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LBS sehen Trendwende bereits 2007 / Nachfrage nach Gebrauchtimmobilien steigt fast überall / Noch keine Anzeichen für Erholung des Neubaus / Preisanstieg voraussichtlich ab 2008

Geschrieben am 29-05-2007

Berlin (ots) -

- Regionale Differenzierung schreitet voran

BERLIN - Nach einer zehnjährigen Schwächeperiode sehen die
Wohnungsmarktexperten der Landesbausparkassen (LBS) jetzt Anzeichen
für eine Trendwende auf den deutschen Wohnungsmärkten. Die Nachfrage
nach gebrauchten Eigenheimen und Eigentumswohnungen nehme bereits
spürbar zu. Die Preise stiegen deshalb demnächst merklich an, zumal
noch keine Anzeichen für eine Angebotsausweitung durch Neubau
erkennbar seien. Dies sind die wichtigsten Kernaussagen der
Wohnungsmarktanalyse 2007, die LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm
heute in Berlin vorgestellt hat.

Basis der Veröffentlichung ist die aktuelle Umfrage bei den
LBS-Immobiliengesellschaften (LBS-I) und Sparkassen. Mit mehr als
23.000 vermittelten Objekten im Wert von über 3,5 Milliarden Euro
(2006) sind die Immobilientöchter der Landesbausparkassen unverändert
die größte Maklergruppe Deutschlands. Ihre Fachleute berichten
jeweils im Frühjahr über die aktuelle Angebots-, Nachfrage- und
Preissituation für die wichtigsten Wohnungsmarktsegmente in über 630
Städten Deutschlands.

Auch die aktuellen Daten bestätigen die enormen Unterschiede bei
den Preis bestimmenden Faktoren für Wohneigentum. Regional laute
unverändert die Faustformel: "Höherer Wohlstand, höhere Preise". So
seien etwa in den wirtschaftsstarken Ballungsräumen, nicht nur in
München und Stuttgart, Wohnungen wieder Mangelware geworden. An
anderer Stelle, insbesondere in strukturschwachen Gebieten West- wie
Ostdeutschlands, sei das Bild dagegen nach wie vor differenzierter:
Immer noch Leerstand bei schlechten (Miet-)Objekten, aber durchaus
spürbare Nachfrage nach attraktiven, bezahlbaren Häusern.

Auch in diesem Jahr bestätigt die LBS-Analyse, dass gebrauchte
frei stehende Einfamilienhäuser auf der Beliebtheitsskala ganz oben
rangieren. Familiengerechte Wohnbedingungen mit einer in der Regel
ansprechenden, "gewachsenen" Umgebung machen sie auch für jüngere
Nachfrager attraktiv, die im Neubau kein ausreichendes Angebot mehr
vorfinden. An der Spitze der bundesdeutschen Preisskala liegt laut
LBS-Immobilienspiegel - wie schon im Vorjahr - die hessische
Landeshauptstadt Wiesbaden (mit 800.000 Euro für das typische
Bestandsobjekt). Auf Platz 2 folgt München (mit 650.000 Euro) vor
Konstanz (580.000 Euro) sowie Heidelberg (530.000 Euro).

Annähernd eine halbe Million Euro kosten die Objekte in anderen
west- und südwestdeutschen Großstädten wie Essen (500.000 Euro),
Frankfurt (490.000 Euro), Stuttgart (480.000 Euro) und Düsseldorf
(450.000 Euro). Die teilweise erhebliche Attraktivität der
Umlandgemeinden zeigt sich daran, dass die Objekte in
Taunus-Vorstädten wie Bad Homburg und Hofheim mit 600.000 Euro 20
Prozent teurer sind als in Frankfurt selbst. Auf der anderen Seite
ist das Preisniveau in Bremen mit 220.000 Euro für eine Großstadt in
dieser Größenordnung durchaus moderat. In manchen norddeutschen
Großstädten wie Hildesheim (mit 170.000 Euro) liegt es noch einmal
deutlich niedriger, in ostdeutschen Städten wie Halle oder Gera (mit
130.000 Euro) finden sich sogar ausgesprochen gut bezahlbare
Einfamilienhäuser.

Noch keine Markterholung sehen die LBS-Experten hingegen beim
Neubau von Reiheneigenheimen. Hier gehen sie unverändert von einer
rückläufigen Nachfrage aus, die mit einer weiteren Abschwächung der
Neubautätigkeit verbunden sei, insbesondere in Ost- und
Norddeutschland. Hier mache sich gerade bei Familien offenbar die
Abschaffung der Eigenheimzulage bemerkbar. "An zu hohen Preisen kann
die Neubauschwäche unserer Einschätzung nach jedenfalls nicht
liegen", sagte der LBS-Verbandsdirektor. Denn in Westdeutschland
bewegen sich die Preise im Durchschnitt für neue Reihenhäuser in
Groß- und Mittelstädten bei rund 200.000 Euro, im Osten und Norden
sogar nur bei 130.000 bis 160.000 Euro. Lediglich in den süddeutschen
Großstädten signalisiere der Durchschnittspreis von 270.000 Euro die
vielerorts vorhandenen Engpässe.

Insgesamt gibt es laut LBS-Analyse ähnliche regionale Unterschiede
auch bei gebrauchten Reihenhäusern. Im Schnitt würden sie gegenüber
Neubauten einen Preisvorteil von 10 bis 20 Prozent aufweisen. Mit
Ausnahme Ostdeutschlands wachse hier allerdings erstmals wieder
vielfach die Nachfrage nach entsprechenden Objekten.

Bei neuen Eigentumswohnungen erwarten die LBS-Experten vielerorts
eine Stabilisierung von Angebot, Nachfrage und Preisen. Im
wesentlichen entstünden sie an touristisch interessanten Standorten
sowie in den Ballungsräumen. Dort gelte Stockwerkseigentum als
geeignete, preisgünstigere Alternative für die knappen
Eigenheimangebote. Die Quadratmeterpreise liegen in der Spitze
unverändert bei 3.250 Euro (in Garmisch-Partenkirchen), gefolgt von
Starnberg (3.100 Euro). München, die Großstadt mit dem höchsten
Preisniveau für Eigentumswohnungen, liegt mit 3.000 Euro auf dem
gleichen Niveau wie die Bodensee-Stadt Überlingen.

Ruhrgebietsmetropolen wie Duisburg, Essen oder Dortmund weisen
allerdings genauso wie die norddeutschen Zentren Bremen und Hannover
mit 1.600 bis 1.850 Euro pro Quadratmeter ein deutlich niedrigeres
Preisniveau auf.

Bei gebrauchten Eigentumswohnungen stellen die LBS-Experten mit
Ausnahme des Nordens eine stabile und teilweise sogar wieder
wachsende Nachfrage fest. Das gleichzeitig zunehmende Angebot aus dem
Bestand drücke aber noch auf die Preise. Derzeit betrage der Abschlag
für gebrauchtes Wohneigentum auf der Etage im Vergleich zu Neubauten
rund 30 Prozent. In den Groß- und Mittelstädten Nord- und
Ostdeutschlands liegen die Preise laut LBS-Immobilienpreisspiegel
häufig unter 1.000 Euro pro Quadratmeter, im Süden bei knapp 1.500
Euro pro Quadratmeter.

Mit einer Ausweitung des Angebots beim Bauland rechnen die
LBS-Vermittler noch nicht. In diesem Markt zeigen sich mit Abstand
die größten regionalen Preisunterschiede. Unverändert kostet der
Quadratmeter Grund und Boden in den süddeutschen Groß- und
Mittelstädten mit 280 Euro mehr als doppelt so viel wie im Norden
(120 Euro) und sogar viermal so viel wie im Osten (70 Euro). Extreme
Grundstücksknappheit signalisieren die Spitzenpreise in den süd- und
südwestdeutschen Großstädten wie Stuttgart und Heidelberg (mit je 650
Euro), München (600 Euro) oder Karlsruhe, Frankfurt und Wiesbaden
(450 bis 520 Euro).

Alle Anzeichen sprechen nach Aussagen des LBS-Verbandsdirektors
für den Beginn einer durchgreifenden Wende auf den deutschen
Wohnungsmärkten in den nächsten Monaten. Wohneigentum - auch als
Vorsorge fürs Alter - erfreue sich unverändert großer Beliebtheit.
Bislang habe das verhaltene Wachstum und die schlechte
Beschäftigungslage viele Bürger noch davon abgehalten, den Schritt in
die eigenen vier Wände zu wagen. Doch nun, da der Aufschwung an
Breite gewinne, steige auch die Zuversicht bei den Menschen. "Deshalb
kommt es unweigerlich zu einer flächendeckend steigenden Nachfrage
nach gutem Wohnen", prognostiziert Hamm.

Der LBS-Sprecher beruft sich auf die Erfahrungen in den
Nachbarländern, wo anhaltendes Wirtschaftswachstum in den letzten
zehn Jahren die Wohnimmobilienpreise vielfach verdoppelt habe. Die
deutschen Preise lägen im internationalen Vergleich längst nicht mehr
an der Spitze, sondern eher am europäischen Tabellenende. "Gerade bei
uns sind die Bedingungen für Käufer bei gleichzeitig noch relativ
niedrigen Zinsen so günstig wie nie", so Hamm.

Dabei öffne sich die Schere zwischen steigender Nachfrage und
abnehmendem Neubauangebot zur Zeit noch weiter. Die derzeitigen
Baugenehmigungszahlen steuerten nämlich in diesem Jahr auf einen
absoluten Tiefstand (mit rund 200.000 Einheiten) zu. Der Bedarf liege
jedoch wegen zunehmender Haushaltszahlen und wachsender
Wohnflächenansprüche um mindestens 50 Prozent höher. Der
Verbandsdirektor rechnet daher in völligem Einklang mit den
wohnungswirtschaftlichen Forschungsinstituten ab 2008 mit spürbaren
Preissteigerungen. "Auch wenn noch kein Grund für Panik besteht, so
sind doch die Zeiten, da Kaufinteressenten gelassen abwarten konnten,
allmählich vorbei", so das Fazit von Hamm.

Originaltext: Landesbausparkassen
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=35604
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_35604.rss2

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de


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