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Boersen-Zeitung: EADS am Scheitelpunkt, Kommentar zur Neuordnung bei EADS von Stefan Kroneck

Geschrieben am 07-04-2006

Frankfurt (ots) - Die Neuordnung des EADS-Gefüges schreitet voran.
Zwei Tage nach dem Teilrückzug der Großaktionäre DaimlerChrysler und
Lagardère aus dem Luft- und Raumfahrtkonzern will BAE Systems bei der
mehrheitlich von EADS kontrollierten Airbus-Gruppe aussteigen. Die
zeitliche Kongruenz der Ereignisse ist kein Zufall - das Trio nutzt
einen Höhepunkt im Luftfahrtzyklus zum Verkauf. Der Weg der Briten
ist dabei konsequent.

BAE Systems und der Flugzeugbauer passten ohnehin nie richtig
zusammen - mit der Airbus-Muttergesellschaft konkurrieren die Briten
sogar im Verteidigungsbereich. BAE Systems wirkte im vor sechs Jahren
gegründeten Luft- und Raumfahrtgebilde wie ein Fremdkörper. Bei der
Konsolidierung der europäischen Luftfahrtindustrie nahm
Großbritannien immer eine sehr zögerliche Haltung ein.Insofern war es
nur eine Frage der Zeit, bis BAE die Gelegenheit nutzte, um sich bei
Airbus zurückzuziehen.

Den auf 4 Mrd. Euro geschätzten Erlös aus dem Verkauf ihrer
20%-Beteiligung kann die BAE nun gut gebrauchen, um ihr US-Geschäft
auszubauen - in einem Markt, wo EADS der große Durchbruch bislang
verwehrt blieb. EADS dürfte den BAE-Rückzug allerdings mit gemischten
Gefühlen aufnehmen. Einerseits sind bei Airbus künftig klare
Verhältnisse geschaffen, wenn das von Deutschen und Franzosen
dominierte Hightech-Konglomerat seinen Anteil auf 100% aufstockt. Die
EADS-Spitze war immer bestrebt, die lukrative Tochter - die vier
Fünftel zum Konzerngewinn beisteuert - vollständig unter ihre
Fittiche zu bekommen.

Andererseits kommt der Ausstieg der Briten zu einem denkbar
ungünstigen Zeitpunkt für die Kontinentaleuropäer, die nun
Milliardensummen berappen müssen, um BAE auszuzahlen. Diese Mittel
könnten sie besser für die Entwicklung treibstoffsparender Flugzeuge
gebrauchen. In diesem Segment geraten sie gegenüber Boeing in
Rückstand, wie die harsche Kritik einiger Airbus-Großkunden
verdeutlichte. Auf den Konzern wächst der Druck, der zuletzt im
Wettstreit mit dem US-Rivalen und mit dem gescheiterten Einstieg beim
Elektronikzulieferer Thales einige schmerzhafte Niederlagen erlitt.
Dies sorgt für Nervosität bei den Investoren. Denn die Gefahr wächst,
dass EADS nach ihrem Höhenflug wieder hinter den Amerikanern
zurückfällt.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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