ots.Audio: Freche Flitzer "oben ohne" - wie sicher sind die beliebten Kompakt-Cabrios? Crashtests von DEKRA und AXA-winterthur zeigen Risiken auf

Wildhaus (Schweiz) (ots) -

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Anmoderation:
Sie sind klein, sie sind frech und trendy: Die Kompakt-Cabrios. Und
sie sind beliebt: in Deutschland wurden allein im vergangenen Jahr
mehr als 150.000 neue Cabrios zugelassen, in der Schweiz immerhin
11.000. Doch wie sicher sind die "Oben-ohne-Flitzer"? Diese Frage
haben die Sachverständigen-Organisation DEKRA und die
AXA-winterthur-Versicherung heute (Do., 21.6.2007) bei ihrer
jährlichen Crashtest-Reihe in Wildhaus im Schweizer Kanton St. Gallen
beantwortet.

1. O-Ton Crash-Atmo
(0:08)

Ein Kompakt-Cabrio gegen sein geschlossenes Gegenstück - das
Ergebnis beim ersten Crash ist für die Besucher auf der Testanlage
mehr als eindrücklich.

2. O-Ton Besucher
Da hat man keine Chance, also das sieht schon erschütternd aus. - Es
ist faszinierend, was da so mit dem Blech geschieht. - Für mich
interessant, wie das doch in dem unteren Beckenbereich eingedrückt
hat. - Wie es sich so schnell deformiert alles. - Ich denke, dass der
Fahrer des Cabrios erhebliche Verletzungen davongetragen haben
müsste. - Da möchte man nicht drin sitzen, nein. (0:18)

Die Tests zeigen: Fahrer von Kompakt-Cabrios leben teilweise
gefährlich. Beispiel Überschlag: Wenn das Cabrio keinen Überrollbügel
hat, sinken die Überlebenschancen rapide. Oder Beispiel
Seitenaufprall. Auch hier steigt die Verletzungsgefahr im Cabrio.
Jörg Ahlgrimm, Leiter Unfall-Analysen bei der DEKRA-Automobil GmbH
zum Crashtest mit Ford Ka und Streetka:

3. O-Ton Jörg Ahlgrimm
Die Tür wird relativ stark in den Innenraum rein gegen den Insassen
gestoßen. Dies entsteht deswegen, weil die Tür so vergleichsweise
lang ist aber nicht gut abgestützt ist in der sonstigen
Fahrzeugstruktur. Der Insasse kann sogar auch noch über die geöffnete
Scheibe mit dem Frontbereich des hineinstoßenden Fahrzeugs in
Berührung kommen und damit schwerste Kopfverletzungen oder
Oberkörperverletzungen bekommen. (0:22)

Der enge Fahrgastraum und Konstruktionsunterschiede im Vergleich
zu geschlossenen Kleinwagen können für die Cabrio-Insassen bei einem
Unfall sehr gefährlich werden - wenn die Umstände ungünstig sind.
Beim Heckaufprall etwa, wenn der Überrollbügel die Kopfstütze des
Fahrers rammt. Doch es gibt auch Situationen, in denen der
Cabrio-Fahrer sicherer unterwegs ist als sein Kollege im
geschlossenen Kleinwagen des gleichen Typs. Auch das zeigen die
Crashs in Wildhaus. DEKRA-Experte Jörg Ahlgrimm:

4. O-Ton Jörg Ahlgrimm
Das Cabrio hat Zusatzverstärkungen. Weil das Dach ja fehlt, muss die
Verstärkung in die Bodengruppe. Das ist aber wesentlich, um den
Insassen sehr gut zu schützen beim frontalen Aufprall. Hier
profitiert der Cabrio-Fahrer von seiner wesentlich besseren
Bodengruppe. (0:14)

Abmoderation:
DEKRA appelliert an die Autohersteller, die Sicherheit in den
Kompakt-Cabrios nicht der Platzeinsparung unterzuordnen. Oft machten
wenige Zentimeter mehr Abstand im Innenraum deutlich mehr Sicherheit
aus, so die Sachverständigen-Organisation.

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