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"Bewegtbild in der PR" - dpa-Tochter news aktuell im Gespräch mit den Videoexperten Roman Mischel und Markus Walter (mit Bild)

Geschrieben am 13-10-2010

Hamburg (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Bewegtbild im Internet boomt. Online-Videos spielen deshalb auch
in PR und Kommunikation eine wichtige Rolle. Worauf kommt es aber bei
der erfolgreichen Konzeption und Produktion von Unternehmensclips an?
Das zeigen zwei media workshops von news aktuell im November in
Hamburg. Vorab sprach die dpa-Tochter mit Videojournalist Roman
Mischel und PR-Berater Markus Walter, die die beiden Seminare leiten,
über Imagefilme, Interviews und Zielgruppen.

news aktuell: Warum ist Bewegtbild für die PR heute so wichtig?

Markus Walter: Über die Hälfte aller Internetbenutzer lieben
Online-Videos. Diese erzielen enorme Aufmerksamkeit und werden bei
Gefallen weiterempfohlen. Bewegtbilder werden vom Zuschauer sehr gut
erinnert, besser als beispielsweise ein Text oder ein Audio-Beitrag.
Erweitert man nun die bisherige Kommunikation um Videos, lässt sich
auf sympathische Weise Know-how vermitteln und der eigene
Expertenstatus untermauern. Für Unternehmen sind Videos eine gute
Möglichkeit, nachhaltig positive Emotionen bei der Zielgruppe zu
wecken. Darüber hinaus erreicht man die Zielgruppe über mehrere Wege:
Neben den Videoportalen wie YouTube binden auch redaktionell
gestaltete Online-Portale Bewegtbilder ein. Über Social-Media-Kanäle
wie Facebook, Twitter und Co. kann zusätzlich auf die Videos
aufmerksam gemacht werden.

news aktuell: Welchen Aufwand muss ich für ein PR-Video
betreiben?

Roman Mischel: Das ist ganz unterschiedlich. Möchten Sie
beispielsweise ein kurzes Interview aufzeichnen, um damit später eine
Pressemitteilung anzureichern, bleibt der Aufwand überschaubar: Einen
geeigneten Ort wählen, Kamera, Ton und Licht aufbauen, Bild
einrichten, Ton pegeln, Fragen stellen, später das Material schneiden
und in die gewünschten Distributionsformate ausspielen. Wer
handwerklich und gestalterisch routiniert ist und die möglichen
Fehlerquellen kennt, schafft das ungefähr in zwei bis drei Stunden.
Wer häufig solche Interview-Videos produziert, sollte darüber
nachdenken, es selbst in die Hand zu nehmen und in die notwendige
Technik zu investieren, die einmalig einige tausend Euro kosten wird.
Wer aber nur selten Videomaterial veröffentlicht, fährt sicher
besser, wenn er auf einen Dienstleister zurückgreift.

Markus Walter: Egal wie hoch der Aufwand ist, den man betreibt: Es
kommt vor allem auf die Verwertungskette an, damit sich ein PR-Video
lohnt. Es ist wichtig, sich intensiv darüber Gedanken zu machen, für
welche Einsatzzwecke ein Video gedreht wird und wo es zu welchem
Zeitpunkt zum Einsatz kommen soll. Hierfür sollte man zunächst
überlegen, welche Themen in einem bestimmten Zeitraum kommuniziert
werden sollen und welche Videos dafür benötigt werden. Steht dies
fest, kann man den Aufwand insofern gering halten, dass man
beispielsweise ein Kamerateam für einen ganzen Tag bucht und dann
gleich das Material für mehrere Themen, PR-Ideen und Termine
produziert.

news aktuell: Wie ist die Akzeptanz von Video-Material in den
Redaktionen?

Markus Walter: Verschiedene Studien zeigen, dass auch Journalisten
bei ihrer Recherche verstärkt auf Videos setzen und diese sogar mit
ihrer Online-Berichterstattung verknüpfen. Somit bieten Unternehmen,
die bereits jetzt Bewegtbilder in ihrer Pressearbeit einsetzen, den
Redakteuren zusätzliches Material und heben sich vom Wettbewerb ab.
Wichtig ist, dass die Videos keinen werblichen Charakter haben
dürfen. Inhaltlich können beispielsweise mit einem Statement Tipps
gegeben oder Trends und aktuelle Marktentwicklungen aufgezeigt und
kommentiert werden. Auch Erläuterungen zu neuen Technologien oder
praktische Anleitungen sind gefragt.

news aktuell: Gibt es Unterschiede im Videomaterial für
Endverbraucher?

Markus Walter: Generell sollte man sich in der Kommunikation immer
auf die jeweilige Zielgruppe einstellen und beispielsweise
Vorkenntnisse bei Fachthemen berücksichtigen. Wenn man von dieser
Notwendigkeit absieht, sehe ich keine Unterschiede zwischen
Endverbrauchern und Kunden im B2B. Das Video soll seinen Zweck
erfüllen, also unterhalten, erklären, wichtige Informationen oder
Einschätzungen vermitteln. Dabei ist eigentlich alles erlaubt.
Tendenziell darf natürlich ein Video für den Endverbraucher ein wenig
bunter, lauter und lustiger sein als das für professionelle Zwecke.
Aber das ist nur ein Richtwert, denn auch im B2B werden die Videos
für Menschen produziert, die ausgefallene Ideen und Darstellungen zu
schätzen wissen und gerne Videos an Kollegen weiterleiten. Durch die
hohe Akzeptanz von Social Media sieht man heute sogar sehr häufig
viel beachtete und weiterempfohlene Videos im B2B, die sehr laienhaft
produziert sind. Da sieht man dann: Wenn der Inhalt und die Message
stimmen, kommen auch diese bei der jeweiligen Zielgruppe an!

news aktuell: Reicht ein Selfmade-Video oder sollte immer ein
Profi ran?

Roman Mischel: Das hängt natürlich ganz davon ab, welche Ansprüche
Sie an das fertige Produkt stellen. Überschaubare Videoproduktionen,
also etwa Interviews oder die kurze Dokumentation einer
Veranstaltung, kann man mit Übung und ein wenig Erfahrung sicher
meistern.

Wenn Sie hingegen einen mehrminütigen Imagefilm in ansprechender
Qualität produzieren möchten, ist der Aufwand natürlich deutlich
höher und kann unter Umständen mehrere Tage dauern. Das fängt bei
detaillierten inhaltlichen Planungen an, erstreckt sich
möglicherweise über aufwändige Dreharbeiten, wo ein gutes Auge sowie
routinierter Umgang mit der Technik gefragt ist und mündet in der
Postproduktion, wo sich ein guter Editor mit kreativen Ideen
einbringen wird. So etwas ist ein klarer Fall für Profis, die
ausschließlich damit ihren Lebensunterhalt verdienen.

Markus Walter: Aus meiner Sicht macht es der Mix. Ein Unternehmen
sollte natürlich professionelle PR-Videos drehen, wenn es mit seinen
Produkten und Leistungen als hochwertig und kompetent wahrgenommen
werden möchte. Es spricht aber auch einiges dafür, ab und an
wackelige, selbst gedrehte Aufnahmen aus den Unternehmen oder auch
von Events zu verwenden, die die Profi-Videos ergänzen. Diese
"Amateuraufnahmen" vermitteln immerhin ein Stück Authentizität und
Sympathie - wichtige Attribute, mit denen Unternehmen vor allem auf
Social-Media-Plattformen punkten können.

news aktuell: Was sollte ich vor jeder Produktion wissen und
bedenken?

Roman Mischel: Es geht nichts über eine gute inhaltliche
Vorbereitung und Ideen, wie man ein Thema visuell umsetzen kann. Wer
nicht plant, wird meistens sehr viel mehr Material drehen als
benötigt. Und ganz oft nicht das, was er später gebrauchen kann. Vor
jedem Dreh sollte man nach Möglichkeit einen Filmplan entwickeln, aus
dem die wesentlichen Aussagekerne sowie mögliche Bildideen bereits
hervorgehen.

Zudem müssen vor dem Dreh natürlich allerlei technische Fragen
geklärt werden. Zunächst einmal: In welchem Format soll überhaupt
gedreht werden? Soll es HD sein oder reicht die normale SD-Auflösung?
Dann die Frage, mit welchem Video-Codec die Kamera aufzeichnet, denn
dieser bestimmt maßgeblich den Workflow später im Schnitt. Sollen die
Bilder einen bestimmten Look haben? Kommt es bei bestimmten Motiven
beispielsweise auf geringe Schärfentiefe an? Wenn ja, kommt man mit
gewöhnlichen Videokameras schnell an die Grenzen des Machbaren. Und
dann natürlich die von vielen Anfängern immer wieder gern
vernachlässigte Frage nach dem Ton: Wird in lauteren Umgebungen oder
in geschlossenen Räumen ohne Nebengeräusche aufgezeichnet? Für jede
Situation gibt es unterschiedliche Mikrofone.

news aktuell: welche Dos and Don'ts fallen Ihnen spontan ein?

Markus Walter: Wie auch bei einer Presseinformation muss man sich
beim Video auf eine Hauptbotschaft beschränken. Vermischt man eine
Fülle von Themen, um zum Beispiel sein gesamtes Leistungsportfolio in
einem Beitrag darzustellen, überfordert man den Zuschauer.

Roman Mischel: Anfänger neigen oft dazu, die Kamera im wahren
Sinne des Wortes einfach "draufzuhalten". Die bildwichtigen Objekte
befinden sich dann oft in der Mitte, was selten gut aussieht. Die
Regel vom goldenen Schnitt ist in der Bildgestaltung eine gute Hilfe,
um die Objekte ins richtige Gewicht zueinander zu setzen.

Markus Walter: Der fertige Clip sollte zudem maximal drei Minuten
lang sein, damit der Zuschauer ihn bis zum Schluss anschaut.

Roman Mischel: Schwenks und Zooms werden oft falsch eingesetzt,
oft aus purer Langeweile. Unnötige Bewegung der Kamera lenkt von den
eigentlichen Inhalten ab. Stattdessen lieber den fotografischen
Ansatz wählen, das heißt die Kamera ruhig halten und auf die innere
Bewegung des Bildes setzen.

Seminare:

"Bewegtbild in der PR: Praxis"
Dreh und Produktion von Online-Videos
Referent: Roman Mischel
11. und 12. November 2010 in Hamburg
http://www.media-workshop.de/seminare/1441

"Bewegtbild in der PR: Konzeption"
Strategien und Einsatzmöglichkeiten für Online-Videos
Referent: Markus Walter
24.11.2010 in Hamburg
http://www.media-workshop.de/seminare/1507

Zu den Referenten:

Markus Walter, Geschäftsführer von "Walter Visuelle PR", entwickelt
als PR-Berater seit mehr als 15 Jahren Ideen für
vertriebsunterstützende PR-, Marketing- und Social-Media-Strategien.
Seit 2003 setzt er sich für den verstärkten Einsatz von Bildern und
Videos in der Pressearbeit ein.

Roman Mischel arbeitet seit 2002 als freiberuflicher Videojournalist
für TV- und Online-Medien. Der Preisträger des Grimme Online Awards
2003 in der Kategorie Medienjournalismus schult Redakteure von
Tageszeitungen und Online-Medien im Umgang mit Videokamera und
Schnittsoftware. Er ist Mitbegründer des Online-Magazins
onlinejournalismus.de und schreibt ein Weblog zum Thema
Videojournalismus.

Über die media workshops:

Seit dem Jahr 2001 haben über 9.000 Kommunikationsfachleute und
Führungskräfte an den Seminaren von news aktuell in Deutschland und
in der Schweiz teilgenommen. Die media workshops bieten rund 60
Themen zu PR, IR, Marketing und persönlichem Erfolgsmanagement an.
Kleine Seminargruppen und hochkarätige Referenten sichern den
Lernerfolg und eine individuelle Betreuung der Teilnehmer. news
aktuell führt die Fortbildungen auch als maßgeschneiderte
Inhouse-Seminare durch. Das gesamte Programm:
http://www.media-workshop.de/programm2010

Originaltext: news aktuell GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6344
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6344.rss2

Pressekontakt:
news aktuell GmbH
Leiter Unternehmenskommunikation
Jens Petersen
Telefon: 040/4113 - 32843
Fax: 040/4113 - 32855
http://twitter.com/jenspetersen
petersen@newsaktuell.de


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