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Börsen-Zeitung: Saurer Abschied, Kommentar von Sabine Wadewitz zur letzten Hauptversammlung der Altana in ihrer bisherigen Struktur

Geschrieben am 03-05-2007

Frankfurt (ots) - Demonstranten vor der Tür, der Firmenname mit
Grablichtern auf dem Asphalt und die Mehrheitsaktionärin Susanne
Klatten als Schönheitskönigin "MissManagement" verunglimpft - so
hatte sich die alte Führungsriege der Altana ihre letzte
Hauptversammlung sicher nicht gewünscht. Doch seit dem Verkauf des
Arzneimittelgeschäfts an eine von Finanzinvestoren geformte Gruppe
und der Ankündigung, dass nun 10% der Pharmastellen mit Schwerpunkt
in Konstanz gestrichen werden, war ein wahrhaft würdevoller Abgang
nicht mehr zu erwarten.

Der Hinweis des scheidenden Vorstandschefs Nikolaus Schweickart,
dass es auch in jeder anderen Konstellation zum Aderlass in der
Pharma gekommen wäre, ist richtig, geht aber am eigentlichen Problem
vorbei. Denn allein an den sich verschlechternden Rahmenbedingungen
im Markt kann es nicht gelegen haben, sonst gäbe es nicht höchst
erfolgreiche deutsche Pharmafirmen wie Boehringer Ingelheim. So
räumte denn auch Schweickart, bei aller positiven Bilanz, die er
seiner Ära selbst testierte, Versäumnisse ein. Es sei strategisch
falsch gewesen, zu stark auf die Innovationskraft der eigenen
Forschung zu setzen. Auch die Bereitschaft zu externen Kooperationen
hätte größer sein müssen.

Doch die Arbeit des Vorstands angesichts des sauren Abschieds auf
diese strategischen Fehlentscheidungen zu reduzieren, greift zu kurz.
Schließlich ist es Altana gelungen, weltweit eines der
umsatzstärksten Medikamente aus deutscher Forschung auf den Markt zu
bringen. Aufgrund dieses Erfolgs hat sich der Börsenwert über die
Jahre vervielfacht, und das Unternehmen verabschiedet sich aus der
alten Struktur mit einem Rekordergebnis. Ironie der Geschichte, dass
Altana nun den Aktionären in besserer Erinnerung bleibt als den
Mitarbeitern, obwohl die Führungsriege stets die unternehmerische
Verantwortung gegenüber der Maximierung des Shareholder Value in den
Vordergrund rückte.

Die neue Altana als reines Chemieunternehmen hat gute
Startbedingungen. Die Gruppe ist in den meisten Segmenten führend im
Markt, das Geschäft ist wenig zyklisch und wächst stark. Bilanziell
ist genügend Luft, sich mit Akquisitionen weiterzuentwickeln. Einen
Vorgeschmack gibt die Performance des Altana-Chemie-Zertifikats.
Dessen Kurs hat sich von Januar bis Ende April um fast 50% erhöht.

(Börsen-Zeitung, 4.5.2007)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

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Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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