(Registrieren)

Lob für einen "Vordenker mit langem Atem" und "glühenden Anwalt der geschundenen Natur" / Hubert Weinzierl, DBU-Kuratoriumsvorsitzender und Präsident des DNR, heute in Berlin zum 75. gewürdigt

Geschrieben am 03-12-2010

Berlin (ots) - "Sie sind eine der bedeutendsten Personen der
deutschen Naturschutzbewegung. Mit Ihnen verfügt unser Land über eine
Persönlichkeit, die als historisch einzuordnen ist!" - Mit diesen
Worten charakterisierte heute in Berlin Bundesumweltminister Dr.
Norbert Röttgen den Präsidenten des Deutschen Naturschutzringes (DNR)
und Kuratoriumsvorsitzenden der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
(DBU), Hubert Weinzierl. Anläßlich seines 75. Geburtstags hatte die
DBU zu einer Festveranstaltung in die Vertretung des Freistaates
Bayern in Berlin eingeladen, in der das jahrzehntelange Wirken
Weinzierls für den Umwelt- und Naturschutz gewürdigt wurde.

Röttgen erinnerte daran, das Weinzierls Quelle für Arbeit und
Unerschöpflichkeit die Liebe zur Natur sei. Diese Liebe äußere sich
im Kampf für Umwelt- und Naturschutz. Und in diesem Kampf sei
Weinzierl glaubwürdig und authentisch. Weinzierls politisches
Glanzstück sei es gewesen, die Politisierung der Naturschutzbewegung
voranzubringen, ohne dabei in Parteipolitik zu verfallen. Auch wenn
es nicht immer angenehm sei, mit ihm in seiner penetranten Art
zusammenzuarbeiten, sei Weinzierl ein "Vordenker mit langem Atem".
Mit dem, was er wisse, sei er oft vor der Zeit, müsse dann aber
aushalten, dass es oft lange brauche, bis sich seine Visionen in
Realität umsetzten.

In der zentralen Festrede stellte Enoch zu Guttenberg, Dirigent
und Mitbegründer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) heraus, dass er Weinzierls Optimismus und grenzenlose
Liebesfähigkeit bewundere, die ihm inzwischen abhanden gekommen sei.
Durch Herkunft und sein Aufwachsen sei er von der Natur geprägt und
habe - Stichworte Flurbereinigung und Straßenbau - "erleben und
erleiden" müssen, "als die Natur stückweise vor die Hunde ging".
Weinzierl sei ein "glühender Anwalt der geschundenen Natur". Sein
Einsatz habe manches Großprojekt und das Denken der Republik
verändert. Zu Guttenberg: "Gäbe es Politiker wie ihn, hätten mehr
Menschen ihren Seelenfrieden. Sein Name wird manchen deutschen und
europäischen Staatslenker überdauern."

Dabei habe Weinzierl niemals der Gewalt der Straße das Wort
geredet, sondern immer nur der Demokratie. Fanatismus sei ihm immer
"welt- und wesensfremd" geblieben. Er sei stets der Wahrheit, der
Wirklichkeit verpflichtet und stehe für einen christlichen
Konservatismus, der das "Bewahren des Bewahrenswerten" im Blick
behalte. Zu Guttenberg, der mit der Umweltpolitik der Bundesregierung
scharf ins Gericht ging, attestierte Weinzierl, mit der Kraft der
Liebe gegen die Resignation angeschrieben zu haben: "Du lebst für das
Leben meiner Kinder und meiner Enkel. Ich danke Dir mit der ganzen
Kraft Deiner Freundschaft."

Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, Erster Vizepräsident des DNR, betonte,
Weinzierl sei nun 75 Jahre "Kämpfer, Nach- und Vorausdenker, Mensch".
Geprägt von seiner Kindheit und Jugend habe er gelernt, "die Bäume zu
seinen Freunden zu machen, Tiere und Pflanzen zu seinen
Gesprächspartnern". Damit identifiziere er sich, dafür kämpfe er "bis
aufs Messer". Ohne Kampf, selbst mit ihm erreiche man im Umweltschutz
oft wenig. Diese Erfahrung habe auch Hubert Weinzierl machen müssen.
Und mit Blick auf die Bewerbung Münchens um die Olympischen
Winterspiele 2018 führte Vogtmann aus, dass man - falls die Spiele
nach Deutschland kommen sollten - vielleicht auch hier hinterher
sagen werde, man hätte das doch nicht machen sollen. Dennoch brauche
es Mut zur Zukunft. Da sei Weinzierl ein Vorbild für die rund 5,5
Millionen Mitstreiter im DNR. Vogtmann: "Man wird nur dann alt, wenn
man seinen Idealen lebewohl sagt. Ich Deinen Augen, Hubert, sehe ich
die Begeisterung noch immer blitzen."

Melanie Huml, Staatssekretärin im bayerischen Umweltministerium,
bezeichnete Weinzierl als einen der profiliertesten Naturschützer
Deutschlands, dessen Ruf weit über die Landesgrenzen hinaus reiche.
Er lebe die Veränderungen, die für unsere Welt so dringend benötigt
würden. Als Vordenker und Visionär habe er in Bayern eine
Aufbruchstimmung maßgeblich beeinflusst, die sich etwa in der
Gründung des Nationalparks Bayerischer Wald oder des bayerischen
Umweltministeriums vor 40 Jahren niedergeschlagen habe. Weinzierl
habe sehr schnell festgestellt, dass sich Umwelt- und Naturschutz
nicht alleine auf Aktivitäten stützen könnten, sondern auch eine
politische Dimension brauchten. Mit Bernhard Grzimek, Horst Stern,
Konrad Lorenz und anderen habe er die legendäre "Gruppe Ökologie" aus
der Taufe gehoben mit dem Ziel, dem Umwelt- und Naturschutz auch
gesellschaftliche Relevanz zu vermitteln und ihn in die Tagespolitik
mit einfließen zu lassen. So sei in den 70er Jahren erstmals die
Basis geschaffen worden, dass Umweltschutz gesellschaftspolitisch
relevant geworden und auf breiter gesellschaftlicher Basis diskutiert
worden sei.

Prof. Dr. Angelika Zahrnt, Mitglied des Rates für Nachhaltige
Entwicklung und Trägerin des Deutschen Umweltpreises der DBU, sagte,
Weinzierl sei zwar immer im Herzen vor allem Naturschützer gewesen.
Er habe aber auch die Brücke geschlagen zum Umweltschutz,
internationalen Engagement und zur Nachhaltigkeit. Gerade diese
Integration von Umwelt- und Naturschutz sei es, die die entscheidende
Rolle Weinzierls beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) ausgemacht habe, dessen Vorsitzender er 16 Jahre gewesen sei.
Er habe den Verband für neue Themen und Gesprächspartner geöffnet,
etwa die Zusammenarbeit mit ökologisch orientierten Unternehmen
möglich gemacht. Im Rat für Nachhaltige Entwicklung registriere er
seismographisch, wann der Zeitpunkt für Interventionen gekommen sei.
Dabei sei er ein Mann, der auch Konfliktpunkte anspreche. Weinzierl
fordere Glaubwürdigkeit - und sei selbst glaubwürdig.

Begrüßt hatte die Gäste aus Politik, Umwelt- und Naturschutz DBU-
Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. Er charakterisierte Weinzierl
als ein Energiebündel, das mit Optimismus und Beharrlichkeit für
Nachhaltigkeit und Naturschutz eintrete. Auch wenn er Missstände
kritisiere, verliere er die Lösungsperspektiven nicht aus den Augen,
sei nie destruktiv, immer nach vorn gerichtet und konstruktiv.
Weinzierl stehe für das Bewahrende des klassischen Naturschutzes ein,
für Maß und Nachhaltigkeit - und prangere die noch immer
vorherrschende Wachstumsindeologie an. Natur Natur sein lassen - das
sei Weinzierls Credo. Ein Credo, das auch gut als Titel über die
Naturerbeflächen passe, mit denen die gemeinnützige DBU-Tochter DBU
Naturerbe GmbH den Reichtum heimischer Tier- und Pflanzenarten in
unterschiedlichen Lebensräumen fördern und erhalten wolle. Ein
Meilenstein in der Geschichte der DBU, der maßgeblich auch durch
Hubert Weinzierl gesetzt worden sei.

Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Ansprechpartner:
Franz-Georg Elpers
Pressesprecher
Johannes Graupner
Stephanie Kaßing
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de www.dbu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

304539

weitere Artikel:
  • Studium der Elektrotechnik und Informationstechnik boomt / Erstmals mehr Zuwachs als im Maschinenbau und in der Informatik Frankfurt am Main (ots) - Laut Angaben des statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Studienanfänger im Fach Elektrotechnik und Informationstechnik in diesem Jahr um 7,5 Prozent gestiegen. An Universitäten stieg die Zahl um 8,7 Prozent an, Fachhochschulen um 6,7 Prozent. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2000 ist der Zuwachs an Studierenden in der Elektrotechnik deutlich größer als im Maschinenbau (plus 2,9 Prozent) und in der Informatik (plus 2,0 Prozent). Bereits im letzten Jahr war die Zahl der Studienanfänger in der Elektro- und mehr...

  • Frühförderung senkt Gesundheitskosten im Alter / Überraschende These der Träger des Klaus J. Jacobs Forschungspreises an der Preisverleihung in Zürich Zürich (ots) - Sperrfrist: 03.12.2010 16:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist. Mit fachgerechter frühkindlicher Betreuung und Förderung kann das Risiko altersbedingter Krankheiten reduziert und der Anstieg der Gesundheitskosten gemildert werden, sagten die Träger des Klaus J. Jacobs Forschungspreises, Terrie Moffitt und Avshalom Caspi, am Freitag an der Preisverleihung an der Universität Zürich. Das amerikanisch-britische Wissenschaftler-Ehepaar mehr...

  • ZDF-Programmänderung ab Woche 49/10 Mainz (ots) - Woche 49/10 So., 5.12. 2.25 Humboldts Erben Bitte streichen: Videotext Mo., 6.12. 0.35 Das kleine Fernsehspiel Dorf ohne Frauen Bitte streichen: HD Originaltext: ZDF Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2 Pressekontakt: ZDF-Planung Telefon: 06131 / 70 - 5246 mehr...

  • Vorstellung der aktuellen Weihnachtsmarken (mit Bild) München (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - In der ehemaligen Karmeliterkirche in München wurden die aktuellen Weihnachtsmarken offiziell vorgestellt. MdL Reinhold Bocklet, Oberkirchenrätin Susanne Breit-Keßler, MdB Hartmut Koschyk, die Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg und Dompropst Engelbert Siebler (von links). Originaltext: BAGFW e.V. mehr...

  • "Scary Movie 4" auf ProSieben (mit Bild) Unterföhring (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Die "Scary Movie"-Reihe am Sonntag auf ProSieben: Für einen seiner letzten Filme ("Scary Movie 4" am Sonntag um 20.15 Uhr auf ProSieben) arbeitete der kürzlich verstorbene Vollblut-Komödiant Leslie Nielsen erneut mit "Nackte Kanone"-Macher David Zucker zusammen. President Harris (Nielsen) wird während des gründlich missglückten Besuchs einer Grundschulklasse von der Nachricht mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht