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NABU zieht Bilanz nach fünf Jahren Uferrenaturierung am Rhein

Geschrieben am 07-02-2007

Berlin (ots) - Welchen Spielraum hat naturnaher Flusslebensraum an
Europas meist befahrener Binnenwasserstraße? Dieser Frage gehen mehr
als 180 Teilnehmer auf der internationalen NABU-Fachtagung
"Revitalisierung degradierter Ufer des Rheins" nach. An der Tagung
nehmen Vertreter von Ministerien, Wirtschaft, Forschung, Behörden und
Verbänden teil. Schirmherr der Veranstaltung ist Bundesumweltminister
Sigmar Gabriel. In seiner Begrüßungsrede forderte NABU-Präsident Olaf
Tschimpke die Politik zu mutigeren Schritten bei der Umsetzung der
EG-Wasserrahmenrichtlinie auf. Diese sieht die Herstellung eines
ökologisch guten Zustandes der Flüsse bis zum Jahr 2015 vor.

Das NABU-Projekt, "Lebendiger Rhein-Fluss der tausend Inseln"
geht nun nach fünf Jahren in die Abschlussphase. In 15
Modellprojekten zwischen Iffezheim in Baden-Württemberg und der
niederländischer Grenze wurden mit Mauern oder Steinen befestigte
Ufer wieder der natürlichen Gestaltung des Flusses übergeben. Mit
einem Gesamtvolumen von knapp 1,1 Millionen Euro ist es ein großes
Naturschutz-Förderprojekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Die Bilanz des NABU anlässlich der Abschlusstagung des Projektes
fällt gemischt aus. Der Erfolg: Es konnten, gemeinsam mit vielen
weiteren Akteuren über Ressortgrenzen hinweg Beispiele für
ökologische Verbesserungen an Europas meistbefahrener
Binnenwasserstraße geschaffen werden. Der Vergleich mit den aktuellen
politischen und EU-rechtlichen Herausforderungen macht aber zugleich
deutlich, dass weit mutigere Schritte müssen folgen, um den stark
verbauten Rhein in einen ökologisch guten Zustand zu bringen.

Im Zentrum der NABU-Tagung steht nun die Frage, wie aus der am
stärksten verbauten Binnenwasserstraße Europas, dem Rhein, wieder ein
naturnaher Fluss mit einer Vielzahl vitaler Seitenarme werden kann.
Diskutiert werden dabei die Ergebnisse und die Erfahrungen aus fünf
Jahren Realisierung konkreter Maßnahmen im Spannungsfeld
Wasserstraße, Naturschutz und Hochwasserschutz.

NABU-Präsident Olaf Tschimpke: "Der Rhein als Deutschlands größter
Strom muss wieder ein lebendiger Fluss werden. Von einer naturnahen
Gestaltung der Ufer- und Flussabschnitte profitieren nicht nur Tiere
und Pflanzen sondern auch die Menschen. Mit seinem überregional
bedeutsamen Modell-Projekt hat der NABU beispielhaft Lösungen für die
Verbesserung der Strukturqualität des Lebensraumes Flusses gezeigt,
ohne dass die Binnenschifffahrtsstraße beeinträchtigt wurde."

Klaus Markgraf-Maué, Leiter des NABU-Projektes bei der
NABU-Naturschutzstation e.V. in Kranenburg: "20 Jahre nach dem
Sandoz-Unfall hat der Rhein wieder eine gute Wasserqualität. Aber
wenn wir den Fokus auf die ökologisch relevanten Strukturen, die
sandigen und kiesigen Uferpartien und Seitenarme richten, so liegt
noch viel Arbeit vor uns."

DBU-Kuratoriumsvorsitzender Hubert Weinzierl: "Mit dem
NABU-Projekt wurden Beispiele dafür geschaffen, dass es durchaus
möglich ist, dem Rhein als einen der massivst verbauten Ströme
weltweit, Teile seiner Ufer und seiner Aue zurückzugeben. Trotz
vermeintlich schwieriger Zuständigkeiten am Rhein zwischen
Bundesländern, Wasserstraßenverwaltung, Kommunen,
Naturschutzverbänden und UNESCO ist es gelungen, zu einer Win-Win
Situation für alle Beteiligten zu kommen."

Etwa 11.500 Kubikmeter Uferbefestigung ließ der NABU allein an
Ober- und Mittelrhein abtragen., Strombauelemente wie Leitwerke
ökologisch umgestalten. 2,4 Kilometer Ufer wurden revitalisiert. Für
Rote-Liste Arten wie z.B. Flussregenpfeifer und Barbe wurde neuer
Flusslebensraum geschaffen. Ein weiterer Kilometer Uferrückbau folgt
noch in diesem Jahr. An Mittel- und Niederrhein sollen durchströmte
Seitenarme dem Fluss in Zukunft ein Stück von seinem alten Gesicht
wieder geben.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium
Astrid Klug und Dr. Fritz Holzwarth, Präsident der Internationalen
Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR): Gerade solche Modellprojekte
sind wichtiger Bestandteil des 'Rheinprogramms 2020 und der
Wasserrahmenrichtlinie. Diese Projekte zeigen, dass Verbesserungen
auch bei einer intensiv genutzten Schifffahrtsstraße möglich sind und
die Sicherheit der Schifffahrt gewährleistet ist."

Weitere Informationen zum Projekt unter: www.lebendiger-rhein.de
und zum Programm - (Down-Load) unter: "Aktuelles"

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6347
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen:
Klaus Markgraf-Maué, Leiter des NABU-Projektes "Lebendiger Rhein"
mobil 0177-3365940
Susanne Klostermann, Naturschutzreferentin NABU-Naturschutzstation
Kranenburg, Tel. 02826-92094, mobil 0162-1026936


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