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Mittelstandskonjunktur bleibt positiv, doch Dynamik lässt nach

Geschrieben am 04-10-2010

Frankfurt (ots) -

- Trübere Erwartungen lassen Geschäftsklima im Mittelstand sinken,
Lageurteile jedoch weiterhin so gut wie selten zuvor
- Klimaanstieg bei Großunternehmen dank nochmals deutlich besserer
Lageurteile
- Einzelhandelsklima fast so hoch wie während des
Wiedervereinigungsbooms 1991
- Mittelständische Beschäftigungserwartungen geben leicht nach,
aber kein Ende des "Jobwunders" in Sicht

Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen, der
zentrale Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers, verschlechtert
sich im September um 1,6 Zähler auf 19,3 Saldenpunkte. "Diese
moderate Abkühlung kommt wenig überraschend, sondern war angesichts
des zuletzt überaus kräftigen konjunkturellen Tempos zu erwarten.
Tiefe Sorgenfalten sind gleichwohl unangebracht, denn der Rückgang
des Geschäftsklimas vollzieht sich auf einem im historischen
Vergleich sehr hohen Niveau. Alles in allem signalisieren die Daten
des KfW-Mittelstandsbarometers eine Normalisierung des
Wirtschaftswachstums, aber keinen Rückfall in die Rezession", sagt
Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe.

So zogen die Urteile der Mittelständler zur aktuellen
Geschäftslage nochmals leicht um 0,4 Zähler auf 25,7 Saldenpunkte an.
Ähnlich gut oder besser wurden die laufenden Geschäfte zuvor nur
selten bewertet, nämlich im Wiedervereinigungsboom 1991 und
phasenweise während des kräftigen Aufschwungs 2006/2007. Der Zenit
der aufholenden Dynamik nach dem vorangegangenen Krisenabsturz dürfte
aber im Sommer erreicht worden sein. Daran gemessen stellen sich die
Mittelständler inzwischen auf wieder etwas schwächere Geschäfte ein,
weshalb die Erwartungen für das kommende Halbjahr zuletzt spürbar
nachgegeben (-3,6 Zähler auf 12,5 Saldenpunkte) und das
Geschäftsklima nach unten gezogen haben.

Die Großunternehmen teilen diese Einschätzung in der Tendenz
ebenfalls. Wie die Mittelständler nahmen auch sie ihre
Geschäftserwartungen im September zurück, während sie ihre aktuellen
Geschäfte positiver bewerteten als im August. Anders als im
Mittelstand steht bei den Großunternehmen aber einer lediglich
leichten Erwartungseintrübung (-0,7 Zähler auf 20,5 Saldenpunkte)
eine nochmals kräftige Aufwärtskorrektur bei den Lageurteilen (+5,9
Zähler auf 31,4 Saldenpunkte) gegenüber. Im Ergebnis verbesserte sich
das Geschäftsklima der Großunternehmen um 2,6 Zähler auf 26,2
Saldenpunkte.

Die Absatzpreiserwartungen der Firmen bewegten sich im September
in beiden Unternehmensgrößenklassen seitwärts. Gleichzeitig
revidierten die Großunternehmen ihre Beschäftigungserwartungen
gegenüber August nochmals leicht nach oben (+1,5 Zähler auf 18,9
Saldenpunkte), während die Mittelständler sie erstmals seit einem
Jahr geringfügig zurücknahmen (-1,0 Zähler auf 13,7 Saldenpunkte).
Das Niveau der mittelständischen Beschäftigungserwartungen ist
allerdings weiterhin so hoch, dass nicht von einem nahenden Ende des
deutschen "Jobwunders" gesprochen werden kann. In der Aufteilung nach
Branchen sticht der Einzelhandel ins Auge: Materiell bedeutet das
erreichte Geschäftsklima in beiden Größenklassen (Mittelstand: 25,8
Saldenpunkte; Großunternehmen: 30,5 Saldenpunkte) einen langjährigen
Rekord. Etwas besser war das Einzelhandelsklima lediglich während des
Wiedervereinigungsbooms 1991, also vor fast zwanzig Jahren.

Dr. Norbert Irsch weiter: "Die September-Zahlen des
KfW-Mittelstandsbarometers bestätigen unsere bereits im August
formulierte Einschätzung, dass der Zenit der Konjunkturdynamik
erreicht ist. Das Aufholen des krisenbedingten BIP-Verlusts wird zwar
weitergehen, allerdings mit geringerem Tempo. Die momentan sehr gute
Stimmung im Einzelhandel ist ein Indiz dafür, dass die Erholung an
Breite gewinnen und sich neben den Investitionen auch auf den Konsum
als gewichtigste Komponenten der Binnennachfrage verlagern könnte.
Diese Entwicklung gilt es zu festigen. Angemessene, an der
Trendproduktivität und der erwarteten Trendinflationsrate orientierte
Nominallohnsteigerungen, also jährliche Zuwächse von rund 3 % im
gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt, wären dabei hilfreich."

Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter www.kfw.de in der Kategorie
"Research" abrufbar.

Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2

Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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