ARD eine Verlässlichkeit
erreicht, die einen Mehrwert für die Zuschauerinnen und
Zuschauer bringt;
2. stellt fest, dass die ARD mit Günther Jauch, Anne Will, Frank
Plasberg, Sandra Maischberger und Reinhold Beckmann über fünf
ausgezeichnete Moderatorinnen und Moderatoren verfügt, die
allesamt in hohem Maße für journalistische Qualität stehen und
damit einen wesentlichen Beitrag zum öffentlich-rechtlichen
Profil der ARD beitragen;
3. bleibt jedoch bei seiner kritischen Haltung gegenüber fünf
Gesprächsformaten, die zukünftig täglich von Sonntags bis
Donnerstags im Ersten zu sehen sein werden;
4. bedauert in diesem Zusammenhang ausdrücklich, dass die bis
Herbst nächsten Jahres vorhandene Zeit nicht dafür genutzt
wurde, grundsätzlich und ergebnisoffen über die
Programmstruktur im Ersten zu diskutieren und dabei auch
darüber nachzudenken, wie die Qualitäten der genannten
Moderatorinnen und Moderatoren anders und möglicherweise
besser eingesetzt werden können, ohne den Zuschauerinnen und
Zuschauern an fünf Tagen in der Woche Talk, wenn auch in
unterschiedlicher Form, anzubieten. Auch wenn zurzeit die
vorhandenen vier Gesprächsformate noch gut vom Publikum
angenommen werden, scheint es angeraten, sich über
Programminnovationen schon dann Gedanken zu machen, wenn es
noch gut läuft und nicht erst dann, wenn die Akzeptanz einer
Sendung sinkt. Insofern wurde mit den aus unserer Sicht
vorschnellen Entscheidungen zur zukünftigen Programmstruktur
im Ersten eine Chance vertan;
5. hält es angesichts der getroffenen Entscheidung für notwendig,
klare und vor allem unterscheidbare Profile für die
Gesprächsformate zu entwickeln und zu regelmäßigen Absprachen
der für die Sendungen verantwortlichen Redaktionen zu
gelangen, um sicher zu stellen, dass es keine
Themendoppelungen gibt und eine Vielfalt in der Gästeauswahl
gewährleistet wird. Insbesondere hinsichtlich der Vielfalt der
Gästeauswahl ist es dem Programmausschuss ein besonderes
Anliegen, auch jüngere Protagonisten einzubeziehen, um so auch
den Belangen und Sichtweisen einer jüngeren Zielgruppe in den
Gesprächssendungen eine Plattform zu bieten;
6. bittet insbesondere den ARD-Programmbeirat eine intensive
Beobachtung und Auswertung der dann fünf Talk-Sendungen
vorzunehmen und die Ergebnisse auch den Gremien der
ARD-Rundfunkanstalten für ihre weiteren Diskussionen
unmittelbar zur Verfügung zu stellen. Der WDR-Rundfunkrat wird
sich gemeinsam mit seinem Programmausschuss intensiv an dieser
Diskussion beteiligen;
7. bittet die ARD-Intendanten darum, das neue Sendeschema nach
spätestens einem Jahr einer kritischen Überprüfung zu
unterziehen;
8. begrüßt, dass mit dem Sendeplatz um 21.00 Uhr am Montag für
"Hart aber fair" ein Weg gefunden wurde, eine Art "Info-Tag"
im Ersten zu etablieren, der um 20.15 Uhr mit einer (Natur-)
Doku beginnt, an die sich ein politischer Talk, die
"Tagesthemen" und eine weitere Dokumentation anschließt. Damit
wird den Zuschauerinnen und Zuschauern eine echte
Kontrastprogrammierung gegenüber dem ZDF und den privaten
Sendern an diesem Tag geboten;
9. bekräftigt jedoch seine Auffassung, dass auch zukünftig Platz
im Ersten sein muss, für längere Dokumentationen, die sich
nicht zwangsläufig in ein 45-Minuten-Format zwängen lassen.
Insofern ist die Zusage, dass weiterhin zwölf 90-minütige
Dokumentationen im Jahr im Ersten zu finden sein werden,
positiv zu bewerten.
10. bittet in diesem Zusammenhang, dafür Sorge zu tragen, dass in
der "talk-freien" Zeit, solche Dokumentationen unmittelbar an
die "Tagesthemen" anschließen, wodurch sie 45 Minuten früher
als bisher im Programm platziert würden. Gleichzeitig wäre
wünschenswert, den Montagssendeplatz um 21.00 Uhr in den
Sendepausen von "Hart aber fair" für anspruchsvolle Features
und Dokumentationen zu nutzen. Die bestehende Gesamtzahl der
Dokumentationen soll insgesamt erhalten bleiben;
11. bedauert, dass die notwendig gewordene Diskussion über eine
neue Programmstruktur im Ersten nicht auch dazu genutzt wurde,
einen eigenen, ständigen (Kino-)Spielfilmplatz neben dem
FilmMittwoch im Ersten zu etablieren. Gerade unter dem
Gesichtspunkt der Programmverjüngung, wäre es ein gutes Signal
gewesen, hier ein verlässlicheres Angebot zu schaffen. Als
ersten Schritt regt der Programmausschuss an, in den
Sendepausen von "Hart aber fair" die Sendestrecke ab 20.15 Uhr
nicht nur für Dokumentationen, sondern auch für Spielfilme zu
öffnen. Für Spielfilme, die sich für eine Ausstrahlung um
20.15 Uhr nicht eignen bzw. keine entsprechende FSK-Freigabe
haben, sollten mittelfristig anderweitige regelmäßige
Sendeplätze gefunden werden, ohne solche Filme in die
Nachtstrecken zu "verbannen";
12. bittet vor dem Hintergrund der Verpflichtungen von
Protagonisten der privaten Konkurrenz dringend darum,
verstärkt eigene Nachwuchsförderung sowohl im Bereich der
Unterhaltung, wie auch bei den journalistischen Formaten zu
betreiben.

20.12.2010

Originaltext: WDR Rundfunkrat
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/76465
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_76465.rss2

Pressekontakt:
Für Nachfragen wenden Sie sich bitte an die:
Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats
Appellhofplatz 1
50667 Köln
Tel: 0221/220-5600


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