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Westdeutsche Zeitung: Molkereiprodukte = von Annette Ludwig

Geschrieben am 31-07-2007

Düsseldorf (ots) - Viele Verbraucher fühlen sich "gemolken"
angesichts der satten Preiserhöhungen für Milch und Milchprodukte.
Und es wird noch schlimmer kommen: Auch Fleisch, Schokolade, Eis und
weitere Lebensmittel sollen teurer werden.
Doch die Empörung ist nur teilweise berechtigt. In den vergangenen
Jahren kannten die Lebensmittelpreise hierzulande nur eine Richtung:
nach unten. Discounter nutzten gerade Milch und Butter im harten
Wettbewerb als Lockmittel und verkauften sie zu Dumpingpreisen. In
kaum einem anderen Industrieland sind die Lebensmittelpreise so
niedrig wie in Deutschland. Bis vor kurzem bekam ein Bauer für einen
Liter Milch nur 26 Cent, so wenig wie vor 20 Jahren. Kostendeckend
konnte er damit nicht arbeiten. Insofern ist es richtig, wenn die
Landwirte mehr Geld für ihre Milch erhalten.
Was ist uns das Essen wert, das sollten wir uns außerdem fragen.
Billig heißt nämlich leider oft auch: "nicht gut". Zahllose
Fleischskandale haben das in der Vergangenheit gezeigt. Artgerechte
Tierhaltung und sorgfältige Verarbeitung der Rohprodukte haben eben
ihren Preis.
Wenn also Bauern etwas mehr für ihre Milch erhalten, muss sich das
nach den Gesetzen des Marktes ebenso auf die Preise auswirken wie die
massiv gestiegene Nachfrage aus dem Ausland. Sollten aber Teile der
Milchindustrie und des Handels - wie vermutet - die Gunst der Stunde
nutzen und durch einen Aufschlag zusätzlich kassieren wollen, dann
ist der Aufschrei von Kunden und Politikern berechtigt. Hier muss das
Kartellamt sehr genau hinsehen.
Ein dritter Aspekt spielt eine Rolle. Auf dem Milchmarkt verschärft
ausgerechnet die Agrarpolitik die Engpässe. Grund ist das
Quotensystem, mit dem die EU die Milchproduktion reguliert. Wer mehr
Milch abliefert, als sein Kontingent erlaubt, muss Strafe zahlen.
Angesichts der Milchknappheit ist diese Politik der blanke Hohn und
gehört schleunigst abgeschafft. Die Milchbauern könnten mehr
produzieren, dürfen aber nicht - diese künstliche Knappheit treibt
die Preise weiter nach oben.
Viele Verbraucher sind bereit, für Qualitäts-Lebensmittel
marktgerechte Preise zu zahlen. Aber Abzockerei und politisches
Unvermögen - diese Zeche müssen die Verbraucher nicht auch noch
zahlen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
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Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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