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(idw) Ernst-Zander-Preis für RUB-Wirtschaftswissenschaftler: Supply Chain-Design und Fair Value-Bilanzierung auf dem Prüfstand

Geschrieben am 28-11-2005



Bochum, 28.11.2005
Nr. 378

Der Weg vom Rohstoff bis zum Endverbraucher ...
... und moderne Bilanzierungsformen auf dem Prüfstand
Ernst-Zander-Preis für RUB-Wirtschaftswissenschaftler

Für ihre herausragenden Dissertationen an der Bochumer Fakultät für Wirtschaftswissenschaft haben Dr. Stephanie Freiwald und Dr. Marcus Bieker den Ernst-Zander-Preis 2005 erhalten. Stephanie Freiwald entwickelt eine robuste Methode zum "Supply Chain-Design", der Gestaltung unternehmensübergreifender Wertschöpfungsketten. Dabei berücksichtigt sie besonders die Auswahl der Zulieferer und die Unsicherheit zukünftiger Entwicklungen. Ein "heißes Eisen" in der internationalen Rechnungslegung fasst Dr. Marcus Bieker in seiner Dissertation an: Die Diskussion um marktwertbezogene Bilanzierungen. Er stellt den aktuellen Stand dieser "Fair Value-Bilanzierung" dar und analysiert aktuelle und geplante Entwicklungen. Der Zander-Preis wurde am vergangenen Freitag, 25.11., auf der Absolventenfeier der Fakultät im Audimax verliehen: 101 Absolventen der Wirtschaftswissenschaft erhielten hier ihre Abschlussurkunden.

Supply Chain Design

Das Supply Chain Design plant die Standorte und Kapazitäten von Produktionsstätten und Lagern sowie den Produktionsfluss von Rohstoffen über Produkte der Zulieferer bis hin zum Endabnehmer. Eine sorgfältige Auswahl der Zulieferer ist in den Planungsprozess zu integrieren. Während der Gestaltung der Supply Chain sind viele Faktoren, wie beispielsweise die Nachfrage, unsicher. Eine robuste Supply Chain ermöglicht die Reaktion auf unterschiedliche Szenarien, sodass stets gute Ergebnisse erzielbar sind. Dies wird bereits in der Planungsphase berücksichtigt.

Weiterentwicklung zur Zielrobustheit

In ihrer Dissertation mit dem Titel "Supply Chain Design - Robuste Planung mit differenzierter Auswahl der Zulieferer" (Betreuerin: Prof. Dr. Brigitte Werners) entwickelt Stephanie Freiwald ein mathematisches Modell zur Gestaltung von Supply Chains, stellt unterschiedliche Erweiterungsmöglichkeiten vor und implementiert sie. Sie quantifiziert Kriterien für eine differenzierte Zuliefererauswahl, wie Kosten oder Entwicklungsstärke, um sie in den Prozess des Supply Chain Designs zu integrieren. Daraus resultiert ein Mehrfach-Zielsetzungsansatz, der die Weiterentwicklung der bekannten Robustheitsansätze hin zu einer Zielrobustheit erfordert. Das Modell hilft bei der Entscheidung, welche Zulieferer und Standorte heute gewählt werden sollen, um auch später optimal auf die derzeit nicht genau bekannten Kundennachfragen hinsichtlich Beschaffung, Produktion und Lagerhaltung reagieren zu können.

Fair Value-Bilanzierung

Historische Anschaffungs- und Herstellungskosten sind die Grundlage der vorherrschenden Art der Bilanzierung. In der internationalen Rechnungslegung diskutiert man eine aktuellere marktwertbezogene Bewertung, die so genannte "Fair Value-Bilanzierung". Die Diskussion um deren Vorteile und Problemfelder ist kontrovers und hochgradig emotional. Häufig fällt das Schlagwort einer kommenden "Revolution".

Eine ökonomische Analyse

Darauf dass es bei einer konzeptionellen Würdigung des neuen Verfahrens nicht solcher Schlagwörter, sondern einer strikten Orientierung an den Zwecken der Rechnungslegung bedarf bezieht sich Dr. Marcus Bieker. In seiner Dissertation mit dem Titel "Ökonomische Analyse des Fair Value Accounting" (Betreuer: Prof. Dr. Hannes Streim) stellt er den aktuellen Stand der Fair Value-Bilanzierung dar und führt eine ausführliche und innovative Zweckmäßigkeitsanalyse durch. Dabei beleuchtet er die aktuellen und geplanten Entwicklungen und geht auch auf Probleme der Implementierung sowie Fragen der Prüfbarkeit von Fair Values ein.

Der Ernst-Zander-Preis für herausragende Leistungen

Mit dem von Prof. Dr. Ernst Zander gestifteten Preis werden alljährlich herausragende wissenschaftliche Leistungen (vorrangig Dissertationen) aus allen Fakultäten der Ruhr-Universität, insbesondere aus den Fakultäten für Wirtschaftswissenschaft, Rechtswissenschaft und Ingenieurwissenschaft ausgezeichnet. Die Auswahl der preiswürdigen Arbeiten erfolgt - auf Vorschlag des Instituts für Unternehmensführung der Ruhr-Universität Bochum - durch den Vorstand der Alwin Reemtsma-Stiftung, dem unter anderem der Kanzler der RUB, Gerhard Möller, sowie Prof. Dr. Ulrich Middelmann, Mitglied des Kuratoriums der Ruhr-Universität, angehören.

Weitere Informationen

Dr. Martin Seidler, Geschäftsführer des Instituts für Unternehmensführung (IFU), Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Ruhr-Universität, GC 4/32, Tel. 0234/32-22235, Fax: 0234/32-14260, E-Mail: martin.seidler@rub.de

Quelle: Pressrelations.de


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