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Loewenstein: Aktuelle baustatistische Zahlen stürzen ab / Einbruch im Wohnungsbau gefährdet Bauaufschwung / Baugewerbe fordert Rückführung der Steuerbelastung

Geschrieben am 21-09-2007

Berlin (ots) - "Die heute veröffentlichten Konjunkturdaten des
Bauhauptgewerbes im Juli 2007 weisen in Summe keine wesentliche
Verbesserung gegenüber dem Vormonat auf. Damit flacht der Zuwachs im
Jahresverlauf weiter ab. Somit werden sich die Konjunkturdaten für
das Gesamtjahr 2007 nicht wesentlich von denen aus 2006
unterscheiden." Dies erklärte der Präsident des Zentralverbandes des
Deutschen Baugewerbes, Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein zu den
aktuellen Zahlen, die das Statistische Bundesamt vorlegte. In den
ersten sieben Monaten liegt die durchschnittliche Beschäftigung mit
694.000 Personen nur noch um 0,1 % höher als im Vergleichszeitraum
des Vorjahres; die geleisteten Arbeitsstunden weisen ein Plus von 3,9
% auf, die Umsätze legten um 3,9 % auf 40,3 Mrd. Euro zu und das neue
Auftragsvolumen liegt real um 3,1 % über der Vorjahresgröße.

Insbesondere die Situation im Wohnungsbau hat sich in den
vergangenen Jahren drastisch verschlechtert: So wurden 1999 noch
144,2 Mrd. Euro in Wohnbauten investiert. In 2006 waren es nur noch
125,2 Mrd. Euro (= -13,2 %). Die zurückgehenden Investitionssummen
ergeben sich aus der reduzierten Zahl der Fertigstellungen: Waren es
1999 noch rund 406.000 neue Wohnungen, so kamen 2006 nur 220.000 neue
Wohneinheiten auf den Markt, das ist nur noch etwas mehr als die
Hälfte. In diesen Zahlen drückt sich aber auch der steigende Anteil
von Sanierung und Modernisierung an den Wohnungsbauinvestitionen aus.

Auslöser dieses drastischen Rückgangs im Wohnungsbau sind massive
Verschlechterungen der steuerlichen Rahmenbedingungen: So wurde in
den vergangenen Jahren die Grunderwerbssteuer von 2 % auf 3,5 %
erhöht, die degressive Abschreibung - die im Mietwohnungsbau von
besonderer Bedeutung war - komplett abgeschafft sowie die
Eigenheimzulage gestrichen. Auch die aktuelle Entwicklung der
Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser weist stark nach unten: Wurden
in den Jahren 2000-2006 durchschnittlich 11.500 Häuser pro Monat
genehmigt, so liegt diese Zahl in den ersten sechs Monaten 2007 bei
nur noch 6.442 (= - 46 %).

Die Auftragsbestände verheißen ebenfalls nichts Gutes: Sie liegen
im zweiten Quartal 2007 zwar insgesamt mit nominal 4,2 % im Plus,
real jedoch mit 1,1 % im Minus. Dabei weist der Wohnungsbau mit
nominal - 6,9 % deutlich nach unten, der Straßenbau (mit - 1,8 %) und
der sonstige öffentliche Tiefbau (mit - 3,4 %) zeigen ebenfalls nach
unten Nur der gewerbliche (mit + 12,0) und öffentliche (mit + 7,8
%) Hochbau sowie der gewerbliche Tiefbau (mit + 13,5 %) weisen nach
oben. Angesichts der absoluten Bedeutung des Wohnungsbaus für die
Bauwirtschaft sind diese Zahlen alarmierend.

"Wenn die Entwicklung so weitergeht, wie sie sich bisher
abzeichnet, müssen wir froh sein, wenn wir Ende 2007 eine schwarze
Null schreiben können. Selbst unsere vorsichtige Prognose zu
Jahresbeginn wird sich wohl nicht bewahrheiten." So der Präsident des
deutschen Baugewerbes.

"Daher fordern wir die Bundesregierung auf, die zunehmende
Benachteiligung des Wohnungsbaus endlich zu korrigieren. Dazu gehört
für uns, das private Wohneigentum in die private Altersvorsorge
einzubeziehen. Dazu gehört aber auch, die Absetzbarkeit von
Handwerkerrechnungen von der Einkommensteuer deutlich zu verbessern.
Der geltende Steuerbonus für Handwerksleistungen reicht dazu nicht
aus." so Loewenstein weiter.

Die drei Steuerabzugsbeträge für allgemeine haushaltsnahe
Dienstleistungen, für Pflegeleistungen und für Handwerksleistungen
von je 3.000 Euro sollen nach der Vorstellung des deutschen
Baugewerbes, die auch vom Zentralverband des Deutschen Handwerks
geteilt wird, zu einem Betrag zusammengefasst und auf 12.000 Euro
erhöht werden. Ein Privathaushalt könnte dann maximal 3.000 Euro
Steuern sparen, wenn er für 12.000 Euro im Jahr Leistungen einkauft.
"Die Bürger sollen selbst entscheiden, wie viel sie davon für eine
Pflegekraft, einen Gärtner oder einen Handwerker ausgeben -
entscheidend ist, die Beschäftigung ist legal, es werden Steuern und
Sozialbeiträge abgeführt." erklärte der ZDB-Präsident abschließend.

Originaltext: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/33001
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_33001.rss2

Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail klein@zdb.de


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