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ZDF-Politbarometer April II 2006 / Politische Stimmung: CDU/CSU legt zu, SPD verliert / Große Mehrheit lehnt Mehrwertsteuererhöhung ab

Geschrieben am 28-04-2006


Mainz (ots) - In der politischen Stimmung ist der Vorsprung der
Union vor der SPD deutlich gewachsen: Die CDU/CSU verbessert sich auf
47 Prozent (plus 3), während die SPD auf 28 Prozent (minus 4)
zurückfällt. Die FDP kommt auf 7 Prozent (plus 2), die Linke.PDS auf
6 Prozent (minus 1) und die Grünen auf 8 Prozent (minus 1).

Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien eine
größere Rolle spielen. Dies berücksichtigt die Politbarometer-
Projektion: Die CDU/CSU käme danach auf 42 Prozent (plus 1) und die
SPD auf 31 Prozent (minus 1). Die FDP erhielte 8 Prozent (plus 1),
die Linke.PDS unverändert 8 Prozent und die Grünen 7 Prozent (minus
1). Auf die sonstigen Parteien zusammen entfielen weiterhin 4
Prozent. Damit hätte neben einer Großen Koalition auch ein Bündnis
aus CDU/CSU und FDP eine Mehrheit im Parlament.

Die von der Bundesregierung geplante Mehrwertsteuererhöhung ab 2007
befürworten nur 22 Prozent der Befragten, mit 75 Prozent hält eine
große Mehrheit eine solche Anhebung aber für nicht richtig (weiß
nicht 3 Prozent). Diese Einschätzung wird in allen
Parteianhängergruppen mehrheitlich geteilt.

Bei der Beurteilung der zehn wichtigsten Politiker und
Politikerinnen hat sich wenig verändert: Auf Platz eins der Liste
liegt weiterhin Angela Merkel mit einem leicht verbesserten
Durchschnittswert auf der +5/-5-Skala von 2,2 (April I: 2,1). Danach
kommen Matthias Platzeck mit 1,8 (April I: 1,7) und Christian Wulff
mit 1,7 (April I: 1,5), beide ebenfalls etwas besser beurteilt. Auf
den Plätzen vier und fünf folgen mit einem Wert von jeweils 1,4
Frank-Walter Steinmeier (April I: 1,4) und Peer Steinbrück (April I:
1,5). Danach Horst Seehofer, der sich mit 0,9 (April I: 1,1) ebenso
etwas verschlechtert wie Wolfgang Schäuble mit 0,8 (April I: 1,0).
Auf Platz acht liegt wieder Franz Müntefering mit 0,7 (April I: 0,9).
Dann beginnt der Minusbereich: Guido Westerwelle mit minus 0,1 (April
I: minus 0,3) vor Edmund Stoiber mit minus 0,7 (April I: minus 0,9),
beide werden im Vergleich zu Anfang April jetzt besser bewertet.

Der kommissarische SPD-Vorsitzende Kurt Beck, der noch nicht in den
Top Ten vertreten ist, kommt auf einen Durchschnittswert von 1,5.
Nach dem Rücktritt von Matthias Platzeck trauen Beck 55 Prozent der
Befragten zu, die SPD erfolgreich in die Zukunft zu führen, 26
Prozent bezweifeln dies (weiß nicht: 19 Prozent). Von den Anhängern
der SPD sehen 71 Prozent ihre Partei mit Kurt Beck an der Spitze auf
einem guten Weg, 14 Prozent sind skeptisch und 16 Prozent äußern sich
nicht.

Im Richtungsstreit um die sozialen Sicherungssysteme ist die
Meinung der Deutschen gespalten: 41 Prozent sind der Meinung, der
Staat solle in Zukunft mehr Verantwortung übernehmen und 42 Prozent
sehen jeden Einzelnen stärker in der Pflicht. Für eine Beibehaltung
des Status quo sprechen sich 12 Prozent aus, 5 Prozent machen keine
Angabe. Dabei unterscheiden sich die Einschätzungen der Anhänger der
Koalitionsparteien deutlich. So sprechen sich nur knapp ein Drittel
der CDU/CSU-Anhänger (31 Prozent) aber 45 Prozent der SPD-Anhänger
für einen größeren Einfluss des Staates im Sozialversicherungssystem
aus. Eine stärkere Verantwortung jedes Einzelnen fordern dagegen 50
Prozent der Unionsanhänger, aber nur 37 Prozent der SPD-Anhänger,
jeweils 13 Prozent wollen eine Beibehaltung des jetzigen Systems.

Änderungen soll es auch bei der finanziellen Förderung von Eltern
geben. Dabei ist der Vorschlag von Familienministerin Ursula von der
Leyen (CDU), das zukünftige Elterngeld nur dann zwei Monate länger zu
zahlen, wenn auch der andere Elternteil, in der Regel der Vater,
mindestens zwei Monate zur Betreuung des Kleinkindes zu Hause bleibt,
generell umstritten. Von den Befragten lehnen 60 Prozent eine solche
Regelung ab, nur 35 Prozent finden sie gut (weiß nicht: 5 Prozent).

Diese Kontroversen wirken sich kaum auf die Kompetenzbeurteilung der
Parteien bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus: 29 Prozent
(Januar: 28 Prozent) sind der Meinung, die Union setze sich am
stärksten hierfür ein, 26 Prozent (Januar: 28 Prozent) trauen dies
eher der SPD zu und 13 Prozent (Januar: 12 Prozent) halten beim Thema
Beruf und Familie keine Partei für kompetent (weiß nicht: 20 Prozent;
Januar: 19 Prozent).

Der Iran hält weiterhin an seinem Atomprogramm fest. Nur 9 Prozent
der Deutschen glauben, dass es dem Iran dabei nur um eine friedliche
Nutzung der Atomenergie geht, 79 Prozent gehen davon aus, dass das
Land Atomwaffen entwickeln will. Als Bedrohung empfinden das
iranische Atomprogramm 67 Prozent der Befragten, 27 Prozent
verneinen dies und 7 Prozent können sich hierzu nicht äußern.

Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt und die Interviews in der Zeit
vom 25. bis 27. April 2006 bei 1194 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch durchgeführt. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste
Politbarometer gibt es am Freitag, 19. Mai 2006, nach dem "heute-
journal".

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7840
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Rückfragen bitte an:

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Telefon: 06131 / 70 - 2120


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