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HPV-Test sensitiver als Zytologie (PAP-Abstrich) / Analyse von elf Studien zeigt, dass der HPV-Test im Rahmen der Gebärmutterhalskrebsvorsorge sensitiver als die Zytologie ist

Geschrieben am 04-04-2006

Dreieich/Hamburg (ots) - Eine Meta-Analyse von elf
Studien in Europa und Nordamerika, an denen mehr als 60.000 Frauen
teilgenommen haben, ergab, dass der Test auf Hochrisiko-Typen (HR)
des humanen Papillomavirus (HPV) bei der Gebärmutterhalskrebsvorsorge
durchgängig sensitiver ist als die Zytologie. Die Analyse wurde
gestern im International Journal of Cancer veröffentlicht (1). HR-HPV
verursachen nahezu alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs, Frauen ab 30
Jahre haben ein erhöhtes Risiko diesen Krebs zu entwickeln. Die
Digene Corporation in Gaithersburg, USA, stellt den einzigen
CE-markierten Test auf HR-HPV her, der von der amerikanischen
Gesundheitsbehörde (FDA) gemeinsam mit dem PAP-Abstrich für die
Vorsorge bei Frauen ab 30 Jahren zugelassen wurde.

Die Analyse zeigt, dass die Sensitivität des HPV-Tests im Schnitt
der Studien bei 96,1 Prozent liegt. Im Vergleich dazu schneidet die
Zytologie mit dem PAP-Abstrich mit einem Durchschnitt von 53 Prozent
deutlich schlechter ab, wobei die Ergebnisse hier zwischen 18,6 und
76,7 Prozent schwanken.

Professor Jack Cuzick, Cancer Research UK, einer der acht Autoren
dieser Studie: "Der HPV-Test war konstant sehr sensitiv in allen
Studien für CIN2+ und CIN3+ (Krebsvorstufen). Der PAP-Abstrich war
deutlich weniger sensitiv mit großen Unterschieden in den einzelnen
Studien. In einer gut untersuchten Bevölkerung bedeutet die geringere
Sensitivität des PAP-Abstrichs, dass daraus eine hohe Anzahl von
Krebsfällen, in einer scheinbar gut untersuchten Gruppe von Frauen
resultiert."

Die elf analysierten Studien stammen aus Ländern, in denen
Krebsvorsorgeprogramme schon seit mehreren Jahren eingeführt sind. Zu
diesen Ländern gehört neben den USA und Kanada, Großbritannien,
Holland und Frankreich auch Deutschland. Aus Deutschland waren als
Co-Autoren Professor Thomas Iftner, Universität Tübingen, Dr. Heike
Hoyer, Universität Jena, sowie Professor Karl-Ulrich Petry, Klinikum
der Stadt Wolfsburg, an dieser Meta-Analyse beteiligt.

Der HPV-Test hat sich in allen Altersgruppen und in jeder Studie
als sensitiver als der PAP-Abstrich herausgestellt. Für Mitautor
Professor Petry war dies keine Überraschung: "Wir kannten die
Ergebnisse der einzelnen Studien seit langem. Sie belegen, dass die
Einbeziehung des HPV-Tests in die Vorsorge die Effektivität und die
Kosteneffizienz bei der Prävention des Zervixkarzinoms verbessern
würde." Professor Petry hat Anfang des Jahres 2006 gemeinsam mit
niedergelassenen Gynäkologen, dem Klinikum Wolfsburg und der
Deutschen BKK ein Vorsorgemodell mit dem HPV-Test entwickelt und
eingeführt und damit die Ergebnisse der Studien bereits in die Praxis
umgesetzt. Professor Petry wünscht sich, dass das so genannte
Wolfsburger Modell Schule macht. "Die aktuelle Themenwoche der ARD
zum Thema Krebs zeigt, wie wichtig Aufklärung und Motivation zur
Vorsorge sind. An Gebärmutterhalskrebs müsste heute kaum eine Frau
mehr erkranken", so Petry.

Dr. Attila Lorincz, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung
bei Digene, sieht durch die im International Journal of Cancer
veröffentlichte Analyse einmal mehr die positive Datenlage für den
HPV-Test bestätigt. "Auch wenn die HPV-Vakzine bald eingeführt
werden, so bleiben Vorsorgelücken. Die Vakzine bieten nicht gegen
alle HR-HPV-Typen Schutz und bisher konnte nicht gezeigt werden, dass
sie auch bei bereits bestehenden HPV-Infektionen effektiv sind.
Deshalb wird es für die nächsten Jahrzehnte noch sehr darauf
ankommen, ein modernes Diagnostikverfahren anzubieten, das Frauen mit
Risiken sicher identifiziert. Eine Kombination von PAP-Abstrich und
HPV-Test für alle Frauen die 30 Jahre und älter sind, bietet eine
nahezu 100-prozentige Sensitivität und einen 100-prozentigen
negativen Vorhersagewert und damit die Möglichkeit einer Frau mit
hoher Sicherheit und Vertrauen zu sagen: Sie haben kein Risiko."

Geschätzt wird, dass weltweit jährlich 400.000 Neuerkrankungen an
Gebärmutterhalskrebs auftreten, damit liegt diese Krebsart bezogen
auf die Häufigkeit hinter dem Brustkrebs an zweiter Stelle. In
Deutschland erkranken jährlich 6.500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs,
knapp 2.000 Frauen sterben an dieser Krebsart.

(1) Cuzick J, Clavel C, Petry K-U et al.: Early Detection and
Diagnosis. Overview of the European and North American studies on HPV
testing in primary cervical cancer screening. International Journal
of Cancer, published online: 3. April 2006

Originaltext: Digene
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41269
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Pressekontakt:
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Dr. Werner Bauch
Bodelschwinghstr. 17
22337 Hamburg
Tel. 040/507113-29
E-Mail: dr.bauch@mastermedia.de


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