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Börsen-Zeitung: IKB zieht Schlussstrich, Kommentar zum Maßnahmepaket zur Bilanzbereinigung bei der IKB von Annette Becker

Geschrieben am 03-09-2007

Frankfurt (ots) - Die IKB will mit einem umfassenden
Maßnahmenpaket einen Schlussstrich unter ihr riskantes
Geschäftsmodell ziehen. Nachdem alle Risiken analysiert wurden,
werden umfangreiche Wertberichtigungen vorgenommen, die im laufenden
Turnus zu einem Verlust von bis zu 700 Mill. Euro führen werden. Dass
Günther Bräunig, der von der Großaktionärin KfW entsandte IKB-Chef,
dabei alle Risiken eher konservativ bewerten wird, versteht sich von
selbst.

Dennoch - und das ist die eigentliche Überraschung - braucht die
IKB kein frisches Kapital. Wie schnell die IKB jedoch wieder zur
Dividendenfähigkeit zurückkehren kann, steht auf einem anderen Blatt.
Die ursprünglich für 2006/07 angekündigte Ausschüttung soll nach den
Plänen der neuen IKB-Führung gestrichen werden. Das dafür vorgesehene
Geld hatten die Düsseldorfer schon Anfang August in die
Zweckgesellschaft Rhinebridge eingeschossen - im Zuge der
Konsolidierung des Conduit.

Mit der Ankündigung, künftig ganz auf Investments in
internationale Wertpapierportfolios zu verzichten, soll das
Risikoprofil der Bank an die vorhandene Eigenkapitalbasis angepasst
werden. Ein richtiger Schritt, denn ohne die Unterstützung der KfW
und der übrigen Geschäftsbanken hätte die IKB schon längst den Gang
zum Insolvenzgericht antreten müssen.

Dennoch beraubt sich die IKB mit dem Verzicht auf dieses
Geschäftsfeld auch einer bedeutenden Ertragsquelle. Im vergangenen
Turnus steuerten diese Geschäfte etwa ein Drittel zum IKB-Ergebnis
bei. Künftig werden diese Erträge fehlen. Ob der
Mittelstandsfinanzierer IKB dann noch immer über ein auskömmliches
Geschäftsmodell verfügt, bleibt abzuwarten.

Es bedarf allerdings keiner hellseherischen Fähigkeiten, um
vorherzusagen, dass es künftig keine Quersubventionierung bei
Mittelstandskrediten aus dem Hause IKB mehr geben wird. Das können
sich die Düsseldorfer schlichtweg nicht mehr leisten.
Zwar dürfte sich der Wettbewerb im Kreditgeschäft der Banken durch
die Krise der IKB nicht spürbar entschärfen - dafür sind zu viele
Spieler auf dem Markt, die um die Gunst der Kunden buhlen. Doch
sollte die Krise des Mittelstandsfinanzierers für alle deutschen
Banken Anlass genug sein, über ihr Geschäftsgebaren beim Umgang mit
Risiken nachzudenken. Die WestLB lässt grüßen.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Rückfragen bitte an:
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Telefon: 069--2732-0


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