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Was vom Tiger übrig bleibt / Schmuggelreport: Über 1000 getötete Tiger in zehn Jahren. WWF fordert internationale Tiger-Taskforce. (mit Bild)

Geschrieben am 09-11-2010

Frankfurt (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Tigerkrallen als Glücksbringer in Malaysia, Wundermittelchen aus
Tiger-Knochen in China, Felle in Indien oder Nepal - der illegale
Handel mit Tiger-Produkten floriert nach einer aktuellen Untersuchung
der Umweltschutzorganisationen WWF und TRAFFIC in ganz Asien. Dabei
ist gerade in den letzten zwei Jahren ein deutlicher Anstieg
illegaler Aktivitäten zu beobachten. Von der indonesischen Insel
Sumatra über das Grenzgebiet Myanmar-China bis nach Russland reicht
das kriminelle Netz aus Schmugglern, Zwischenhändlern und Verkäufern.
Dabei wurden nach Angaben des WWF allein in den vergangenen zehn
Jahren über 480 Aufgriffe dokumentiert. Nach Schätzung des WWF lassen
die konfiszierten Produkte darauf schließen, dass allein für diese
Schmuggelfälle mindestens 1069 Tiger ihr Leben lassen mussten. Und
das sei, so Katalina Engel, Mitautorin der aktuellen Studie REDUCED
TO SKIN AND BONES, nur die Spitze des Eisbergs. "Wie bei jeder
Schmuggelware gibt es eine hohe Dunkelziffer. Wir müssen davon
ausgehen, dass die bekannten Fälle nur einen kleinen Bruchteil des
illegalen Geschäfts mit dem Tiger ausmachen", so die WWF-Expertin.
Wilderei und Schmuggel seien derzeit die größte Bedrohung der
Großkatze und könnten zum Aussterben der Tiger führen.

Insgesamt rangiert Indien im internationalen Vergleich an der
Spitze des illegalen Tiger-Handels. Umschlagsplätze der "heißen Ware"
seien neben den Metropolen Neu Delhi und Mumbai die wenigen
verbliebenen Tiger-Lebensräume auf dem Subkontinent, wie etwa die
Eastern und Western Ghats sowie die Sundarbans, ein Mangrovenwald
zwischen Indien und Bangladesch. Eine besonders hohe
Schmuggelaktivität verzeichnet der Report mit 71 Aufgriffen im
indisch-nepalesischen Grenzgebiet. "Natürlich ist Indien mit der
größten Tigerpopulation Asiens auch ein Hotspot des illegalen
Handels. Wo viele Tiger sind, können schließlich auch viele gewildert
werden", sagt Katalina Engel. "Doch wir konnten auch nur mit den
Daten arbeiten, die uns zur Verfügung gestellt wurden." So gäbe es
vor allem in Myanmar und China einen florierenden Schwarzmarkt mit
Tiger-Produkten. Ausgerechnet von diesen Behörden liegen keine oder
nur sehr unvollständige Daten vor, kritisiert der WWF.

Um in Zukunft die Wilderei von Tigern und den illegalen Handel mit
ihnen zu unterbinden, besteht nach Einschätzung des WWF dringender
internationaler Handlungsbedarf. "An den bekannten Hotspots für
Wilderei und Handel muss seitens der Behörden rigoros durchgegriffen
werden. Es kann nicht sein, dass dubiose Zwischenhändler und
Mafiaähnliche Organisationen an der Ausrottung des Tigers verdienen",
sagt Engel. Die Autorin der Studie empfiehlt eine
staatenübergreifende Taskforce ins Leben zu rufen, um die lokalen
Behörden beim Vollzug der Kontrollen zu unterstützen. Außerdem
brauche es eine internationale DNA-Datenbank zu Herkunftsbestimmung
von Tigern und ein konsequentes Monitoring der Schmuggleraufgriffe.

Hintergrund: Jahr des Tigers

Nach dem chinesischen Kalender befinden wir uns derzeit im "Jahr
des Tigers". Nach WWF-Schätzungen gibt es nur noch rund 3200 Tiger in
der Wildnis. Der WWF widmet der charismatischen Großkatze daher eine
weltweite Schutz-Kampagne. Ziel des WWF ist es, die Bestandszahl bis
zum nächsten "Jahr des Tigers" 2022 zu verdoppeln.

Komplette Studie: www.wwf.de/presse

Footage auf Anfrage.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Roland Gramling
Telefon: 069/ 79 144 216
E-Mail: Roland.Gramling@wwf.de


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