Ausgewählte Zitate und Statements aus "QVEST #27" / Erstverkaufstag 26.07.2007

Berlin (ots) -

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Sperrfrist: 23.07.2007 08:00
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1. Peter Hook würde sich kein zweites Mal mehr eine eigene Disco
bauen lassen. In einem Interview in der Zeitschrift Qvest erzählt das
legendäre Gründungsmitglied von Joy Division und New Order von der
chaotischen Finanzierung des bandeigenen Nachtclubs 'The Hacienda':
"Wenn ich geahnt hätte, wie viel von dem Geld, das wir eingenommen
haben, gleich wieder ins Hacienda fließen würde, dann hätte ich dem
niemals zugestimmt. Erst ging es noch um 35.000 Pfund (...) beim
nächsten Mal waren es schon 144.000 Pfund. Und 1998 wurde ich auf 2
Millionen Pfund verklagt, wegen Unterschlagung in Höhe von 6
Millionen Pfund zur Finanzierung der Hacienda!"

2. Peter Handke wird als tüchtiger Arbeiter geschätzt. In einem
Interview in der Zeitschrift Qvest erklärt die Regisseurin Friederike
Heller, dass "seine (Handkes) Stücke heutzutage sicherlich nicht mehr
solche Schockwellen auslösen wie in den sechziger oder siebziger
Jahren, als seine Sachen formell sensationell neu waren." Was die
33jährige hingegen an dem streitbaren Autor schätzt ist dessen Fleiß:
"Man hat mit ihm einen ausdauernden Arbeitspartner"

3. Heike Makatsch, ehemaliges Teenie-Idol und mittlerweile selbst
Mutter, äußert sich kritisch über den fehlenden Familienmut junger
Deutscher. In einem Interview in der Zeitschrift Qvest erklärt die
36jährige: "Kinder sind heute kaum noch zu integrieren, weil sie
nicht flexibel sind. Aus diesem Grund halten es wohl immer mehr
Menschen für ausgeschlossen, selbst welche in die Welt zu setzen.
Wenn Nachkommen zu haben eine Unmöglichkeit im Leben darstellt, ist
meiner Meinung nach etwas gewaltig schief gelaufen."

- Über die Sexszene in ihrem aktuellen Film "Schwesterherz" an
dessen Drehbuch Makatsch mitgeschrieben hat, erzählt sie
gegenüber Qvest:

"Ja, dieser Geschlechtsakt hat etwas Verstörendes. Es war -
ehrlich gesagt - auch nicht leicht, ihn zu spielen. Ich dachte: Halt
die Luft an und durch. Als ich da auf meinem armen Filmpartner
herumrutschte, musste ich immer daran denken, dass ich ja auch noch
diejenige war, die diese Szene geschrieben hatte, ich also doppelt
und dreifach dafür verantwortlich war."

- Über ihre ehemalige Heimatstadt London, die sie im vorletzten
Jahr zugunsten einer Wohnung am Prenzlauer Berg verließ, findet
Makatsch im Interview mit Qvest nichts Gutes mehr:

"Jeder steht unter Druck, die Terroristen sprengen die U-Bahn in
die Luft, und Tony Blair hat gezeigt, das die Partei, an die die
Menschen ihre Ideale geknüpft haben, in der Außen- und Innenpolitik
völlig versagt hat. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in England
extrem, das Gesundheitssystem völlig marode, die Mieten kaum zu
bezahlen. Im Gegensatz dazu ist in Berlin mit relativ wenig ein
erfülltes Leben möglich."

4. Rolf Sachs gibt dem Kunstmarkt nur noch ein paar Jahre. In
einem Interview in der Zeitschrift Qvest stellt der 52jährige
Künstler fest: "Plötzlich kostet etwas, das man vor ein paar Jahren
für 15.000 Euro gekauft hat, 600.000. Auf dem Markt wird sehr viel
ausgegeben. Verrückt, das wird eines Tages zusammenbrechen, und dann
wollen wieder alle Alte Meister."

Sachs, ein Sohn des legendären Playboys und Kunstsammlers Gunter
Sachs denkt jedoch nicht daran, seine Kunst an die Dynamik des
Marktes anzupassen: "Ich denke nur noch ans Machen", gibt er
gegenüber Qvest zu Protokoll. "An nichts anderes mehr."

QVEST ist das neue deutsche Magazin für Mode und ihre Impulsgeber:
Design, Kunst, Architektur und Kultur. QVEST erscheint zweimonatlich
mit einer Auflage von 60.000 im MEDIKOM Verlag.

Originaltext: QVEST Magazine - Medikom Verlag
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