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Autohersteller erreichen derzeit ihre selbst gesetzten Klimaschutz-Ziele nicht

Geschrieben am 13-01-2007

Köln (ots) - Kohlendioxid-Emissionen der Fahrzeuge höher als
geplant / Schuld tragen vor allem deutsche Hersteller /
CO2-Strafsteuern träfen die Branche hart: Hohe Gewinneinbrüche wären
die Folge

Köln, 13. Januar 2007 - Die europäischen Autohersteller erfüllen
derzeit die selbst gesetzten Klimaschutzziele nicht. Das ist das
Ergebnis einer Analyse, die Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer von der
Fachhochschule Gelsenkirchen im Auftrag des Wirtschaftsmagazins
'Capital' (Ausgabe 3/2007, EVT 18. Januar) durchführte. Die
Mitglieder des europäischen Autoherstellerverbands ACEA
verpflichteten sich im Jahre 1995, dass Neuwagen 2008 im Schnitt
weniger als 140 Gramm Kohlendioxid pro gefahrenen Kilometer
ausstoßen. Zuletzt lagen die Emissionen bei 161 Gramm. "Das Ziel ist
in diesem Jahr nicht mehr zu erreichen", sagt Dudenhöffer gegenüber
'Capital'. "Das Einsparpotenzial durch Dieselfahrzeuge ist beinahe
ausgereizt, Verbesserungen in der Motorentechnologie werden durch den
Trend zu höheren PS-Zahlen und mehr Gewicht wett gemacht".

Nach Berechnungen des Auto-Experten liegt die Schuld für das
Verfehlen der Eigenverpflichtung vor allem bei den deutschen
Herstellern. So liegen die CO2-Emissionen in Europa bei den
Fahrzeugen des VW-Konzerns in Schnitt bei 163, bei Daimler-Chrysler
bei 184, bei BMW bei 190 und bei Porsche sogar bei knapp 300 Gramm
pro Kilometer. Im Vergleich dazu stehen die Autogruppe Fiat mit
Alfa-Romeo, Fiat und Lancia sowie die PSA Gruppe mit Citroën, Peugeot
und Renault mit gut 150 Gramm recht gut da.

Die schlechten Werte dürften die EU-Kommission wenig freundlich
stimmen. Am 10. Januar forderte die Kommission, den
durchschnittlichen Kohlendioxid-Ausstoß pro Fahrzeug auf 120 Gramm
pro Kilometer zu begrenzen. Die geforderte Erhöhung des Anteils an
Biokraftstoffen bis 2020 auf zehn Prozent dürfte als Maßnahme kaum
ausreichen. Die Kommission möchte daher die Steuern an die
CO2-Emissionen der Fahrzeuge koppeln. Um die Gewohnheiten der
Autokäufer tatsächlich zu ändern, wären drastische Schritte gefragt.
Hohe Strafsteuern oder Verbote hätten aber dramatische Auswirkungen
für die deutschen Konzerne.

Dudenhöffer entwickelte im Auftrag von 'Capital' zwei Szenarien
und berechnete die Auswirkungen für die Autohersteller bis zum Jahr
2015. Würden etwa alle Autos, die mehr als 200 Gramm CO2 pro
Kilometer in die Luft blasen, mit 3.000 Euro pro Jahr zusätzlich
besteuert, sänken die Verkaufszahlen großer Fahrzeuge. Trotz der
dadurch schwindenden Profite müsste die Branche zugleich in neue
Techniken investieren. In diesem Szenario könnten VW, BMW und
Mercedes einen Gewinneinbruch von knapp 15 Prozent, Audi und Porsche
von gut 20 Prozent erleiden.

Noch ärger träfe es die Konzerne, wenn es in Europa bis 2015 zu
einem Verbot von Fahrzeugen käme, die mehr als 200 Gramm CO2
ausstoßen. Aktuell wäre davon fast jedes zweite Modell betroffen. Bei
diesem Szenario könnten die Gewinne bei VW um 30 Prozent, bei Audi,
BMW und Mercedes um bis zu 40 Prozent einbrechen. Porsche müsste dem
europäischen Markt ade sagen und würde gut die Hälfte des Gewinns
verlieren. "Viele Automanager unterschätzen die Auswirkungen von
Klimaschutz-Sanktionen und gefährden langfristig die
Überlebensfähigkeit ihrer Konzerne", glaubt Dudenhöffer.

Für Rückfragen:
Jens Hagen, Redaktion 'Capital',
Tel. 0221/4908-327, E-Mail: hagen.jens@capital.de

Originaltext: Capital, G+J Wirtschaftspresse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8185
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8185.rss2


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