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Trauer um Harry Potter - Kinder lesen trotzdem weiter

Geschrieben am 04-10-2007

Frankfurt am Main (ots) -

PwC-Umfrage: Kein Leseknick nach Ende der Erfolgsserie / Insgesamt
lesen Erwachsene in Deutschland aber weniger Bücher / Frauen, gut
Gebildete und Kinder sind die Stützen des Buchmarktes / Jüngere
kaufen häufiger online

Die meisten Kinder sind traurig über das Ende der
Harry-Potter-Reihe, die große Mehrheit will aber weiter Bücher lesen.
Das ist eines der Ergebnisse einer repräsentativen Studie zum Lese-
und Kaufverhalten von Erwachsenen und Jugendlichen in Deutschland,
die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers (PwC) anlässlich der Internationalen Buchmesse
2007 in Frankfurt am Main vorstellt. Frank Mackenroth, Leiter der
Branchengruppe Entertainment and Media von PwC Deutschland "Zumindest
um die kleinen Leser muss sich die Branche keine Sorgen in der
Post-Harry-Potter-Ära machen. Die Mehrzahl der Erwachsenen liest aber
nach eigenen Angaben seltener Bücher als früher".

Verlage und Buchhandlungen müssen sich demnach weiterhin auf
stagnierende Umsätze gefasst machen. PwC prognostiziert im "Global
Entertainment and Media Outlook: 2007-2011" für die Branche einen
Umsatzanstieg von gut 8,3 Milliarden Euro im laufenden Jahr auf 8,6
Milliarden Euro 2011. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate
von durchschnittlich nur einem Prozent.

Die überwiegende Mehrheit der Befragten kauft nach eigenen Angaben
häufig (22 Prozent) oder zumindest gelegentlich (51 Prozent) Bücher.
Im Durchschnitt erwarb jeder Erwachsene seit Jahresanfang gut zwölf
Bücher, fast ein Drittel der Befragten (318 von 1.011) hat allerdings
2007 noch kein Buch gekauft. Von den Befragten mit Haupt- oder
Volksschulabschluss kaufen 42 Prozent nie Bücher, von den Befragten
mit Abitur geben dies immerhin zehn Prozent zu.

Für die Studie wurden 210 Kinder zwischen zehn und dreizehn Jahren
sowie 1.014 Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren interviewt. Die
repräsentative Befragung fand vom 10. bis 21. September 2007 statt.

Jeder Zehnte hat Harry Potter gelesen

Fast alle Menschen in Deutschland haben schon einmal von Harry
Potter, dem Zauberlehrling der Erfolgsschriftstellerin Joanne K.
Rowling, gehört. Von den befragten Jugendlichen und Erwachsenen über
14 Jahren wissen 92 Prozent, wer sich hinter diesem Namen verbirgt,
von den Zwölf- bis Dreizehnjährigen sogar 99 Prozent.

"Auch wenn Kinder größere Harry-Potter-Fans sind als Erwachsene,
ist der Erfolg der Serie generationsübergreifend", so Mackenroth zu
den Auswirkungen des Harry-Potter-Hype. Jeder vierte Befragte über 14
Jahren hat wenigstens einen Band gelesen, jeder zehnte sogar die
gesamte Serie. Von den Kindern kennen über 50 Prozent eine oder
mehrere Folgen, 20 Prozent haben alle bisher erschienenen
Harry-Potter-Bücher gelesen. Bei den Erwachsenen stehen vor allem die
Frauen treu zu Harry Potter. Von ihnen haben 15 Prozent alle Bände
gelesen, während dies nur fünf Prozent der Männer von sich sagen.

Insgesamt ist mit 59 Prozent der überwiegende Teil der befragten
Kinder traurig über das Ende der Serie. Ein Leseknick ist nach dem
Abschied von Harry Potter aber nicht zu befürchten. Immerhin 92
Prozent der befragten Kinder wollen künftig andere Bücher lesen, nur
zwei Prozent glauben, ohne Harry "weniger Lust zum Lesen" zu haben.

Deutsche lesen weniger Bücher

Knapp die Hälfte der Erwachsenen (46 Prozent) liest nach eigenen
Angaben heute weniger Bücher als früher. Diese Aussage machen nicht
nur Menschen mit niedrigem Schulabschluss (53 Prozent), sondern auch
über 30 Prozent der Befragten mit Abitur. "Dennoch untermauert die
Studie den Befund, dass besser Gebildete auch häufiger Bücher lesen",
betont Mackenroth. So etwa verfügen drei von vier erklärten
Nichtlesern über einen Volks- oder Hauptschulabschluss.

Häufiger als früher lesen insgesamt nur 21 Prozent, weitere 7
Prozent waren nach eigener Aussage noch nie große Leser. Im
Durchschnitt hat jeder Befragte seit Jahresanfang 11 Bücher gelesen,
ausgesprochene Vielleser kommen bislang im Durchschnitt auf 24
gelesene Bücher.

Frauen und Kinder in Führung

Frauen und Kinder lesen überdurchschnittlich viele Bücher. Frauen
sind mit durchschnittlich 13 gelesenen Büchern seit Jahresanfang
nicht nur lesefreudiger als Männer (9 Bücher), sie kaufen auch
häufiger (rund 14 gekaufte Bücher gegenüber 11 bei den Männern).

Insgesamt lesen Kinder deutlich häufiger als Erwachsene. So
greifen 28 Prozent der Befragten zwischen 10 und 13 Jahren nach
eigener Einschätzung sehr oft zu Büchern, weitere 44 Prozent oft.
Lediglich 27 Prozent lesen selten und sogar nur zwei der 210
befragten Kinder geben an, nie Bücher zu lesen. Während 35 Prozent
der Mädchen unter 14 Jahren behaupten, sehr oft zu lesen, sagt dies
nur jeder fünfte Junge.

Internet-Nutzer lesen mehr

Wer häufig im Internet surft, liest auch mehr Bücher. In der
Gruppe der Vielleser nutzt jeder zweite sehr häufig das Internet.
Umgekehrt sind viele Nichtleser auch nie online (62 Prozent).

Intensive Internet-Nutzer ("täglich/fast täglich online") haben
seit Jahresanfang durchschnittlich 13 Bücher gelesen, Nicht- Nutzer
hingegen nur 10. Fast die Hälfte (44 Prozent) der Befragten, die das
Internet nicht oder kaum nutzen, kaufen auch nie Bücher, während
annähernd 30 Prozent der Vielsurfer häufig Bücher erwerben.

Buch und Papier gehören zusammen

Trotz aller Bemühungen um das E-Book sind Buch und Papier für die
weitaus meisten Befragten nicht zu trennen. Zwar liest jeder zehnte
Erwachsene nach eigenen Angaben eher auf dem Computerbildschirm als
in einem gedruckten Buch. Das trifft aber vor allem auf die erklärten
Nichtleser zu (24 Prozent), während nur zwei Prozent der Vielleser
häufiger elektronische als gedruckte Texte lesen.

Mackenroth: "Bemerkenswert ist auch, dass Hörbücher eher selten
gehört werden. Nur sechs Prozent der Erwachsenen nutzen zu Hause oder
unterwegs oft Hörbucher, und lediglich drei Prozent haben schon mal
ein Hörbuch aus dem Internet auf ihren MP3-Player herunter geladen."
Allerdings sind Hörbücher bei Kindern deutlich beliebter: 21 Prozent
lauschen oft dem Vorleser von CD, Kassette oder MP3-Player.

Online-Buchhandel holt auf

Die kleine Buchhandlung "um die Ecke" ist trotz der wachsenden
Konkurrenz beliebt. Hier kaufen mit 36 Prozent der Buchkäufer sogar
etwas mehr Kunden "oft" ein als in einer Filiale der großen Ketten.
Umgekehrt kaufen 27 Prozent nie in einem kleinen Laden, während fast
40 Prozent grundsätzlich einen Bogen um Thalia, Hugendubel und Co.
machen.

Der Online-Buchhandel spielt noch eine untergeordnete Rolle. Nur
jeder dritte Befragte kauft seine Bücher oft oder zumindest ab und an
im Internet, 66 Prozent ist dieser Einkaufsweg bislang fremd
geblieben. Allerdings kaufen Jüngere deutlich häufiger online als
ältere Kunden: Während 84 Prozent aus der Generation 55 plus noch nie
Bücher per Mausklick gekauft haben, hat dies bereits mehr als die
Hälfte der Kunden unter 35 Jahren schon einmal getan.

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 9585 - 54 35
E-Mail: karim.schaefer@de.pwc.com

Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in
Deutschland mit 8.390 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund
1,35 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).


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