(Registrieren)

Deutsche Umwelthilfe sieht klimaverträgliche kommunale Fuhrparks auf dem Vormarsch

Geschrieben am 24-09-2007

Berlin (ots) - Kampagne für "kommunalen Fuhrpark-Switch" zeigt
wachsendes Klimabewusstsein in den Kommunen - DUH nennt
Vorreiter-Kommunen, deren Dienst-Pkw schon heute den CO2-Zielwert der
EU für 2012 unterbieten - DUH-Aktion im Rahmen des "Marshallplan für
die Autoindustrie" soll auf große Unternehmen, Autovermieter, Bund
und Länder ausgedehnt werden

Immer mehr Städte und Gemeinden in Deutschland steuern ihre
kommunalen Fuhrparks gezielt in Richtung Klimafreundlichkeit und
Schadstoffarmut. Eine Reihe von Vorreiter-Kommunen unterschreiten mit
ihren Dienst-Pkw sogar schon heute den von der EU-Kommission für das
Jahr 2012 anvisierten Zielwert von 120 g CO2/km. Das ist das erste
Zwischenergebnis einer von der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) im
Mai gestarteten Umfrage-Kampagne, mit der ein flächendeckender
"kommunaler Fuhrpark-Switch" in Richtung Klimafreundlichkeit
ausgelöst werden soll.

Unter allen Großstädten, die bisher auf die DUH-Aktion reagiert
haben, erreicht Wuppertal mit nur 115 g CO2/km den mit Abstand besten
Wert. Bei den kleineren Kommunen unterschreiten mit
Blankenfelde-Mahlow (Brandenburg), Mainaschaff, Fürth bei Landshut,
Mainburg und Stockheim (alle Bayern) gleich fünf Gemeinden den
EU-Zielwert für 2012.

In einem Schreiben an die Stadtoberhäupter von fast 6.000 Städten
und Gemeinden hatte die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation im
Frühjahr 2007 um Auskunft über den aktuellen CO2-Ausstoß der
jeweiligen Fahrzeugflotten gebeten. Außerdem wurden die
verantwortlichen Politiker aufgefordert, ihre Verwaltungen und
Dienststellen per Gemeinderatsbeschluss zum Kauf oder Leasing
sparsamer und damit klimaschonender Pkw und Nutzfahrzeuge zu
veranlassen. Ziel der Aktion ist es, die öffentliche Einkaufs- und
Leasingpolitik in Kommunen und anderen Verwaltungen stärker als
bisher an den Erfordernissen des Klimaschutzes auszurichten. Die
Kampagne, die Teil des im Frühjahr von der DUH gestarteten
"Marshallplans für die Autoindustrie" ist, soll helfen, verbindliche
Zusagen der Autohersteller zur Verbrauchsminderung ihrer Modelle auch
tatsächlich umzusetzen. Neben der unmittelbaren CO2-Einsparung hofft
die DUH wegen des erheblichen Anteils von Flottenfahrzeugen an den
insgesamt in Deutschland gekauften oder geleasten Fahrzeugen auf ein
Umdenken der Autohersteller in Richtung Verbrauchsminderung ihrer
Modelle.

"Im Gegensatz zur Automobilindustrie haben viele Städte und
Kommunen die Zeichen der Zeit erkannt. Wir sind über die positive
Resonanz auf unsere Initiative hocherfreut. Die Verantwortlichen in
zahlreichen Kommunen reagieren zustimmend und zum Teil mit
detaillierten eigenen Vorschlägen auf unsere Forderung, beim
kommunalen Fuhrparkmanagement Klimaschutzziele stärker einzubeziehen,
verbindliche Verbrauchsgrenzwerte festzusetzen und über kommunale
Entscheidungen Druck auf die Automobilhersteller in Richtung
klimaverträglicherer Fahrzeuge zu erzeugen", erklärte
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

In dem Brief an die Bürgermeister hatte die DUH angeregt, in
Zukunft beim Kauf oder Leasing von neuen Pkw für die kommunalen
Fuhrparks nur noch Autos zu berücksichtigen, die im Jahr 2008 einen
Mittelwert von 140 g CO2/km oder weniger einhalten. Bis zum Jahr 2012
soll dieser Wert in 5-Gramm-Schritten auf den EU-Zielwert von 120 g
CO2/km weiter reduziert werden. Entsprechende Ratsbeschlüsse sollten
herbeigeführt und umgehend den jeweiligen regionalen Autohäusern und
Vertragspartnern zugänglich gemacht werden. Außerdem fragte die DUH
die aktuellen CO2-Emissionen der derzeitigen Flottenbestände ab, um
Vorreiter-Kommunen bundesweit bekannt machen zu können. Das Ranking
wird im Internet veröffentlicht (www.duh.de) und laufend
fortgeschrieben.

Der kommunale Fuhrpark von Wuppertal, dem Spitzenreiter unter den
Großstädten über 100.000 Einwohnern, umfasst 115 Fahrzeuge mit
durchschnittlichen CO2-Emissionen von nur 115 g CO2/km. Der
herausragende Wert ist Ergebnis einer klaren Strategie: Die
städtischen Pkw werden geleast und unter dem Gesichtspunkt geringer
CO2- und Feinstaubemissionen sowie der Kosten und des von ihnen
beanspruchten Raumes ausgewählt. Unter diesen Vorgaben ergibt sich
zwangsläufig eine Flotte von Kleinwagen und Autos der unteren
Mittelklasse, die aber ihren jeweiligen Zweck ohne Abstriche
erfüllen. Das Beispiel Wuppertal bestätigt die Überzeugung der DUH,
dass oft nur die nötigen Informationen fehlen, um die Kommunen an
einen klimafreundlichen Fuhrpark heranzuführen. Treibende Kraft für
Klimaschutz in der Stadt im oberbergischen Land ist seit Jahren der
Umweltausschuss, dem auch zwei Fachleute des renommierten
Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie als Berater angehören.

Unter den kleineren Kommunen ragt Blankenfelde-Mahlow (25.000
Einwohner) im Süden Berlins heraus. Die acht Dienst-Pkw der Gemeinde
erreichen einen Durchschnittswert von 119 g CO2/km. Hauptauslöser für
den inzwischen erreichten, weit überdurchschnittlich guten CO2-Wert
war die Überprüfung des Kraftstoffverbrauchs der kleinen Flotte vor
zwei Jahren. Damals veranlassten die hohen Emissionswerte,
Spritverbräuche und Unterhaltskosten, die Gemeinde vollständig auf
verbrauchsarme Leasing-Fahrzeuge umzustellen.

In den bisher auf die DUH-Initiative eingegangenen fast 400
Antworten begrüßen die Verantwortlichen nicht nur mehrheitlich die
Aktion der DUH, viele schildern darüber hinaus detailliert ihr
eigenes, oftmals hoch kreatives kommunales Klimaschutz-Engagement.
Zahlreiche Gemeinden haben große Teile ihre Fuhrparks inzwischen auf
Erdgas umgestellt, was dem Klima, der Luftqualität vor Ort und den
kommunalen Etats gleichermaßen zugute kommt. Von mehr als 20 Städten
und Gemeinden liegen inzwischen Ratsbeschlüsse im Sinne der
DUH-Anregung vor. Einige Entscheidungen der Kommunalparlamente - zum
Beispiel von Bonn und Passau - gehen sogar über den DUH-Vorschlag
hinaus. In Bonn nutzen 2.400 städtische Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter das von der Stadt angebotene Job-Ticket für den ÖPNV,
insgesamt stehen 70 Dienstfahrräder zur Verfügung und werden auch
genutzt. In Passau dürfen die Neufahrzeuge schon 2008 nur noch 120 g
CO2/km ausstoßen, ab 2010 soll der Mittelwert aller Fahrzeuge 130 g
CO2/km nicht mehr überschreiten.

Aus den Antworten und ihrer regionalen Verteilung zeichnet sich
beim momentanen Stand des Rücklaufs ein klares Süd-Nord-Gefälle ab.
Die Bereitschaft, sich mit dem Thema CO2-Senkung auf kommunaler Ebene
auseinanderzusetzen, scheint im Süden und in der Mitte Deutschlands
stärker ausgeprägt zu sein, als in Niedersachsen,
Mecklenburg-Vorpommern oder in Schleswig-Holstein. Fest steht auch,
dass die Fuhrparke der unter massiven Sparzwängen stehenden Kommunen
insgesamt deutlich klimaverträglicher sind, als die von Länder- oder
Bundesbehörden oder die der größeren Unternehmen.

Resch kündigte an, die Kampagne in den Kommunen fortsetzen und mit
weiteren Initiativen stärken zu wollen. Außerdem soll sie auf Länder-
und Bundesbehörden ausgedehnt werden. Vor allem aber will die DUH
Unternehmen und Autovermietungen zu stärker am Klimaschutz
ausgerichteten Pkw-Flotten auffordern. "Wir haben gelernt, dass das
Bewusstsein in den Kommunen vergleichsweise weiter entwickelt ist,
als bei den anderen Trägern großer Pkw-Flotten. Darauf reagieren wir.
Aus Hot Spots des kommunalen Klimaschutzes muss eine flächendeckende
Bewegung für klimafreundliche Pkw im gewerblichen und öffentlichen
Bereich werden."

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin; Mobil.: 0171 3649170, Tel. Büro 07732-99950;
Fax.: 030 258986-19, E-Mail: resch@duh.de

Daniela Spannagel, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin;
Tel.: 030 258986-14, Email: spannagel@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Deutsche Umwelthilfe e. V., Leiter Politik,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030/258986-0,
Fax: 030/258986-19, Mobil: 0171 5660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

94369

weitere Artikel:
  • Volltreffer für Sat.1: Show-Samstag und Crime-Sonntag erobern Prime-Time-Marktführerschaft am Wochenende Berlin (ots) - Volltreffer: Am Samstag und Sonntag dominierte Sat.1 die Prime Time und konnte beim werberelevanten Publikum die meist gesehenen Sendungen des Tages für sich verbuchen. Am Samstag erzielte die große Show "VOLLTREFFER! Schiffe versenken XXL" mit Hugo Egon Balder und vielen prominenten Gästen einen Marktanteil von 19,0 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern (Zuschauer ab 3 Jahre: 12,4 Prozent, Reichweite: 3,25 Millionen). Anschließend holte "Genial daneben - Die Comedy Arena" sogar 19,5 Prozent Marktanteil in der mehr...

  • Behavioural Targeting verbessert die Ansprache der Zielgruppe / Hohe Reichweite bestätigt Position als attraktive Werbeplattform Berlin/Göttingen (ots) - In einer aktuellen Auswertung von Nielsen//Netratings kann das Onlinemagazin teltarif.de seine Stellung als attraktive Werbeplattform weiter festigen. Mit 961.000 Nutzern im Monat August 2007 finden Werbekunden eine sehr telekommunikationsaffine Nutzergruppe vor. Auch die IVW bestätigt mit 3,6 Millionen Besuchen im August 2007 diese Position. Die AGOF, die neben Reichweiten- auch Markt-Media-Daten erhebt, welche bis auf die Ebene von Belegungseinheiten ermittelt werden, weist neben den monatlichen auch wöchentliche mehr...

  • Todeskampf bei "Grey's Anatomy": Verliert Derek seine große Liebe Meredith? München (ots) - - Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar - Eiskaltes Wasser, unendliche Tiefe, Dunkelheit: Die junge Ärztin Meredith (Ellen Pompeo) wird bei einem Katastropheneinsatz am Hafen von Seattle von einem panischen Patienten ins Wasser gestoßen - und taucht nicht wieder auf. Doch im allgemeinen Chaos um eingeklemmte Patienten, Notoperationen und verzweifelter Suche nach Angehörigen bemerkt niemand den Unfall. Erst, als sich die Lage am Hafen mehr...

  • Neue Jobbörse für den Agrarbereich und für Naturwissenschaftler Stuttgart (ots) - Ein neuer Stellenservice, speziell für die Agrarbranche und den Bereich der Naturwissenschaften, hat seine Pforten geöffnet. Auf der Homepage von Proplanta, des Informationszentrums für die Landwirtschaft, sind unter der Rubrik "Agrar-Stellenmarkt" Stellenangebote für Fach- und Führungskräfte, Doktorarbeiten, Praktika oder Diplomarbeiten zu finden. Die Jobbörse ist auf den landwirtschaftlichen Sektor spezialisiert sowie auf Angebote aus dem Bereich Umwelt- und Naturwissenschaften. Wer eine Stelle auszuschreiben hat, mehr...

  • Plus startet virtuelle Filiale in der Online-Community Second Life / Discounter setzt als erstes großes deutsches Handelsunternehmen auf die neue Kommunikationsplattform Mülheim/Ruhr (ots) - Der Discounter Plus hat heute eine Filiale in der Online-Welt Second Life eröffnet. Auf der Insel "Kleine Preise Land" können Second Life-User ab 18:00 Uhr jede Menge Spaß und Unterhaltung erleben und virtuelle Produkte einkaufen. Außerdem warten ausgefallene virtuelle Geschenke auf die Besucher des "Kleinen Preise Landes". Erste Informationen über den Second Life Auftritt gibt es über den Plus Online Shop www.plus.de . Alfred Glander, Geschäftsführer von Plus Europa und Vorsitzender der Geschäftsführung von Plus mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht