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Zukunft des Zeitschriftenmarktes: Print bleibt Kerngeschäft und Wachstumsmotor

Geschrieben am 06-12-2010

München (ots) - Ergebnisse der Zeitschriftenverlage durch
Kostensenkungen wieder im Aufwärtstrend / Magazin-Printversion nur
für jeden dritten iPad-Nutzer verzichtbar / Verlage müssen in ihr
Kerngeschäft investieren / 2011: 35 iPad-Alternativen auf
Androidbasis / TabletPC-Absatz steigt bis 2015 um den Faktor 15 bis
20

Die Printbranche hat die Krisenjahre 2008 und 2009 besser
überstanden, als prognostiziert. Die großen Zeitschriftenverlage
melden aktuell wieder schwarze Zahlen und können teilweise sogar
zweistellige EBIT-Renditen verzeichnen. Die gezielten Kostensenkungen
der vergangenen Jahre haben hier eine beachtliche Hebelwirkung
entfaltet. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist das Verlagsgeschäft
gesund. Dennoch durchläuft die Branche einen veritablen
Strukturwandel. Der Anzeigenmarkt ist 2010 lediglich um knapp 2%
netto gewachsen und die Auflagen von Magazinen, die länger als fünf
Jahre am Markt sind, gehen im Durchschnitt um 4% zurück. In den
kommenden Jahren sind daher neben einem effizienten Kostenmanagement
vor allem auch Investitionen ins Kerngeschäft essentiell. Denn das
Hauptgeschäft der Verlage wird noch lange im Printbereich liegen.
Zudem zeigt der Erfolg junger Titel, dass sich eine gezielte
Innovationsstrategie bei Segmentauswahl und Formatgestaltung lohnt:
Magazine, die weniger als fünf Jahre auf dem Markt sind, können
selbst bei Auflagen von über 200.000 Exemplaren mit Wachstumsraten
von durchschnittlich 8,2% aufwarten und liegen so mehr als 10
Prozentpunkte über dem Marktdurchschnitt. Neben dem
Print-Kerngeschäft birgt auch der wachsende Markt für Tablet PCs
Wachstumspotenzial. Allein im nächsten Jahr bekommt der Topseller von
Apple Konkurrenz von mehr als 35 Geräten auf Androidbasis. Der Absatz
dieser Endgerätegattung wird sich bis 2015 allein in Deutschland um
den Faktor 10 bis 15 erhöhen. Das sind die Ergebnisse der aktuellen
Studie "Zukunft des deutschen Zeitschriftenmarktes" der
internationalen Strategieberatung Booz & Company. Für die Studie
wurden in Zusammenarbeit mit dem Medienforschungsspezialisten d.core.
7.000 Leser zu 100 führenden Zeitschriften in sieben Segmenten
befragt.

Wachstumstreiber Print-Innovation

Der aktuelle Aufwärtstrend in der Zeitschriftenbranche bedarf
allerdings einer differenzierten Betrachtung. So prognostiziert die
Studie eine weitere Erosion der Auflagenzahlen und sieht den
Strukturwandel trotz volkswirtschaftlichem Aufschwungszenario in
vollem Gange. Macht das Anzeigenvolumen von 1,4 Mrd. Euro im
Zeitschriftensektor 2010 noch 8,6% des gesamten deutschen
Werbebudgets (16,5 Mrd. Euro) aus, werden die Zeitschriften bis 2015
gegenüber TV und Online wohl noch weiter zurückfallen. Die
prognostizierten Einnahmen in Höhe von 1,3 Mrd. Euro entsprächen dann
nur noch 6,7% des insgesamt über 19 Mrd. Euro schweren Werbeetats.
Nach der Studie werden nur die Verlage als Gewinner aus der
Umbruchphase hervorgehen, die erkannt haben, dass sich gerade im
aktuellen Strukturwandel Innovationen und Investitionen ins
Kerngeschäft rentieren und die diese Erkenntnis auch konsequent
umsetzen. "Jede Innovationsstrategie beinhaltet immer auch ein
unternehmerisches Risiko. Schließlich kann nicht jedes Konzept
aufgehen und nur wenige Magazine entwickeln sich aus dem Stand zum
Topseller", erläutert Gregor Vogelsang, Partner und Medienexperte von
Booz & Company. "Beim Innovationsprozess kann die Verlagsbranche noch
einiges von der Konsumgüterindustrie lernen. Die lebt bei
Produkteinführungen sehr gut mit einkalkulierten Flopraten von 70%.
In der Verlagsbranche ist bislang jeder Flop ein Drama." Gerade junge
Titel konnten sich in den letzten Jahren in den Segmenten Wohnen &
Garten, Frauenzeitschriften sowie Kinder & Jugend mit einer
konsequenten Innovationsstrategie und hochwertigen Inhalten
erfolgreich etablieren. Die neuen Magazinkonzepte kommen beim Leser
an und bereiten letztlich auch das Feld für eine Expansion in die
digitale Welt: So können sich über 40% der Leser dieser Medien
vorstellen, auch im Onlineshop der Zeitschrift einzukaufen. Bei den
etablierten Titeln sind solche magazinspezifischen
E-Commerce-Angebote nur für gut ein Viertel der Leserschaft (26%)
relevant. Auch das überdurchschnittliche jährliche Umsatzwachstum von
8,2% belegt den Erfolg dieser Magazin-Avantgarde.

Sanfte Digitalisierung für den deutschen Markt

Während in den USA mit "Daily" von Newscorp und "Project" von
Virgin bereits die ersten reinen iPad-Magazine als Applikationen in
den Startlöchern stehen, steckt der deutsche Markt mit 700.000
TabletPCs noch in den Kinderschuhen. "Nach unserer Analyse werden bis
2015 in Deutschland 10 bis 15 Millionen Tablets genutzt. Bereits im
nächsten Jahr wird das iPad Konkurrenz von 35 Geräten auf
Androidbasis bekommen. Und auch Microsoft wird sich diesen Markt
sicher nicht entgehen lassen", betont Vogelsang, warnt aber vor
Schnellschüssen. Denn aktuell wollen 80% der Befragten keinesfalls
auf eine gedruckte Ausgabe verzichten, selbst unter den befragten
iPad-Nutzern wäre eine digitale Ausgabe nur für jeden Dritten ein
adäquater Ersatz. Über Zeitschriften mit hoher Qualität und Nutzwert
lassen sich die Leser emotional binden und das Markenpotenzial der
Magazine steigern. Das ist sowohl in kommerzieller Hinsicht als auch
für eine erfolgreiche Positionierung in der digitalen Welt
langfristig erfolgskritisch. Die Branche muss sich also nicht neu
erfinden, sondern Professionalität im Kerngeschäft mit fundierten
Konzepten für den digitalen Bereich verbinden. "Was die Leser
brauchen, ist ein wirklicher Mehrwert durch ein erweitertes Anbot in
der digitalen Welt. Die kostenlose Online-Ausgabe ist eine
Sackgasse", resümiert Vogelsang. "Die Verlage müssen vielmehr das
Wissen über ihre Leser gezielt nutzen und innovative Ideen
entwickeln, die den Nerv der Zeit treffen. Die TabletPCs bieten hier
eine einmalige Chance. Die Verlage müssen sie nur nutzen."

Über Booz & Company:

Booz & Company ist mit mehr als 3.300 Mitarbeitern in 61 Büros auf
allen Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu
den Klienten gehören erfolgreiche Unternehmen sowie Regierungen und
Organisationen.

Unser Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die Grundlagen
der Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng mit unseren
Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler Märkte zu
meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu kombinieren wir
einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale Expertise mit einem
praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren Klienten jederzeit
den entscheidenden Vorteil zu schaffen - Essential Advantage.
Informationen zu unserem Management-Magazin strategy+business finden
Sie unter: www.strategy-business.com .

Originaltext: Booz & Company
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44015
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44015.rss2

Rückfragen und weitere Informationen:

Jan Liepold
LoeschHundLiepold Kommunikation GmbH
Tel.: 089 / 72 01 87-12 oder 0177 / 260 2202
Fax: 089 / 7201 87-20
Email: j.liepold@lhlk.de


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