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Börsen-Zeitung: Die Flut steigt, Kommentar zum Rekordergebnis der Deutschen Bank von Christina Rathmann

Geschrieben am 08-05-2007

Frankfurt (ots) - Auf den ersten Blick ist das Quartalsergebnis
der Deutschen Bank so langweilig wie in den Vorquartalen: Schon
wieder ein Rekordergebnis, nochmals Top-Werte bei den Einnahmen im
Investment Banking, und die Kapitalverzinsung vor Steuern ist
inzwischen so schwindelerregend hoch, dass es schon nichts mehr
ausmacht, ob man die Rendite auf das Eigenkapital (37%), auf das
Active Equity (45%) oder die gemäß interner Zieldefinition (41%)
betrachtet.

Doch auf den zweiten Blick offenbart der Quartalsausweis
Gefahrenstellen. Erstens sind die Kosten in allen operativen
Einheiten schneller gestiegen als die Erträge. Dass die
Spartenergebnisse vor Steuern dennoch besser ausfallen als 2006,
liegt daran, dass der Zuwachs der Einnahmen in absoluten Zahlen eben
höher war als bei den Aufwendungen. Das hat die Bank aber allein den
freundlichen Märkten zu verdanken und nicht der Tatsache, dass sie
effizienter arbeiten würde. Wenn die Flut kommt, gehen eben alle
Schiffe nach oben.

Zweitens lauern Gefahren in einzelnen Problemsparten. Trotz
gestiegener Volumina sind die Erträge in der vermeintlich so stabilen
Vermögensverwaltung gesunken (!). Schuld soll der
US-Immobilienverwalter Rreef sein. Dessen Fondsrenditen müssen
unterirdisch gewesen sein, wenn sie die Erträge der ganzen
Asset-Management-Sparte sinken ließen.

Drittens hat die Deutsche Bank noch viel dafür zu tun, die
zugekauften Einheiten einzugliedern. Unterm Strich war der
Ergebniseffekt der diversen Akquisitionen im ersten Quartal gleich
null. Bei der Norisbank waren die Integrationskosten höher als
erwartet. Diese Klippen zu umschiffen ist entscheidend dafür, ob die
Deutsche Bank im Privatkundengeschäft Fahrt aufnehmen kann. Von
Januar bis März war das Ergebnis der Sparte unverändert mit 293 Mill.
Euro vor Steuern knapp unter dem Vorjahreswert. Das ist Stabilität.
Oder Stagnation.

Das Ergebniswachstum der Deutschen Bank insgesamt kommt derzeit
nicht daher, dass die Effizienz verbessert wurde oder dass sich
Wachstumsinvestitionen auszahlten. Es ist vielmehr allein den
marktabhängigen Sparten zu verdanken, die vom Umfeld profitieren.
Trotz des Rückenwindes, den die Bank an den Kapitalmärkten derzeit
verspürt, muss sie auf ihre Wetterfestigkeit achten. Die Erfahrung
nach der vergangenen Hausse hat gezeigt: Je höher die Flut, desto
tiefer das Meer, aus dem Schiffbrüchige später geborgen werden
müssen.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

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Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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