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Verrückter Weinjahrgang übertrifft Qualitätserwartungen / Weinlese ist beendet: Erntebilanz im Weinanbaugebiet Mosel (mit Bild)

Geschrieben am 05-11-2010

Trier (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Die Weinlese in den Steillagen an Mosel, Saar und Ruwer ist in der
ersten Novemberwoche zu Ende gegangen. "Das ist ein verrückter
Jahrgang, den es in dieser Form noch nicht gegeben hat", zieht
Annegret Reh-Gartner vom Weingut Reichsgraf von Kesselstatt eine
Bilanz, die von den meisten ihrer Winzerkollegen im Gebiet geteilt
wird. "Unsere Erwartungen an die Qualität wurden weit übertroffen",
sagt Ökonomierat Adolf Schmitt, Vorsitzender des Moselwein e.V. Mit
Unverständnis reagieren viele Winzer der Region deshalb auf die
negative Bewertung des Weinjahrgangs 2010 in einigen Medienberichten.
"Noch während die Ernte bei uns in vollem Gange war, wurden
vorschnell negative Schlagzeilen über den deutschen Weinjahrgang 2010
produziert, die nicht der Situation in unserem Weinanbaugebiet
entsprechen", stellt Ökonomierat Schmitt fest. Die Berichte über
Traubenfäulnis und hohe Säurewerte zeichnen ein undifferenziertes
Bild der deutschen Weinernte. "Viele unserer Weingüter haben den
Großteil ihrer Rieslingtrauben erst in den vergangenen zwei Wochen
gelesen", sagt Schmitt und ergänzt: "Während südeuropäische
Produzenten ihren 2010er Weinen im Keller Säure zusetzen, verfügen
unsere Weine über eine natürliche, im Weinberg entstandene
Fruchtsäure. Da fragt man sich, was für den Wein besser ist." Hohe
Säurewerte bei früh geernteten Trauben werden durch önologische
Verfahren oder biologischen Säureabbau reduziert, um harmonische
Weine zu produzieren.

Der spät reifende Riesling in den Steillagen von Mosel, Saar und
Ruwer profitierte dagegen im Oktober von vielen Sonnentagen und
weitgehend trockenem Wetter. Die Hauptlese des Riesling begann um den
10. Oktober. Nur an einzelnen Tagen wurde die Ernte von Regen
unterbrochen, weitgehend herrschte "goldenes" Oktoberwetter mit sehr
unterschiedlichen Temperaturen: Zunächst dominierte kühler Ostwind,
dann wurde es mit bis zu 16 Grad Celsius Ende Oktober wieder sehr
mild.

Die Trauben waren je nach Weinberg und Lesezeitpunkt in sehr
unterschiedlichem Zustand. Gesundes Lesegut hatte sehr gute
Mostgewichte um die 90 Grad Oechsle bei moderatem Fruchtsäuregehalt
von 9 bis 12 Gramm pro Liter. "Die Moste zeigen bereits während der
Gärung eine wunderbare Aromatik", sagt Annegret Reh-Gartner. Generell
erwarten die Moselwinzer vom 2010er sehr fruchtige Weine mit
erfrischender Fruchtsäure. In Beeren, die mit der Edelfäule Botrytis
befallen waren und durch Sonne und Wind zu Rosinen schrumpften,
spielte sich ein enormer Konzentrationsprozess ab, der auch die
Erntemenge schrumpfen ließ. Hohe Mostgewichte von 120 Grad und mehr
bei gleichzeitig hoher Fruchtsäure werden dem edelsüßen 2010er
Riesling einen Eiswein-Charakter verleihen. Die vielfach an Mosel,
Saar und Ruwer geernteten Beeren- und Trockenbeerenauslesen des
Jahrgangs 2010 versprechen Weine mit großem Lagerpotenzial. "Die
sauberste und klarste Botrytis seit Jahrzehnten ermöglicht es uns,
Top-Süßweine auszubauen", kommentiert Saarwinzer Florian Lauer.
"Daneben kann sich der Weintrinker auf geschmacklich trockene Weine
freuen, die weniger im Charakter, jedoch qualitativ allemal an den
2009er anschließen werden. 2010 wird nicht nur gute, sondern sehr
gute Weine hervorbringen - unabhängig davon, was andere Regionen in
Europa vermelden", lautet das Fazit des jungen Winzers.

Die Erntemenge an der Mosel ist mit geschätzten 675.000
Hektolitern die kleinste in den vergangenen Jahrzehnten. Viele Winzer
ernteten weniger als die Hälfte eines durchschnittlichen Jahrgangs.
Wichtigster Grund für die niedrige Menge war der uneinheitliche
Blüteverlauf. Viele Weinblüten wurden aufgrund kühlen und nassen
Wetters im Juni nicht befruchtet. Einen Mangel an Wein wird es aber
vorläufig nicht geben, da noch Weine der Jahrgänge 2009 und 2008 im
Handel verfügbar sind. Die 2010er Weine werden größtenteils erst 2011
im Frühjahr und Sommer abgefüllt. Die Winzer von Mosel, Saar und
Ruwer laden die Weinfreunde ein, sich dann ihr eigenes Urteil von
einem überaus spannenden und außergewöhnlichen Jahrgang zu machen.

Originaltext: Moselwein e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/82166
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_82166.rss2

Pressekontakt:
Moselwein e.V.
Ansgar Schmitz
Gartenfeldstraße 12a, 54295 Trier
as@weinland-mosel.de
Tel. 0651 71028 12


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