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TÜV SÜD: Normangaben bei Reichweiten von E-Cars nicht ausreichend / TÜV SÜD entwickelt neuen Standard zur Reichweitenermittlung von E-Cars

Geschrieben am 15-12-2010

München (ots) - TÜV SÜD hat einen Standard zur
Reichweitenermittlung von Elektro-Fahrzeugen entwickelt. Der TÜV SÜD
E-Car Standard, basierend auf dem eigens entwickelten TÜV SÜD E-Car
Cycle (TSECC), wurde jetzt erstmals bei einem großen Vergleichstest
des Fachmagazins "auto motor und sport" eingesetzt. Das Ergebnis des
Vergleichstests, der in der aktuellen Ausgabe des Magazins
(Erscheinungstag: 16. Dezember) veröffentlicht wird, untermauert die
Notwendigkeit, dass bei Elektro-Fahrzeugen mit ihren relativ geringen
Reichweiten Normangaben vergleichbar den Verbrauchsangaben zu
Benzinern nicht ausreichend sind. So lagen im Vergleichstest die
Reichweiten bei Normbedingungen (23 Grad) und winterlichen
Bedingungen (-7 Grad) um mehr als 50 Prozent auseinander.

Die anhaltend kontroverse Debatte um die Aussagekraft der
Rekordfahrt von München nach Berlin eines auf Elektro-Antrieb
umgerüsteten Audi A2 zeigt: Die Reichweite stellt einen
entscheidenden Faktor für die Akzeptanz der Elektro-Fahrzeuge dar. In
einer repräsentativen Befragung von TÜV SÜD, vorgestellt bei der AMI
2009, hatten sich die Autofahrer grundsätzlich positiv zur
Elektro-Mobilität geäußert, aber: 36 Prozent hatten ausgesagt, den
Kauf eines Elektroauto nur dann in Betracht zu ziehen, wenn der
elektrische Antrieb eine Reichweite von 300 Kilometern gewähre, 23
Prozent hatten angegeben, keine Abstriche bei den Reichweiten
gegenüber benzin- und dieselbetriebenen Fahrzeugen zu akzeptieren.
Angesichts des aktuellen Entwicklungsstands bei den Batteriesystemen
ist das in naher Zukunft nicht realistisch. So liegen die Reichweiten
verfügbarer E-Fahrzeuge wie dem Mitsubishi i-MIEV nach
Herstellerangaben bei etwa 140 Kilometern.

"Angesichts der relativ geringen Reichweiten ist es von hoher
Bedeutung, dass die Autofahrer ganz klar informiert werden, wie weit
sie mit ihrem Elektroauto wirklich kommen. Und das nicht nur bei
Sonnenschein und 23 Grad, sondern auch bei winterlichen Temperaturen
oder wenn die Heizung im Fahrzeug zugeschaltet ist. Nur wenn die
Autofahrer die Gewissheit haben, dass sie mit dem E-Fahrzeug ihr Ziel
zuverlässig erreichen, werden sie die geringen Reichweiten
akzeptieren", betont Dr. Ralf Giere, Geschäftsführer der TÜV SÜD
Automotive GmbH.

Starke Orientierung an realitätsnahen Bedingungen

Basierend auf der Erkenntnis über die hohe Bedeutung der
Reichweite haben die TÜV SÜD-Experten um Richard Trücher im
Abgaslabor in Heimsheim einen Reichweitenstandard für E-Cars
entwickelt. Wichtigste Maßgaben dabei: Fahrverhalten und gewählte
Strecke müssen möglichst nah an der realen Nutzung der Fahrzeuge
liegen - und Bestandteil des neuen Standards ist eine Messung der
Reichweiten auch unter erschwerten Bedingungen, also bei niedrigen
Temperaturen und bei Zuschaltung von Stromverbrauchern wie etwa der
Heizung.

Auf Basis dieser Zielsetzung wurde der TÜV SÜD E-Car Cycle
entwickelt, der auf der Annahme einer Durchschnittsgeschwindigkeit
von 60 Stundenkilometern, 60 Minuten Fahrzeit und 60 Kilometern
Distanz auf der Kombination Landstraße, Schnellstraße, Autobahn und
Stadtverkehr beruht: "Bei der Festlegung des Zyklus haben wir uns an
der wahrscheinlichsten Nutzung von Elektro-Fahrzeuge als
Kurzstrecken- und Stadtauto orientiert. Zudem war uns eine sehr
realitätsnahe Abbildung des Fahrverhaltens wichtig. Deshalb haben wir
die Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde auch
deutlich über den rund 34 Kilometern angesiedelt, die beispielsweise
der NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) vorgibt", erklärt Richard
Trücher, Leiter des TÜV SÜD Abgaslabors. Zur praktischen Durchführung
wurden zunächst Strecken mit dem erforderlichen Testprofil
digitalisiert und auf dem Prüfstand unter exakt reproduzierbaren
Bedingungen ausgefahren.

Witterungseinflüsse auf Reichweite fallen stärker als erwartet aus

Die spannendste Frage war allerdings: Welchen Einfluss würden
veränderte Witterungsverhältnisse und die dadurch bedingte
Zuschaltung zusätzlicher Verbraucher wie beispielsweise der
Klimaanlage auf die Reichweite haben? Im TÜV SÜD E-Car Standard wird
die Frage beantwortet, in dem der definierte Zyklus bei winterlichen
-7 Grad und bei laufender Klimaanlage herausgefahren wurde.

Die Ergebnisse sind dramatisch, wie der Vergleichstest zeigt, den
das Fachmagazin auto motor und sport unter Anwendung des von TÜV SÜD
entwickelten Reichweitenstandards durchgeführt hat. Beispiel
Mitsubishi i-MIEV: Kommt der japanische Stromer auf Basis des nach
ECE-R101 ermittelten und damit gesetzeskonformen Zyklus bei 23 Grad
ohne zusätzliche Stromverbraucher auf 133 Kilometer Reichweite, sinkt
die Reichweite bei Anwendung des TSECC (ebenfalls 23 Grad, aber
höhere Geschwindigkeit) auf 113 Kilometer. Bei -7 Grad und unter
Zuschaltung von Stromverbrauchern bricht die Reichweite auf nur noch
64 Kilometer ein.

Aus den gefahrenen Zyklen ergibt sich für den Mitsubishi-Stromer
nach dem TÜV SÜD E-Car Standard ein Mittelwert bei der Reichweite von
110 Kilometern: "Diese hilft einem Autofahrer aber nicht nur bedingt
weiter. Über den TSECC wurde der Nachweis geliefert, dass
Witterungsbedingungen und Zuschaltung von Stromverbrauchern einen
enorm hohen Einfluss auf die Reichweite aktueller Elektro-Autos
haben. Insofern ist es mit Blick auf die Bildung des
Verbrauchervertrauens unseres Erachtens wichtig, dass in der frühen
Phase des E-Autos die Autofahrer auch klar informiert werden, wie
sich die Reichweite unter erschwerten, aber sehr realitätsnahen
Bedingungen darstellt", unterstreicht Dr. Giere.

Hinweis: Ein Bild kann in reprofähiger Auflösung herunter geladen
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Pressebilder".

Originaltext: TÜV SÜD AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/38406
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_38406.rss2

Pressekontakt:
TÜV SÜD AG
Frank Volk
Unternehmenskommunikation
Westendstr. 199
80686 München
Tel.: +49 (0) 89 / 57 91 - 1667
Fax: +49 (0) 89 / 57 91 - 2269
E-Mail: frank.volk@tuev-sued.de
Internet: www.tuev-sued.de


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