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Jahresbilanz 2006: Einnahmen auf hohem Niveau stabilisiert / Konflikte in Tschad und Darfur: Vertriebene brauchen umgehend mehr Hilfe

Geschrieben am 10-08-2007

Berlin (ots) - Die deutsche Sektion von ÄRZTE OHNE GRENZEN hat
ihre Einnahmen im Jahr 2006 mit 33,8 Millionen Euro auf hohem Niveau
stabilisiert. "Angesichts der Tatsache, dass die Jahre 2004 und 2005
wegen der hohen Spendenbereitschaft nach dem Tsunami finanzielle
Ausnahmejahre waren, sind wir mit diesem Ergebnis sehr zufrieden",
sagte Tankred Stöbe, Vorstandsvorsitzender von ÄRZTE OHNE GRENZEN, in
Berlin. Zu den größten Programmen der Organisation gehören die
Projekte in Darfur und Tschad. Solange die Konflikte dort andauern,
ist dringend mehr Hilfe für die Menschen in der Region nötig, auch
wenn die Sicherheitslage die Helfer vor enorme Herausforderungen
stellt.

In Tschad und Darfur arbeiten derzeit etwa 200 internationale und
2.800 nationale Mitarbeiter von ÄRZTE OHNE GRENZEN. Mehr als zwei
Millionen Menschen sind dort in den vergangenen vier Jahren durch
Kämpfe und Überfälle vertrieben worden. Die Unsicherheit in Darfur
hat seit dem Friedensabkommen 2006 sogar zugenommen. Die Situation
ist vor allem bedrohlich für Vertriebene, die nicht in Lagern leben.
"In der Gebirgsregion Jebel Marra sind Tausende Menschen seit Monaten
auf der Flucht, unsere Teams erreichen sie nur mit Eseln oder zu Fuß.
Die Geflohenen leiden an Hunger, Durchfallerkrankungen, Haut- und
Atemwegsinfektionen", sagte Joost Butenop, stellvertretender
Programmleiter von ÄRZTE OHNE GRENZEN in Berlin. Die Hilfe ist
schwierig: Der Respekt für humanitäre Organisationen in Darfur ist
deutlich gesunken. "Unsere Teams überlegen jede Woche aufs Neue,
welche Gefahr sie auf sich nehmen können", sagte der Mediziner.

Etwa 230.000 Flüchtlinge aus Darfur haben Schutz im Osten des
benachbarten Tschad gesucht. Aber auch der Tschad hat seine eigenen
Probleme. Dort kam es in den vergangenen Monaten zu Kämpfen
verschiedener Gruppen, vor denen Zehntausende Menschen fliehen
mussten. "Wer in der Situation lediglich ein Überschwappen des
Darfur-Konfliktes sieht, schaut zu kurz", sagte Butenop. In Lagern
nahe der sudanesischen Grenze bei Kerfi und Adé leben Menschen unter
prekären Umständen. Es fehlen vor allem sauberes Wasser und Latrinen.
Dort ist ÄRZTE OHNE GRENZEN derzeit die einzige Organisation, die
kontinuierlich Hilfe leistet. Durch die gerade begonnene Regenzeit
steigt die Gefahr von Infektionen durch verunreinigtes Wasser.

Insgesamt hat die deutsche Sektion im vergangenen Jahr 51,3 Mio.
Euro ausgegeben. Darin enthalten sind noch verbliebene Spenden, die
im Zusammenhang mit dem Tsunami eingegangen waren und erst im Jahr
2006 eingesetzt werden konnten. Mit mehr als 89 Prozent der Ausgaben
wurden die Projekte der Organisation unterstützt. Die Einnahmen 2006
liegen mit 33,8 Mio. Euro mehr als die Hälfte unter denen des Jahres
2005 (70,1 Mio. Euro), jedoch leicht über den 33,6 Mio. Euro von
2004. "Rechnet man die Tsunami-Spenden heraus, haben wir 2006 sogar
gut ein Drittel mehr eingenommen als die dann verbleibenden 24,6 Mio.
von 2004", sagte Tankred Stöbe.

Eine positive Nachricht ist die große Bereitschaft, ÄRZTE OHNE
GRENZEN freie Spenden anzuvertrauen. So gingen 95 Prozent der Spenden
im Jahr 2006 ohne Zweckbindung ein. "So können wir schnell auf Krisen
reagieren, die kaum öffentliche Aufmerksamkeit bekommen", sagte
Stöbe.

Originaltext: Ärzte ohne Grenzen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6684
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_6684.rss2

Pressekontakt:
Anfragen für Interviews und Bildmaterial:
Pressestelle, Christiane Löll 0163-8808 405, Svenja Kühnel:
030-22337700
Vollständige Pressemappe abrufbar unter: www.aerzte-ohne-grenzen.de


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