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Deloitte: "Globalisierung ist Familiensache"

Geschrieben am 14-05-2007

Frankfurt/München (ots) -

Studie "Aktive Globalisierung - Chancen für deutsche
Familienunternehmer" identifiziert Familienunternehmen in
Deutschland als Vorreiter

Haben Familienunternehmen eine andere Globalisierungsstrategie als
andere Unternehmen? Im Auftrag von Deloitte und der DZ BANK AG
befragte die European Business School (EBS) dazu über 400
Unternehmen, davon 246 Familienbetriebe. Tatsächlich sind bestimmte
Unterschiede zu erkennen. Wie andere Unternehmen auch investieren
Familienbetriebe in Länder mit attraktiven Lohn- und
Besteuerungsstrukturen. Sie sind jedoch bereits einen Schritt weiter:
Bei allen Teilen der Wertschöpfungskette, so auch bei der Auslagerung
wissensintensiver Schritte, führen die Familienunternehmen. Die
Unternehmen geben an, dass durch das Wachstum im Rahmen
internationaler Aktivitäten letztendlich sogar die Beschäftigung im
Inland profitiert. Aber sie nehmen seltener Kapital aus dem Ausland
auf und finanzieren sich meist über kurzfristige Mittel - überdies
fehlt ihnen ein adäquates Risikomanagement. Allerdings vertrauen
Familienbetriebe häufiger und intensiver auf die Unterstützung
externer Partner.

Die Untersuchung zeigt, dass der Trend zur Auslagerung von
Unternehmensbereichen nach wie vor anhält: Etwa 30 Prozent aller
Befragten gaben an, sich immer stärker im Ausland zu engagieren bzw.
dies zu planen. Gründe sind nicht nur niedrige Lohnkosten und
Unternehmenssteuern, sondern auch die Erschließung neuer
Absatzmärkte. Auffällig ist, dass deutlich mehr Familienunternehmen
als andere Unternehmensformen die Absicht äußerten, ihre
Auslandsinvestitionen auszubauen. Hatten sie bislang in erster Linie
arbeitsintensive Segmente verlagert, so wollen sie sich in den
nächsten Jahren stärker mit der Auslagerung anspruchsvollerer
Bereiche befassen. "Familienunternehmen nehmen hier eine klare
Vorreiterrolle ein: Während andere Firmen erst die Schritte
nachholen, die Familienunternehmen schon vor Jahren getätigt haben,
konzentrieren sie sich bei der Verlagerung bereits zunehmend auf
wissensintensive Sektoren der Wertschöpfungskette", erklärt Herbert
Reiß, geschäftsführender Partner von Deloitte.

Pioniere bei der Auslagerung

Familienbetriebe setzen vermehrt auch auf die Verlagerung der
Forschungs- und Entwicklungsabteilungen sowie der Administration -
die Scheu, das Know-how aus der Hand zu geben, scheint dabei weniger
ausgeprägt. Sie sind insbesondere in Westeuropa und immer stärker
auch in Osteuropa und Asien tätig, während in Nordamerika die
Nicht-Familienbetriebe führend sind. Vor allem China gehört zu den
bevorzugten Ländern - etwa 14 Prozent der Befragten wollen hier über
logistische und administrative Managementaufgaben hinaus ihre
F&E-Aktivitäten ausweiten. Bei Management und Wissenstransfer
fokussieren Familienbetriebe auf die Entsendung eigener Mitarbeiter
an die neuen Standorte, gleichzeitig fallen hier die signifikant
kürzeren Entsendungsdauern auf.

Wenig Kapital aus dem Ausland

Bei einer Kapitalaufnahme aus dem Ausland zeigen sich
Familienunternehmen eher zögerlich: In erster Linie entscheiden die
politische und die finanzielle Stabilität des betreffenden Landes
über die Nutzung dieser Möglichkeit. Erstaunlicherweise gehören aber
die Länder, in denen sie hauptsächlich aktiv sind, meist nicht zu den
risikoärmsten Regionen der Welt. Auch abseits des geografischen und
politischen Faktors zeigen sich Familienunternehmen kritisch bei der
Auswahl der Finanzierungsinstrumente. Unter anderem spielen die
Mitspracherechte der möglichen Investoren eine entscheidende Rolle.
Im Ergebnis nehmen Familienbetriebe weniger langfristiges
Fremdkapital auf, können dies aber nur zum Teil durch Eigenkapital
auffangen - was bleibt, ist die Inanspruchnahme von kurzfristigem
Fremdkapital.

In Widerspruch zum globalen Engagement der Familienunternehmen
steht das unzureichende Risikomanagement. Mögliche Instrumente werden
von Familienunternehmern nur selten eingesetzt. Ganze 16 Prozent
betreiben sogar überhaupt kein Risikomanagement.

Erfolgreich durch externe Beratung

Zwar hatten Auslagerungen in Einzelfällen immer wieder
Stellenabbau bzw. einen Einstellungsstopp im Inland zur Folge,
insbesondere in der Produktion sowie den technischen Bereichen - mehr
als 60 Prozent der befragten Unternehmen gaben jedoch an, dass bei
ihnen die Beschäftigung im Inland gestiegen sei.

"Den Schritt über die Grenze haben insbesondere die
Familienunternehmen gut gemeistert. Sie verlassen sich im Unterschied
zu anderen Unternehmensformen auffällig stark auf die Unterstützung
von Banken, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Handelskammern -
erstaunlich für Familienbetriebe, denen sonst eher Unwillen
nachgesagt wird, Externen tiefere Einblicke ins Unternehmen zu
gewähren. Gerade sie stützen sich hier auf Expertenrat von außen -
mit offensichtlichem Erfolg", so das Fazit von Prof. Ulrich Hommel
von der European Business School.

Die vollständige Studie finden Sie unter http://www.deloitte.com/d
tt/research/0%2C1015%2Ccid%25253D157087%2C00.html zum Download.

Ende

Autoren:

Dipl.-Kfm. Malte Brockmann ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Stiftungslehrstuhl für Unternehmensfinanzierung und Kapitalmärkte an
der European Business School, International University,
Oestrich-Winkel. Prof. Ulrich Hommel, Ph.D., ist Inhaber des
Stiftungslehrstuhls für Unternehmensfinanzierung und Kapitalmärkte
und Akademischer Direktor des Zentrums für Gründungs- und
Mittelstandsfinanzierung an der European Business School,
International University, Oestrich-Winkel.

Deloitte Deutschland

Deloitte ist eine der führenden Prüfungs- und
Beratungsgesellschaften in Deutschland. Das breite Leistungsspektrum
umfasst Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate
Finance-Beratung. Mit 3.400 Mitarbeitern in 18 Niederlassungen
betreut Deloitte seit fast 100 Jahren Unternehmen und Institutionen
jeder Rechtsform und Größe aus allen Wirtschaftszweigen. Über den
Verbund Deloitte Touche Tohmatsu ist Deloitte mit 135.000
Mitarbeitern in nahezu 140 Ländern auf der ganzen Welt vertreten.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein
schweizerischen Rechts, dessen Mitgliedsunternehmen einschließlich
der mit diesen verbundenen Gesellschaften. Als Verein schweizerischen
Rechts haften weder Deloitte Touche Tohmatsu als Verein noch dessen
Mitgliedsunternehmen für das Handeln oder Unterlassen des/der jeweils
anderen. Jedes Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und
unabhängig, auch wenn es unter dem Namen "Deloitte", "Deloitte &
Touche", "Deloitte Touche Tohmatsu" oder einem damit verbundenen
Namen auftritt. Leistungen werden jeweils durch die einzelnen
Mitgliedsunternehmen, nicht jedoch durch den Verein Deloitte Touche
Tohmatsu erbracht. Copyright © 2007 Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.

Originaltext: Deloitte
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=60247
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_60247.rss2

Pressekontakt:
Isabel Milojevic
PR Manager
Tel +49 89 29036-8825
imilojevic@deloitte.de


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