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LVZ: Danckert: ARD und ZDF müssen jetzt bis zur endgültigen Dopingbeichte die Übertragung der Radsportveranstaltungen boykottieren / Bundestag muss Sportförderung als Hebel im Anti-Doping-Feldzug nutz

Geschrieben am 22-05-2007

Leipzig (ots) - Bis zu einer endgültigen allgemeinen Dopingbeichte
aller Radsportler sollten die öffentlich-rechtlichen Funk- und
Fernsehanstalten in Deutschland die Übertragung von
Radsportveranstaltungen boykottieren. Zugleich müsse der Bundestag
die Freigabe der Mittel für die Sportförderung, insbesondere für den
Spitzensport, nicht wie bisher weiterführen. Das verlangt der
Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, der SPD-Parlamentarier
Peter Danckert, in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung"
(Mittwoch-Ausgabe).

Nach der spektakulären Doping-Beichte des Ex-Radsportlers Bert
Dietz meinte Danckert: "ARD und ZDF, die von den Gebührenzahlern
leben, sollten sich von der Übertragung der Tour de France und
anderen Radsportereignissen so lange fern halten, wie nicht der Sport
selbst reinen Tisch gemacht hat. Gerade öffentlich-rechtliche
Anstalten dürfen nicht vorgaukeln, es gebe den dopingfreien Sport."
Das Gegenteil sei doch der Fall. "Ich erwarte von den
öffentlich-rechtlichen Anstalten, dass sie sich an die Spitze der
Anti-Doping-Bewegung stellen. Sie haben eine große Macht: Ohne
Übertragung durch die Medien verfehlen die Sponsoren ihr Publikum,
ist diese Art von Sport nicht mehr zu verkaufen", sagte der
SPD-Sportpolitiker.

Von den Sportverbänden verlangte Danckert deutlich mehr Engagement
bei der Bekämpfung des Dopings sowie bei Initiativen für eine
Amnestie reuiger Dopingsünder. Der Gesetzgeber habe keine
Möglichkeit, dem organisierten Sport durch neue Gesetze das Handeln
vorzuschreiben. "Unser Handlungsfeld ist aber die Sportförderung. Der
Sport, vor allem im Spitzenbereich, ist ganz wesentlich darauf
angewiesen, dass der Bund die erforderlichen Mittel bereit stellt.
Ich stimme mit Frau Merkel voll überein, dass das Parlament nur einen
doping- und manipulationsfreien Sport fördern darf. So lange das
nicht gesichert ist, werden wir diese Förderung in Zukunft
wahrscheinlich auch unterlassen. Das ist unser Hebel." Darüber hinaus
könne man nur Appelle starten.

Danckert bekräftigte seinen Amnestie-Vorstoß. "Allen beteiligten
Athleten sollte eine zweite Chance eingeräumt werden, wenn sie
auspacken, wenn sie ihre Hintermänner nennen, so dass die Strukturen
offen gelegt werden. Im Strafrecht gibt es die Amnestie. Der Sport
muss das selbst regeln. Die Verbände, mit dem Deutschen Olympischen
Sportbund an der Spitze, müssen sich sehr schnell zusammensetzen, um
Regeln für eine sportfachliche Amnestie zu erarbeiten." Auch einer
wie Jan Ullrich habe auf dieser Basis eine zweite Chance verdient.
"Bert Dietz hat den Maßstab gesetzt. Vielleicht tut sich Herr Ullrich
deshalb so schwer, weil er bei einem Geständnis die Aberkennung
seiner Titel befürchtet. Deshalb will ich eine Amnestie mit einer
zweiten Chance, so dass Geständige hinterher nicht ins Bodenlose
fallen." Der Rahmen sei doch klar erkennbar: "Im Profiradsport ist
massenhaft gedopt worden. Viele haben sich daran beteiligt, Ärzte,
Betreuer, möglicherweise auch Sponsoren. Es ist für mich nur noch
eine Frage der Zeit, dass sich das lückenlos aufklären lässt.
Vielleicht dauert es sechs Wochen, vielleicht sechs Monate", meinte
Danckert. "Aber sehr lange wird es nicht mehr dauern und dann beißen
den letzten die Hunde."

Wer auspacke, solle auch seine errungen Titel behalten dürfen,
auch wenn diese nur mit Hilfe von Doping errungen wurden. "Ich
empfehle, da etwas großzügiger zu sein. Es kommt nicht darauf an, zu
unterscheiden zwischen den Sportlern, die gedopt haben und keine
Erfolge hatten und den Sportlern, die gedopt haben und Erfolge
hatten. Alle sollen die Chance erhalten, sich zu bekennen und an der
Aufklärung mitzuwirken. Nur so erhalten wir das notwendige lückenlose
Bild. Deshalb würde ich in Kauf nehmen, dass diejenigen, die
auspacken, auch meinetwegen Olympiasieger bleiben dürfen. Keiner wäre
daran gehindert, seine Titel freiwillig zurückzugeben."

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


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