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Der große Durchbruch im Onlinejournalismus lässt weiter auf sich warten

Geschrieben am 12-09-2007

Hamburg (ots) -

- Querverweis: Bilder werden über obs versandt und sind unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -

Das Jahr 2007 hat bisher nicht den großen Durchbruch im
Onlinejournalismus gebracht, so das Fazit eines media coffees der
dpa-Tochter news aktuell am gestrigen Mittwoch in Berlin. Knapp 150
Pressesprecher, PR-Fachleute und Journalisten diskutierten im
Deutschen Architektur Zentrum über das Thema "Von der Edelfeder zum
Contentlieferanten? - Printmedien im Wandel". Moderiert wurde die
Veranstaltung von Christian Jakubetz von der Deutschen
Journalistenschule.

Die Diskutanten stellten übereinstimmend fest, dass aus ihrer
Sicht der vielfach prophezeite Durchbruch des Onlinejournalismus im
Jahr 2007 noch nicht stattgefunden hat und dies auch nicht mehr zu
erwarten sei. "Wir sind immer noch in einer Phase, in der vieles
ausprobiert werden muss", meinte Medienjournalist und Blogautor
Stefan Niggemeier. Er zeigte sich insbesondere enttäuscht von der
qualitativen Entwicklung des Video-Journalismus im Internet.

Ähnlich argumentierte stern.de-Chefredakteur Frank Thomsen. "Wir
sind momentan noch in einer Versuchsphase, einer Amateurphase im
Onlinejournalismus." Trotzdem beurteilte er die Zukunft des
Journalismus im Internet als außerordentlich positiv. "Wir werden in
den nächsten Jahren eine dramatische Professionalisierung im
Onlinejournalismus haben", erwartet Thomsen.

Mahnende Worte für die Zeitungsbranche fand Dr. Ursula Weidenfeld
aus der Chefredaktion des Tagesspiegel. "Es gibt für die Tageszeitung
noch viel Potenzial. Wenn wir das nicht aktivieren, dann sind wir
selber Schuld. Es wird in nächster Zeit zwar noch zu einer
Marktbereinigung kommen. Aber ich bin davon überzeugt, dass es auch
in Zukunft Tageszeitungen geben wird." Außerdem forderte sie alle
Journalisten auf, offen für technische Innovationen zu sein. "Man hat
schon ab und zu das Gefühl, wenn jemand die Vierzig überschritten
hat, dann will der nichts mehr lernen - und das ist falsch!"

Dass Onlineredaktionen beim Journalistennachwuchs zunehmend als
attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden, berichtete Holger Stark,
Leiter des Spiegel-Büros in Berlin. "Es kommt heute vor, dass
Angebote, in die Printredaktion zu wechseln, abgelehnt werden."
Außerdem kündigte Stark ein neues Projekt bei Spiegel Online an. "Wir
planen ein zeitgeschichtliches Portal, in dem sehr persönliche
Informationen von den Nutzern bereitgestellt werden können."

Die Diskutanten thematisierten außerdem die Frage, welchen
Einfluss Blogs, Podcasts und Bürgerjournalismus auf die deutschen
Tageszeitungen haben. Reiner Metzger, Mitglied der Chefredaktion der
taz, machte klar, dass neue Technologien aus seiner Sicht nicht
gleichzeitig zu einer Vereinfachung der Arbeitsprozesse in den
Redaktionen führen. "Blogs einzurichten ist zum Beispiel eine
einfache Angelegenheit. Das war sehr schnell projektiert und
umgesetzt. Die technischen Anforderungen werden aber ungleich größer,
wenn man das gesamte Weltgeschehen darstellen will - in Text, Bild,
Video. Das ist auch 2007 nicht einfacher geworden." Aber er stellte
auch klar, so aufgeschlossen die taz gegenüber Innovationen im
Internet auch sei: "Bürgerjournalismus ist kein Journalismus."

Verwundert über die Gelassenheit, mit der die Vertreter der
Zeitungen mit der Frage nach ihren Perspektiven umgingen, zeigte sich
am Ende der Diskussion Stefan Niggemeier. Er malte ein düsteres Bild
über die Zukunft der gedruckten Zeitung. "Eigentlich müsste die
Panik bei den Zeitungsmachern heute schon viel weiter verbreitet
sein. Ich bin da pessimistisch. Wenn jemand als junger Mensch keine
Zeitung liest, dann fängt er auch mit dreißig nicht mehr damit an."

Mit dem gestrigen media coffee fand die Diskussionsreihe "Von der
Edelfeder zum Contentlieferanten? - Printmedien im Wandel" ihr
vorläufiges Ende. Insgesamt mehr als 1.200 Vertreter der
Kommunikationsbranche besuchten die Veranstaltungen der dpa-Tochter
news aktuell in den fünf deutschen Großstädten Hamburg, Köln,
München, Frankfurt und Berlin. Details zu den Diskussionen und
weitere Beiträge bietet das Branchen-Blog www.mediacoffee.de.

Originaltext: news aktuell
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6344
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_6344.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
news aktuell
Head of Media Communications
Jens Petersen
Telefon: 040/4113 - 2843
Mobil: 0172/413-2378
Fax: 040/4113 - 2855
petersen@newsaktuell.de


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