Seine Heiligkeit der 17. Karmapa besucht Deutschland

Hamburg (ots) -

Tibetisch-buddhistisches Religionsoberhaupt leitet mehr als 120
Zentren zwischen Garmisch und Flensburg / Termine am 21. und 22.
Juni in Hamburg / 24-Jähriger bloggt im Internet und liebt
Toleranz, Spiderman und die Simpsons

Sein Webseitenprofil bei MySpace ähnelt dem vieler 24-Jähriger: Er
mag die Band Black Eyed Peas und Actionfilme wie Spiderman, er schaut
Fernsehserien wie die Simpsons und Lost, und er hätte gerne Elvis und
Mahatma Gandhi getroffen. Im Blog sind seine Eltern in einem kleinen
Film zu sehen, es gibt eine Galerie mit Freunden und
Gästebucheinträge von Lesern und Anhängern.

Und doch ist dies kein gewöhnlicher Blog, denn der Autor ist Seine
Heiligkeit der 17. Karmapa Thaye Dorje - seit Jahrhunderten eine der
hochstehendsten und verehrtesten Persönlichkeiten des tibetischen
Buddhismus.

Am 21. und 22. Juni besucht er zum ersten Mal seit drei Jahren
wieder Deutschland. Am Donnerstag hält er im Buddhistischen Zentrum
Hamburg einen Vortrag, wie man "zum Besten anderer handelt", am
Freitag weiht er dann seine Schüler mit einem traditionellen Ritual
in eine buddhistische Meditationsform ein. Das Buddhistische Zentrum,
zwischen den trendigen Szenevierteln Reeperbahn und Sternschanze
gelegen, hat für die Veranstaltung seinen Innenhof überdacht, um so
rund 1200 Besuchern Platz bieten zu können.

Der Karmapa ist die 17. Reinkarnation des Oberhauptes der
Karma-Kagyü-Schule des tibetischen Buddhismus, die zu den vier großen
Schulen des Landes zählt. Er wurde mit 11 Jahren als Wiedergeburt
anerkannt und verließ das Land, um in Indien studieren, meditieren
und seine klassische Ausbildung erhalten zu können. Heute steht er
mehr als 640 Meditationszentren und Klöstern in vielen westlichen
Ländern vor, darunter Russland und die USA, Mexiko, Frankreich,
Spanien und Polen.

Das Internet nutzt er, weil es die Sprache ist, die junge Leute
weltweit verstehen: "Damit kann ich eine Verbindung zu vielen
Menschen herstellen, und sie lernen mehr über den Buddhismus". Seinen
Blog aktualisiert er auch während seiner dreimonatigen Vortragstour
durch sechs europäische Länder, wo er bereits seit Mai seine Schüler
trifft und Vorträge hält. Vom 2. bis 5. August wird er noch einmal
nach Deutschland kommen und beim Buddhistischen Sommerkurs nahe
Kassel buddhistische Zeremonien leiten.

Politik spielt für den jungen Karmapa keine Rolle. Da seine
Aktivität außerhalb Tibets liegt, hält er zu China ein distanziertes,
aber sachliches Verhältnis. Als moderner religiöser Leader nimmt er
allerdings seine weltweite Verantwortung sehr ernst und reist seit
dem Jahr 2000 regelmäßig in den Westen.

Hier ist er immer wieder über den materiellen Reichtum erstaunt.
Was der Buddhismus Europa zu bieten hat? "Hier besteht das Interesse,
sich geistig zu entwickeln. In Asien - vor allem in den
buddhistischen Ländern - gibt es ein ausgeprägtes Wissen über den
Geist, das alle kulturellen und materiellen Barrieren überbrücken
kann. Das kann Mitgefühl und liebende Güte entwickeln."

Im Buddhistischen Zentrum Hamburg finden zwischen dem 20. und 24.
Juni noch weitere Veranstaltungen statt. So hält Lama Ole Nydahl am
20. einen Vortrag über die "Sichtweise des tibetischen Buddhismus".
Der tibetische Lama Sherab Gyaltsen Rinpoche referiert am 23. über
Weisheit und Mitgefühl und leitet am 24. eine traditionelle
buddhistische Zeremonie. Der 57-jährige zählt zu den bedeutendsten
Lamas Nepals. Er engagiert sich für den Erhalt buddhistischer
Kulturgüter, leitet zwei Klöster und betreut tausende Laien, die den
Buddhismus neben ihrem Familien- und Berufsleben praktizieren.

Die Veranstaltungen im Buddhistischen Zentrum Hamburg finden
jeweils um 19 Uhr statt (Ausnahme: 24. Juni 15 Uhr). Vorherige
Anmeldung von Pressevertretern wird erbeten. Interviews mit dem 17.
Karmapa sind nach vorheriger Anmeldung möglich.

Mehr Infos: www.karmapa.org; www.buddhismus-hamburg.de

Originaltext: Buddhistischer Dachverband Diamantweg e.V.
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