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Zugangsregelungen zu den Dokumenten des Internationalen Suchdienstes festgelegt

Geschrieben am 15-05-2007

Amsterdam (ots) - Auf der Jahresversammlung des Internationalen
Ausschusses vom Internationalen Suchdienst (IS / ISD) am 14. und 15.
Mai in Amsterdam einigten sich die elf Mitgliedstaaten auf allgemein
gültige Zugangsregelungen zu den Archivdokumenten in Bad Arolsen.

Bisher waren die beim Internationalen Suchdienst gelagerten
Dokumente nur Opfern des Nationalsozialismus und deren Angehörigen
zugänglich. Jetzt sollen auch Historiker die Unterlagen zu
Forschungszwecken einsehen können. Noch fünf Staaten müssen die
Änderungsprotokolle der Bonner Verträge unterzeichnen, damit die
Archive in Bad Arolsen für die historische Forschung geöffnet werden
können. Voraussichtlich im Herbst diesen Jahres wird der
Ratifizierungsprozess endgültig abgeschlossen sein, teilten die
Vertreter aus Griechenland, Luxemburg, Italien, Belgien und
Frankreich mit. Sobald der Ratifizierungsprozess abgeschlossen ist,
haben auch Historiker Zugang zu über 30 Millionen Dokumenten sowie
zur Korrespondenz zwischen Staaten oder Privatpersonen und dem
Suchdienst, die älter als 25 Jahre ist. "Mehrere der Mitgliedstaaten
haben strenge Archivregelungen und die 25 Jahre sind ein guter
Kompromiss", begrüßt Reto Meister, Direktor des Internationalen
Suchdienstes in Bad Arolsen, die einstimmige Entscheidung des
Ausschusses.

Die Nutzer der Archive müssen sich ausweisen und verpflichten sich
schriftlich dazu, persönliche Informationen aus den Unterlagen
vertraulich zu behandeln. Generell werden die Unterlagen nur
elektronisch oder als Kopie zur Verfügung gestellt, um die
empfindlichen Originale zu schützen. In Ausnahmefällen erhalten
Forscher Zugang zu den Originaldokumenten. "Die Vertreter der
Mitgliedstaaten sind mit einer großen Verantwortung zu dieser
Versammlung gekommen und ich bin froh, dass alle ihr Bestes gegeben
haben, um zu einem Konsens für die Mandatserweiterung des
Internationalen Suchdienstes zu gelangen", lobt der niederländische
Vorsitzende des Internationalen Ausschusses, Pieter Jan Wolthers,
die konstruktiven Diskussionen.

Die Teilnehmer haben sich auf die technische Art des
Datentransfers geeinigt, die es den jeweiligen Staaten ermöglicht,
die Dokumente und Daten leicht in ihre eigene Systemsoftware
einzufügen und in ihrem Land den Forschern einen direkten Einblick zu
ermöglichen. Seit vor einem Jahr die Öffnung der Archive beschlossen
wurde, laufen beim Internationalen Suchdienst die Vorbereitungen für
den Datentransfer auf Hochtouren. Sämtliche Inhaftierungsdokumente
sind bereits fertig gescannt und indiziert und können - sobald die
technischen Voraussetzungen dafür geschaffen sind - bei Bedarf an die
Mitgliedstaaten transferiert werden. Dies wird Anfang September der
Fall sein. Auf der Jahresversammlung haben sich die Teilnehmer
ebenfalls einstimmig darauf geeinigt, dass bereits vor Abschluss der
endgültigen Ratifizierung Daten an Staaten, die den
Ratifizierungsprozess in ihrem Land bereits abgeschlossen haben
transferiert werden können, damit sie die Unterlagen aufbereiten und
sich technisch auf die Öffnung der Archive vorbereiten können.

Über den Internationalen Suchdienst

Der Internationale Suchdienst in Bad Arolsen (ISD) dient Opfern
der Naziverfolgung und deren Angehörigen, indem er ihr Schicksal mit
Hilfe seiner Archive dokumentiert. Der ITS bewahrt diese historischen
Zeugnisse und macht sie der Forschung zugänglich.

Der ITS untersteht den elf Staaten des Internationalen Ausschusses
für den Internationalen Suchdienst (IA/ISD)*. Grundlage sind die
Bonner Verträge von 1955 und das Änderungsprotokoll von 2006. Im
Auftrag des Ausschusses wird der ITS vom Internationalen Komitee vom
Roten Kreuz (IKRK) geleitet und verwaltet.

*Belgien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Israel, Italien,
Luxemburg, Niederlande, Polen, Großbritannien, USA.

Originaltext: Internationaler Suchdienst
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65279
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_65279.rss2

Pressekontakt:
Iris Möker
Mobil: +49 172 211 78 31


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