(Registrieren)

2009: Quote der Empfänger sozialer Mindestsicherung steigt leicht auf 9,5%

Geschrieben am 09-12-2010

Wiesbaden (ots) - Am Ende des Jahres 2009 waren in Deutschland
9,5% der Menschen auf Existenz sichernde finanzielle Hilfen des
Staates angewiesen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt. Ende 2008 waren es 9,3% der Bevölkerung.

Am Jahresende 2009 erhielten knapp 7,8 Millionen Menschen
Transferleistungen der sozialen Mindestsicherungssysteme. Im
Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Leistungsbezieher um 1,5%,
damals waren es mehr als 7,6 Millionen. Insgesamt gab der Staat im
Jahr 2009 für diese Leistungen rund 41,6 Milliarden Euro brutto aus,
das waren 3,1% mehr als im Vorjahr.

Die Transferleistungen der sozialen Mindestsicherungssysteme sind
finanzielle Hilfen des Staates, die zur Sicherung des grundlegenden
Lebensunterhalts dienen. Dazu zählen folgende Leistungen:

- Arbeitslosengeld II/Sozialgeld nach dem Zweiten Buch
Sozialgesetzbuch (SGB II "Grundsicherung für Arbeitsuchende"),
- Laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen
nach dem SGB XII "Sozialhilfe",
- Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB
XII "Sozialhilfe",
- Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG)
und
- Leistungen der Kriegsopferfürsorge nach dem
Bundesversorgungsgesetz (BVG).

Der mit Abstand größte Teil der Personen, die
Mindestsicherungsleistungen bezogen - und damit auch der größte Teil
der Ausgaben - entfiel nach den Angaben der Bundesagentur für Arbeit
und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf das
Arbeitslosengeld II und das Sozialgeld. Insgesamt über 6,7 Millionen
Menschen erhielten am Jahresende 2009 diese umgangssprachlich "Hartz
IV" genannten Leistungen, 1,9% mehr als im Vorjahr. Knapp drei
Viertel (73%) dieser Menschen waren erwerbsfähig und bezogen
Arbeitslosengeld II, mehr als ein Viertel (27%) war nicht
erwerbsfähig (in erster Linie Kinder unter 15 Jahren) und erhielt
Sozialgeld. Für die unmittelbaren Leistungen zur Deckung des
Lebensunterhalts dieser Menschen gab der Staat im Jahr 2009 rund 35,9
Milliarden Euro aus.

Laufende Leistungen nach dem SGB XII "Sozialhilfe" bezogen am
Jahresende 2009 knapp 857 000 Menschen, davon erhielten knapp 764 000
Personen Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Knapp 93
000 Personen empfingen laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb
von Einrichtungen. Die Ausgaben für beide Leistungen beliefen sich
insgesamt im Jahr 2009 auf rund 4,6 Milliarden Euro brutto.

Darüber hinaus bezogen rund 121 000 Berechtigte am Jahresende 2009
Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts (sogenannte
"Regelleistungen") nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Die
Bruttoausgaben lagen hierfür im Jahr 2009 bei etwa 0,6 Milliarden
Euro. Seit 1997 sind sowohl die Zahl der Menschen, die diese
Leistungen empfangen, als auch die Ausgaben hierfür stark rückläufig.

Die Kriegsopferfürsorge ist eine Mindestsicherungsleistung, die
neben Kriegsbeschädigten und deren Hinterbliebenen bei Bedürftigkeit
zum Beispiel auch Soldaten, Zivildienstleistende, Opfer von
Gewalttaten und Impfgeschädigte versorgt. Die Statistik hierzu wird
alle zwei Jahre erstellt. Die letzte Erhebung bezieht sich auf das
Jahr 2008: Am Ende des Jahres 2008 erhielten etwa 46 000 Menschen
Kriegsopferfürsorge. Die Ausgaben hierfür lagen bei rund 0,5
Milliarden Euro brutto. Auch bei der Kriegsopferfürsorge gehen Anzahl
der Empfänger und Höhe der Ausgaben seit Mitte der Neunziger Jahre
deutlich zurück.

Auf der Basis der Ergebnisse für das Berichtsjahr 2008 haben die
Statistischen Ämter des Bundes und der Länder inzwischen die
Gemeinschaftsveröffentlichung "Soziale Mindestsicherung in
Deutschland 2008" erstellt. Sie ist ab sofort im Publikationsservice
des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/publikationen,
Stichwort "Mindestsicherung" sowie unter
www.amtliche-sozialberichterstattung.de kostenlos abrufbar.


Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Dr. Klaus Duschek,
Telefon: (0611) 75-8720,
www.destatis.de/kontakt

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

305367

weitere Artikel:
  • ARAG Trend 2010/2011: Trotz Aufschwung bleibt der Konsum verhalten Düsseldorf (ots) - - Querverweis: Ein Dokument mit Grafiken liegt in der digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar - - 29,1 Prozent der Deutschen glauben wieder an Aufschwung - 43,7 Prozent sehen positive Entwicklung des Arbeitsmarktes - Schere zwischen Arm und Reich schließt sich langsam - Nur 9,6 Prozent planen private Altersvorsorge Unsere Wirtschaft boomt! Die Arbeitslosenquote ist die niedrigste seit 1991. Besser als jedes andere Land steuert mehr...

  • Gute Gründe für Bio / Ökobarometer 2010: Verbraucher haben die Vorteile im Blick (mit Bild) Bonn / Berlin (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Das Wissen um die Vorteile von Ökoprodukten für den Tier- und Umweltschutz sowie das eigene Wohlbefinden wird unter deutschen Biokäufern immer größer. Dies ist das Kernergebnis des Ökobarometers 2010, das das Marktforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) erstellt hat. Für die regelmäßige mehr...

  • Kostenlose Reparatur von Steinschlag-Glasschäden ist des Autofahrers größter Wunsch / Vergünstigte Kfz-Versicherung mit Werkstattbindung ist dagegen kaum attraktiv Köln (ots) - Zusatzleistungen in Kfz-Tarifen sind oft sehr attraktiv für Versicherte und gehen sogar mit einer gewissen Aufpreisbereitschaft einher. Die Analysten von der ServiceValue GmbH haben in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsspezialisten Nordlight research die zunehmende Tarifvielfalt auf den Prüfstand gestellt. Das Feld der aus Kundensicht attraktiven Leistungen wird angeführt von der kostenlosen Reparatur bei Steinschlag-Glasschäden. Die Werkstattbindung bei 5 Prozent Nachlass auf die Basisprämie ist hingegen als unattraktiv mehr...

  • NNIT verbessert Dienstleistungen für Pharmaunternehmen durch Kauf von ChannelCRM Kopenhagen (ots/PRNewswire) - NNIT erweitert Angebote im Bereich Customer Relationship Management (CRM) für die Pharmaindustrie durch Kauf des dänischen Softwarehauses ChannelCRM. (Logo: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20101005/412747 ) Die Pharmabranche braucht sowohl klassische CRM-Lösungen als auch auf der CRM-Plattform (xRM) aufbauende, optimal entwickelte Systeme. NNIT ist es äusserst wichtig, diese Anforderungen zu erfüllen. Mit der Übernahme von ChannelCRM verbessert NNIT sein Leistungsangebot in den Bereichen mehr...

  • MEDIAN Kliniken übernehmen PITZER Kliniken Berlin, Bad Nauheim (ots) - Das in Berlin ansässige Klinikunternehmen MEDIAN Kliniken wird das Gesundheitsunternehmen PITZER Kliniken, Bad Nauheim, vollständig übernehmen. Ein entsprechender Unternehmenskaufvertrag wurde heute geschlossen. In den letzten Monaten wurden intensive Gespräche über eine langfristige Kooperation beider Unternehmen geführt; beide Klinikgruppen sind derzeit stark in der Rehabilitationsmedizin engagiert. Ziel der Gespräche war eine wechselseitig besser aufeinander abgestimmte medizinische und unternehmerische mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht