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MRT oder Mammographie - ist das hier die Frage?

Geschrieben am 15-08-2007

Köln (ots) - Für Pressewirbel sorgte gestern unter anderem eine
Meldung in BILD: "Sicherste Brustkrebsdiagnose zu teuer?" Verglichen
wurden zwei Methoden der Brustkrebsdiagnostik: die teurere
Magnetresonanztomographie (MRT) und die "billigere" Mammographie.
Bilanz: Die MRT sei angeblich besser, käme aber nicht zum Einsatz,
weil sie zu teuer sei. Diese verkürzte Aussage ist schlicht falsch
und führt zur Unsicherheit bei den Frauen.

Zurück geht die BILD-Meldung auf eine aktuelle Veröffentlichung im
Fachmagazin The Lancet vom 11. August 2008. Gegenstand dieser
Veröffentlichung ist eine wissenschaftliche Untersuchung von
Professor Christiane Kuhl, Bonn, zum Aussagewert der
Magnetresonanztomographie (MRT) bei der Diagnostik von duktalen
Karzinomen in situ (DCIS), einer Vorstufe von Brustkrebs.

Professor Kuhl betont in einer Mitteilung der Universitätsklinik
Bonn ausdrücklich, dass die Studienergebnisse nicht als Argument
gegen das laufende Mammographie-Screening verstanden werden können.
Im Gegenteil: "Die Mammographie ist als Basis-Untersuchung zur
Früherkennung unverzichtbar", so Professor Kuhl, nicht zuletzt weil
die MRT für den Einsatz zur flächendeckenden Früherkennung noch nicht
reif sei, es fehle hier noch an diagnostischer Erfahrung und klar
definierten technischen Standards.

Zur Erklärung: Die Ergebnisse der Studie im Hinblick auf die
Treffsicherheit der MRT beziehen sich "nur" auf DCIS und nicht - wie
in BILD dargestellt - auf Brustkrebs allgemein. DCIS sind als
Brustkrebsvorstufen sehr schwierig einzuordnen, zumal man nicht weiß,
ob sie sich zwangsläufig zu bösartigen Geschwülsten entwickeln
werden. Schon aus diesem Grunde können die Resultate der Studie nicht
auf das Mammographie-Screening zur Brustkrebsfrüherkennung übertragen
werden. Aber es gibt noch einen weiteren, entscheidenden Grund: Bei
den Studienteilnehmerinnen handelte es sich zum großen Teil um
Frauen, die ein erhöhtes Brustkrebsrisiko aufwiesen, nämlich zu 42
Prozent. Einige von ihnen waren schon einmal an Brustkrebs erkrankt,
andere hatten klinische Symptome. Das Mammographie-Screening dagegen
wendet sich ausschließlich an symptomlose Frauen. Auch ist die Studie
im Hinblick auf die untersuchte Altersgruppe nicht vergleichbar.

Zweifelsohne sind die Studienergebnisse aus wissenschaftlicher
Sicht interessant, aber weitere Fragen müssen geklärt werden, um den
Stellenwert der MRT bei der Brustkrebsdiagnostik zu definieren.

Die eingangs gestellte Frage nach MRT oder Mammographie stellt
sich also überhaupt nicht. Angesichts des jetzigen Forschungsstands
kommt die MRT als Screening-Methode nicht infrage.
Medizinjournalismus bedarf einer besonderen Sorgfalt. Verkürzende und
verfälschende Darstellungen führen nur zu einer Verunsicherung der
Frauen.

Originaltext: Kooperationsgemeinschaft Mammographie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60025
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_60025.rss2

Pressekontakt:
Maria Mester, Kooperationsgemeinschaft Mammographie,
Tel.: 02234/9490-140


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