'impulse'-Interview mit SPD-Fraktionsvize und Unternehmer Klaas Hübner: Mehr Wirtschaftskompetenz und Entscheidungsfreude in den Bundestag / Hübner fordert mehr Firmenchefs als Quereinsteiger im Parla

Köln (ots) - 20. Juni 2007 - Mehr Unternehmer im Parlament würden
die Debattenkultur in Deutschland beleben. Wie der neue
SPD-Fraktionsvize und Firmenchef Klaas Hübner in einem Interview mit
dem Wirtschaftsmagazin 'impulse' (Ausgabe 7/2007, EVT 21. Juni)
erklärte, sei es von großem Vorteil, "wenn noch mehr Politiker mit
unternehmerischer Erfahrung sprächen." Als Grund für die geringe
Präsenz von Unternehmern in den Parlamenten führte er eine zunehmende
Entfremdung von Wirtschaft und Politik an. Hübner: "Es gibt eine Art
kulturelles Missverständnis zwischen diesen beiden Lagern." Der
Unternehmer suche schnelle Entscheidungen und schnelle Umsetzungen.
Der Politiker müsse hingegen Mehrheiten organisieren, "denn der
Politikbetrieb Deutschland ist keine Aktiengesellschaft". Er forderte
die Parteien auf, verstärkt politische Quereinsteiger zuzulassen:
"Denn der normale Weg vom Kreisverband ins Parlament, der sich über
zehn, fünfzehn Jahre zieht, ist für Unternehmer keine Perspektive."
Hübner selbst ist Inhaber eines Metallbau-Unternehmens mit 200
Mitarbeitern in Sachsen-Anhalt.

Gegenüber 'impulse' sagte Hübner, die SPD sei mit ihrem neuen
Grundsatzprogramm auf dem Weg zurück zu sich selbst: "Die
Globalisierung begreifen wir als Herausforderung und neue
Technologien als Chance. Dabei werden wir eigentlich nur das, was wir
schon immer waren: die Partei, die für den Fortschritt steht." In der
Partei bestehe im Grundsatz auch große Einigkeit, welche Rolle der
Staat in Zukunft spielen soll. Das verabredete Konzept eines
"vorsorgenden Sozialstaates" setze eine neue Gewichtung. Hübner: "Der
Staat soll sich vor allem um Chancengerechtigkeit kümmern und nicht
mehr zuvorderst um Verteilungsfragen." Absetzbewegungen der
Parteilinken könne er nicht erkennen. Ausdrücklich erwähnte er die
neue SPD-Vizechefin Andrea Nahles, von der in der Öffentlichkeit ein
falsches Bild gezeichnet werde: "Sie ist pragmatischer, als viele
meinen."

Für Rückfragen:
Dirk Horstkötter, Redaktion 'impulse', Büro Berlin, Tel.
030/20224-293, E-Mail: horstkoetter.dirk@impulse.de

Originaltext: impulse, G+J WirtschaftsPresse
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