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Ingrid Caven und Michael Ballhaus werfen Rainer Werner Fassbinder Foundation Geschichtsfälschung vor

Geschrieben am 23-05-2007

Hamburg (ots) - Genau 25 Jahre nach dem Tod des Regisseurs Rainer
Werner Fassbinder erheben die Schauspielerin Ingrid Caven und der
Kameramann Michael Ballhaus schwere Vorwürfe gegen die Verwalter von
Fassbinders Erbe. Vor Fassbinders Todestag am 10. Juni erklärt Caven
in der ZEIT, die Rainer Werner Fassbinder Foundation verbreite
"Halbwahrheiten und Unwahrheiten" über Fassbinders Biographie. So
habe die Chefin der Foundation, Juliane Lorenz, eine Hochzeit mit dem
Regisseur erfunden, um an den Nachlass zu gelangen. Sie betreibe
einen "einfältigen Geniekult" und zerstöre den Geist von Fassbinders
vielschichtigem Werk. Caven war mit Fassbinder verheiratet und
spielte in seinen Filmen.

"Ich und viele andere", erklärt Caven, "halten Juliane Lorenz für
moralisch ungeeignet, dieses Erbe zu verwalten, nicht nur weil sie
das Ganze auf einer Riesenlüge aufgebaut hat. Sie hat fast alle engen
Fassbinder-Mitarbeiter ausgeschlossen, die um dieses Lügengespinst
wissen. ... Institutionen wird zu verstehen gegeben, dass es mit den
Filmen Schwierigkeiten gibt, falls missliebige Personen eingeladen
werden." Caven selbst sei - nach der Geschichtsschreibung der
Foundation - aus dem Leben Fassbinders verschwunden, obwohl sie bis
zu dessen Tod in engem Kontakt mit ihm gestanden habe. Fassbinders
engstem Mitarbeiter, dem im Januar verstorbenen Komponisten Peer
Raben, sei das gleiche widerfahren: "Ergebnis ist die Zensur eines
Lebens."

Auch der Hollywood-Kameramann Ballhaus, der viele Filme mit
Fassbinder gedreht hat, erhebt schwere Vorwürfe gegen die Foundation.
Die Geschichtsklitterung, die dort betrieben werde, sei
"ungeheuerlich". "Als ich wieder nach Deutschland kam", erklärt er
der ZEIT, "merkte ich, dass die Fassbinder Foundation Ingrid Caven,
Peer Raben und andere Menschen, die Fassbinder nahe waren, geradezu
systematisch aus der Fassbinder-Geschichte herausgedrängt
beziehungsweise herausprozessiert hatte. Es ging so weit, dass
Juliane Lorenz bei Veranstaltungen drohte, Filme zurückzuhalten,
falls diese Fassbinder-Vertrauten eingeladen würden."

Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 22 vom 24. Mai 2007
senden wir Ihnen gerne zu.

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)


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