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Commerzbank: Börsenbericht Wochenausblick vom 5.2. bis 9.2.2007

Geschrieben am 05-02-2007

Frankfurt (ots) - Trotz vieler Anzeichen, dass die Märkte moderat
konsolidieren sollten, schlugen sich internationale Aktien erneut gut
und beendeten die vergangene Woche positiv. Deutsche Anleger durften
sich über ein Plus von 2,9% beim Dax freuen, auf europäischer Ebene
legte der Leitindex EuroStoxx50 um 1,9% zu. Gute Konjunkturdaten
lösten auch in den USA zum Wochenschluss eine Kursrally aus - der Dow
Jones stieg auf Wochenbasis um 1,3% und erreichte zwischenzeitlich
ein neues Allzeithoch. Japans Leitbörse ist hingegen erneut an der
17.600-Punkte-Marke gescheitert - somit wurde das Hoch aus dem Jahre
2006 (17.563 Punkte) knapp verfehlt.

An den internationalen Rentenmärkten war in der vergangenen
Handelswoche eine Bodenbildung zu beobachten. Zwar weist die Mehrheit
der Indikatoren in den USA weiterhin auf eine robuste Konjunktur hin,
es lassen sich jedoch erste Anzeichen einer allmählichen Abschwächung
ausmachen. Im Euroraum beginnt die konjunkturelle Stimmung langsam zu
drehen.

In den USA stand die Sitzung des geldpolitischen Rates der Federal
Reserve Bank im Mittelpunkt. Wie erwartet beließ der
Offenmarktausschuss das Leitzinsniveau bei 5,25% und hält damit
weiterhin an der Zinspause fest. Der Fokus der Marktteilnehmer lag
auf der Stellungnahme der Notenbank in der anschließenden
Pressekonferenz. Die Einschätzung der Konjunktur änderte sich
erwartungsgemäß von einer "Abkühlung" zu einem "kräftigeren
Wachstum". Auch die Beurteilung des Immobilienmarktes wurde von
"merklicher Abkühlung" auf "erste Anzeichen einer Stabilisierung"
abgeändert. Beruhigen ließen sich die Märkte jedoch durch die
geänderte Einschätzung der Preisrisiken. Notenbank-Chef Ben Bernanke
deutete an, dass der Inflationsdruck nachlasse. Die Rentenmärkte
werteten dies als Zeichen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit keine
weiteren Zinserhöhungen folgen werden.

Auch die europäischen Rentenmärkte gingen freundlicher aus der
Handelswoche. Dies lag zum einen an den Vorgaben aus den USA, zum
anderen an den ersten Anzeichen eines konjunkturellen Umschwungs. Die
Chancen für eine Erholung an den Rentenmärkten sind damit gegeben,
einem nachhaltigen Renditerückgang steht jedoch die Geldpolitik
entgegen. EZB-Präsident Trichet sprach noch am Wochenende von der
Möglichkeit einer "steigenden Inflation durch höhere Energiepreise";
somit dürfte kein Zweifel über die zukünftige Zinspolitik der EZB
bestehen. Wir gehen von einer weiteren Zinserhöhung um 25 Basispunkte
auf ein Niveau von 3,75% in der kommenden März-Sitzung der EZB aus.
Der Bund-Future ging im Wochenvergleich 26 Ticks fester bei 115,26
aus dem Handel. Die Rendite der Zehnjährigen notiert mit 4,06% noch
immer deutlich über der 4%-Marke.

Von den Daten der kommenden Woche sind vermutlich keine weiteren
Impulse für höhere Anleihenkurse zu erwarten. Zwar werden vor allem
die deutschen Daten zur Industrieproduktion, zu den Auftragseingängen
und zum Außenhandel den leichten Rückgang der wirtschaftlichen
Aktivität bestätigen, eine nachhaltige Aufhellung der Stimmung an den
Bondmärkten ist jedoch erst nach dem Ende des Zinserhöhungszyklus der
EZB wahrscheinlich. Notenbank-Präsident Jean-Claude Trichet wird die
EZB-Sitzung am kommenden Donnerstag dazu nutzen, die Märkte auf die
nächste Erhöhung der Leitzinsen im März vorzubereiten.

Welche Gründe sind es, die den Aktienmarkt beflügeln? Wir hatten
letzte Woche auf eine mögliche, moderate Korrektur u.a. mit Blick auf
die technischen Indikatoren hingewiesen. Die festzustellende erhöhte
Volatilität ist i.d.R. ein Zeichen für die Anfälligkeit der
Kapitalmärkte - und dennoch: eine Korrektur nach dem seit Sommer 2006
anhaltenden Kursanstieg war (noch) nicht festzustellen.

Nach wie vor gibt es (fundamentale) Gründe, die für ein Engagement
in Aktien sprechen. Zum einen ist es die offenbar einstimmige
Erwartung von Korrekturen an den Aktienbörsen, denn von Euphorie ist
derzeit nichts zu spüren. Dies ist per se ein gutes Zeichen, dass die
Kurse auch in Zukunft weiter steigen könnten. Zum anderen zeigen die
Unternehmensergebnisse ein weitestgehend solides Bild. In Europa
haben rund zwei Drittel der Unternehmen aus dem Stoxx50, die bis
heute berichtet haben, die Analystenschätzungen bezüglich Umsatz oder
Ertrag übertroffen. Auch für die bisher eher moderat verlaufene
Berichtssaison im US-Technologiesektor scheint sich das Bild etwas
aufzuhellen:

Weitere Gründe sind auch Aktienrückkaufprogramme und Übernahmen in
bar, die das Angebot an handelbaren Aktien reduzieren - unter der
Prämisse, das sich der Gewinn dadurch nicht verändert, steigt somit
der Gewinn pro Aktie (EPS). Ein prominentes Beispiel ist die Bank of
America, die letzte Woche bekannt gab, Aktienrückkäufe in Höhe von
bis zu 14 Mrd. US-Dollar durchführen zu wollen, was ca. 6% des
Börsenwertes entspricht. Das Thema Fusionen treibt die Märkte
besonders in Europa, wie man im Falle Eon-Endesa eindrucksvoll
verfolgen kann. Der Kurs der Endesa-Aktie hat sich in den vergangenen
12 Monaten nahezu verdoppelt, die Eon-Aktie ist allein seit Dezember
um knapp 20% gestiegen.

Für den deutschen Markt beginnt die heimische Berichtssaison in 2
Wochen - diese sollte im Wesentlichen ein Zeugnis eines starken 4.
Quartals ablegen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass einige
Unternehmen sogar mit einem positiven Überraschungspotenzial
aufwarten, so dass trotz einer kurzfristig zu erwartenden moderaten
Konsolidierung die Zeichen schon bald wieder auf Grün stehen dürften.

Obwohl die Aufwärtstrends immer noch intakt sind, verliert die
Bewegung an Dynamik. Auch technische Indikatoren sprechen für eine
(moderate) Konsolidierung, deren Beginn und Dauer nur schwer
vorauszusagen ist. In der aktuellen Marktverfassung kann es nicht
schaden, aufgelaufene Gewinne partiell zu realisieren (z.B. durch den
Verkauf der halben Position). Stringent sollten Sie mit
Stop-Loss-Kursen agieren, um Gewinne zu sichern und im Falle einer
Korrekturbewegung zu liquidieren. Denn am mittelfristig positiven
Szenario v.a. des deutschen und europäischen Aktienmarktes hat sich
nichts geändert - unter Bewertungsaspekten bleibt die Aktie nach wie
vor das interessanteste Anlagemedium (KGV Dax für 2007: 12-13).
Privatanlegern wird die Aktie von SAP empfohlen.

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Ó2006; Herausgeber: Commerzbank Aktiengesellschaft, Kaiserplatz,
60261 Frankfurt am Main. Diese Ausarbeitung oder Teile von ihr dürfen
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werden.

Originaltext: Commerzbank AG
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6676
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6676.rss2
ISIN: DE0008032004

Pressekontakt:
Commerzbank AG
Zentraler Stab Konzernkommunikation -Presse-
Telefon: 069/136-22830
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