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Neujahrsbotschaften

Geschrieben am 01-01-2007

Hannover (ots) - Achtung: Pressemitteilung hat 7 Seiten

Sehr geehrte Damen und Herren,

nachfolgend finden Sie die Neujahrsbotschaften der Ratsmitglieder
und der Leitenden Geistlichen in der EKD, soweit sie bei der
Pressestelle der EKD eingegangen sind.

Wir bitten Sie, die unterschiedlichen Sperrfristen zu beachten.

Die Kolleginnen und Kollegen in der Pressestelle der EKD wünschen
allen, die regelmäßig unsere Pressemitteilungen bekommen und über
kirchliche Ereignisse berichten, einen gesegneten Start in das Neue
Jahr. Verbunden damit ist der Dank für alle Zusammenarbeit im zu Ende
gehenden Jahr.

Dies ist die 273. und (vor-)letzte Pressemitteilung des Jahres
2006. So viele Pressemitteilungen machen wir nicht, weil wir Sie in
den Redaktionen gern mit Faxen und Mails überschütten, sondern weil
ein bewegtes und ereignisreiches Jahr hinter uns liegt. Nicht jede
Pressemitteilung ging an jede Adresse, um Sie nicht mit Informationen
zu überhäufen, die für Sie von wenig Interesse ist. Wir hoffen, dass
wir dies immer spezifischer und zielgerichteter einrichten können,
aber alle Pressemitteilung können Sie jederzeit unter www.ekd.de
nachlesen.

Eine nachrichtliche Zusammenfassung der Neujahrspredigt kommt als
Pressemitteilung 1/2007 - ich hoffe allerdings, sie noch im alten
Jahr verschicken zu können.

Die Pressestelle im Kirchenamt der EKD ist über Silvester und
Neujahr - wie an allen Wochenenden und Festtagen - unter der Nummer
0511/2796-109 zu erreichen. Ab 2. Januar 2007 ist die Pressestelle zu
den üblichen Bürozeiten wieder besetzt. Emails an die Pressestelle
werden ab 2. Januar wieder bearbeitet.

Mit freundlichen Grüßen aus Hannover
Ihr
gez. Christof Vetter

Bischof Wolfgang Huber
Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

Sperrfrist: 30. Dezember 2006, 8 Uhr

Im Berliner Rundfunksender RBB STADTRADIO 88ACHT sagt Bischof
Wolfgang Huber am 30. Dezember zum Jahresende und zum Jahrswechsel:

Morgen endet das Jahr 2006. Erinnern Sie sich noch, mit welchen
Hoffnungen und Wünschen, mit welchen Ängsten und Ungewissheiten es
begann? Nun scheinen alle Tage dieses Jahres verflogen zu sein; zwei
letzte Tage bleiben. Auch große Ereignisse wie die
Fußballweltmeisterschaft liegen hinter uns. Immerhin: "Fanmeile" ist
das Wort des Jahres.

Die wichtigste Überraschung war für mich eine andere: Die Familie
wurde zum wichtigsten Thema des Jahres. Die gelingende Gemeinschaft
in der Ehe und das Ja zu Kindern, verlässliche Betreuung und gute
Bildung für Kinder schon im Vorschulalter, Chancengleichheit für
alle, unabhängig von Herkunft und Einkommen, solche Gedanken
bestimmten die öffentliche Debatte ebenso wie persönliche
Entscheidungen.

Ich schlage vor, auch für das Jahr 2007 die Stärkung der Familie
zum Thema des Jahres zu wählen. Keine andere Frage wird die Zukunft
unserer Gesellschaft so bestimmen wie diese. Unsere alternde
Gesellschaft muss den Wert von Kindern neu entdecken. Ich wünsche mir
einen Mentalitätswandel, durch den nicht mehr die Reise in andere
Kontinente als Statussymbol gilt, sondern der Kindersitz im Auto.

Der Berliner Wunsch zum Jahreswechsel heißt oft so: "Ich wünsche
dir einen guten Rutsch." Der Rutsch, von dem da die Rede ist, kommt
nicht von rutschen oder schlittern. Das Wort "Rutsch" gehört vielmehr
in die jiddische Sprache, die vor allem in Berlins Scheunenviertel
heimisch war. Rosch heißt im Jiddischen wie im Hebräischen: Anfang
oder Beginn. Ich wünsche Dir also nicht einen guten Rutsch, sondern
einen guten Anfang, einen guten Start ins Neue Jahr. Der gute Anfang
ist aber eben nur der Beginn, der ohne Zweifel wichtig ist. Zu
bestehen ist aber das ganze Jahr.

Das biblische Losungswort für das Jahr 2007 heißt in unserer
Kirche: "Gott spricht: Siehe, ich will Neues schaffen, jetzt wächst
es auf, erkennt ihr's denn nicht?"

Das klingt wie ein Fanfarenstoß, der jedes Bollwerk von Isolierung
oder gar Verzweiflung zum Einsturz bringen will. Fest gefügte
Vorstellungen vom Leben sollen neuen Erfahrungen Raum geben. Dem
Zweifel tritt die Zuversicht entgegen, die Rede von der ewigen
Wiederkehr des Gleichen wird durch die Bereitschaft überboten, Neues
zu versuchen.

Gott ruft in die Freiheit. Häufig erkennen wir erst im dankbaren
Blick zu-rück, wie seine Güte uns leitet. Ein solches Geleit wünsche
ich Ihnen im Neuen Jahr. Auch schwierige Erfahrungen können uns darin
bestärken, wie wichtig bewährte Gemeinschaft ist. Zum Beispiel in der
Familie. Auch wenn Gott nicht alle unsere Wünsche erfüllt, bestimmt
er unsere Wirklichkeit. Deshalb können wir das neue Jahr mit
Zuversicht beginnen - für uns und unsere Kinder, für die Familie, in
der wir leben.

Ich wünsche Ihnen einen fröhlichen Jahreswechsel und ein
gesegnetes Neues Jahr: Bleiben Sie behütet!

Landesbischof Christoph Kähler
Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen
Stellvertretender Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD)

Gute Vorsätze gut überlegen:
"Dinge beim Namen nennen"

"Wir brauchen gute Vorsätze, wenn wir etwas in unserem Leben
bewegen wollen", meint Christoph Kähler, Landesbischof der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, zum bevorstehenden
Jahreswechsel. "Wir fragen uns, was das neue Jahr wohl Neues bringen
wird. Die einen erwarten das neue Jahr mit Neugier, andere mit
Bangen. Es gehört zum Menschsein, sich immer wieder auf Veränderungen
einzustellen. Gute Vorsätze können dabei helfen." Dafür biete sich
die Zeit "zwischen den Jahren" ebenso an wie die Ferien- und
Urlaubszeit. Es käme jedoch darauf an, Maß zu halten, um sich nicht
selbst zu überfordern und so das Scheitern zu programmieren. "Gute
Vorsätze wollen gut überlegt sein."

Als Beispiel nannte Kähler, dass viele Menschen Missstände und
Ungerechtigkeiten sehen, sich aber nur im Stillen aufregen und dies
nicht aussprechen. Das gelte auch für zwischenmenschliche
Beziehungen. "Wenn uns etwas nicht gefällt und wir wollen, dass es
nicht bleibt, wie es ist, brauchen wir in der Gesellschaft und in
unseren privaten Beziehungen das offene Gespräch." Die Bibel fordere
uns auf: "Tu deinen Mund auf für die Stummen." Wer die Dinge beim
Namen nenne, wage zugleich den ersten Schritt, Neuland zu gewinnen.
So könnten viele kleine Leute mit ihren guten Vorsätzen tatsächlich
die Welt verändern. Ebenso wichtig sei es, die offenen Worte anderer
Menschen ernst zu nehmen und nicht achtlos zu überhören. Eine
Erwartungshaltung, die sich gegenüber Kritik und Ideen aufgeschlossen
zeige, schütze davor, auf der Stelle zu treten.

Allerdings hielten wir, so der Bischof, das Leben nicht in der
Hand. "Unser Leben hält Überraschungen bereit. Manche Begebenheit und
Begegnung kann uns bereichern, manche Sorge kann uns verunsichern. Ob
Kirchenmitglied oder nicht: Es tut gut, die Hände zu falten und
dankbar zu sein für Gesundheit und geschenktes Leben oder um
Tapferkeit zu bitten, wenn sich Träume nicht erfüllen. So wünsche ich
allen Thüringerinnen und Thüringern, dass sie die Hilfe Gottes im
Jahr 2007 wahrnehmen und darauf vertrauen können."

Landesbischof Johannes Friedrich
Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Deutschlands (VELKD)

Sperrfrist: 1. Januar 2007, 10 Uhr

Landesbischof Johannes Friedrich predigt im Neujahrsgottesdienst
in der Münchner St. Matthäus Kirche

Auf ein Neues! Gott schafft Neues

"Ist wirklich alles neu?" so fragte Landesbischof Johannes
Friedrich in seiner Neujahrspredigt in der Münchner Matthäuskirche.
"Sind mit dem 1. Januar die Karten neu gemischt? Ist das Neue ein
Neuanfang, der das Alte vergangen sein lässt?"

Im Rückblick auf das vergangene Jahr 2006 zog Bischof Friedrich
Bilanz: Zu den guten Erinnerungen gehöre das "Sommermärchen" der
Fußball Weltmeisterschaft, "ein großes Fest kollektiver Freude und
gelungener Völkerverständigung." Der Besuch des Papstes habe manchen
"eingefleischten Lutheraner" mitgerissen. Beeindruckt zeigte sich
Bischof Friedrich von den "volksmissionarischen und christusbezogenen
Predigten des Papstes", sowie von dem ökumenischen Signal, dass "in
einem katholischen Dom neben dem Papst auch der lutherische Bischof
Gottes Wort" verkündigen konnte.

Unter den Konfliktfeldern, die von 2006 in das neues Jahr
hineinragten, wies Bischof Friedrich besonders auf den
"zivilisatorischen Konflikt" hin zwischen der westlichen und der
muslimischen Welt. Hier seien "entschiedene Schritte" zu "Formen
gegenseitigen Respekts" erforderlich. So dürften Christen in
Deutschland nicht in jedem Bau einer Moschee "eine Bedrohung des
christlichen Abendlandes wittern". Doch die Forderung nach
Religionsfreiheit müsse auch in die andere Richtung gelten: "Ich
erwarte von all denen, die bei uns in Deutschland Religionsfreiheit
für sich fordern, diese auch in ihren Heimatländern zu gewähren" so
Bischof Friedrich.

Für Christen gelte das Gotteswort aus dem Buch des Propheten
Jesaja (Jes 43, 19a): "Siehe, ich will Neues schaffen, jetzt wächst
es heran." Auf die Frage, wie Gott Neues schaffe, antwortete Bischof
Friedrich: "Nicht die Verhältnisse, in denen wir leben, wandeln sich
durch Gottes Wort unmittelbar. Aber meine Betrachtungsweise, mit der
ich an die Welt, wie sie ist, herangehe, kann durch Gottes Wort
gewandelt werden. Wenn nicht mehr Angst, sondern Hoffnung, wenn nicht
mehr Egozentrik, sondern Liebe das Denken der Menschen bestimmen,
dann wandelt sich auch die Welt."

Präses Nikolaus Schneider
Evangelische Kirche im Rheinland
Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

"Wir sind beauftragt, Neues zu wagen"

Zum Jahreswechsel erinnert Nikolaus Schneider, Präses der
Evangelischen Kirche im Rheinland, an die biblische Losung für das
Jahr 2007 "Gott spricht: Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt
wächst es auf, erkennt ihr's denn nicht?" (Jes. 43,19).

Gott sagt uns zu, dass nicht alles so bleiben wird, wie es ist.
Gott, der Schöpfer des Himmels und Erde und allen menschlichen
Lebens, hat sich nicht ins ferne Jenseits zurückgezogen. Er ist bei
uns und mit uns auch im Jahr 2007. Deshalb sind auch wir befähigt und
beauftragt, Neues zu wagen, alte Denkmuster und Strukturen zu
durchbrechen.

Das wünsche ich mir und unserem Land im Interesse der Arbeitslosen
und der Familien; das wünsche ich für den Beitrag Deutschlands zum
Frieden in der Welt; das wünsche ich für den Einsatz in unserem Land,
Gottes Schöpfung zu bewahren.

Bischof Hans-Jürgen Abromeit
Pommersche Evangelische Kirche

Das Neue, das Gott schafft, und unsere Reformen

Der Beginn eines neuen Jahres lässt uns fragen: Unter welchem
Zeichen wird das neue Jahr stehen? Wird es ein gutes Jahr werden?
Seit einiger Zeit haben die Bedenken und Zweifel, mit denen wir in
die Zukunft blicken, die Oberhand gewonnen über die Hoffnung auf
Besserung der Verhältnisse. Die Menschen erwarten kaum, dass die
nächsten Jahre etwas bringen werden, was besser ist als die
Gegenwart. Wer zu hoffen wagt, hofft vielleicht gerade noch, dass es
nicht schlechter werden möchte.

Es besteht wenig Bereitschaft, sich Neuem zu öffnen. Zu viel hat
sich in den letzten Jahren verändert. Der Wandel ist rasant, die
Veränderung atemberaubend. Noch ist unklar, was aus den Systemen von
Arbeitslosen-, Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung wird. Die
endlosen Debatten um Reformen in Deutschland haben die Menschen
reformmüde gemacht. Trotzdem ahnen die meisten, dass angesichts von
Globalisierung, demographischer Krise und Massenarbeitslosigkeit in
Deutschland nicht alles beim Alten bleiben kann und wird.
Auch in der Kirche sind die Herausforderungen zur Veränderung
unübersehbar. Aber sind wir in Gesellschaft, Staat und Kirche zum
Wandel überhaupt fähig? Sind wir selbst bereit, uns auf Neues
einzulassen?

In dieser Situation hören wir die Jahreslosung wie eine
Überschrift für das Jahr 2007:
"Gott spricht: Siehe, ich will ein Neues schafften, jetzt wächst es
auf, erkennt ihr's denn nicht?" (Jes. 43, 19a)

Mag das Morgen auch ungewiss sein und die Zukunft Angst besetzt,
so hören wir hier doch eine entschiedene, Mut machende und lockende
Stimme. Gott, der die Zeiten überschaut, macht selber Mut zur
Zukunft. Er selber will Neues schaffen, das die Not wendet. Nicht
alles Neue ist gut und entspricht Gottes Willen, aber das Neue, das
Er schafft, ist immer hilfreich. Was aber ist das Neue, das Gott
schafft, im Unterschied zu dem Reformmüll, den offensichtlich wir
Menschen immer wieder produzieren?

Auch in Jesus Christus, seiner Lehre und seinem Leben, seinem
Sterben und Auferstehen hat Gott eine völlig neue Lebensweise in
diese Welt hineingebracht. Jesus war radikal offen für das Neue, das
kommen musste, damit überhaupt Leben weitergeht. Er hat sogar in der
Bereitschaft, Gott seine Zukunft anzuvertrauen, sein Leben als Opfer
für die Menschheit gegeben. In der Bereitschaft, im Vertrauen auf
Gott mutig sich der Zukunft zuzuwenden, liegt die Grundvoraussetzung
für gelingenden Wandel. Die Hauptaufgaben scheinen mir dabei folgende
zu sein:

1. In weltweiter Perspektive ist die immer weiter zunehmende
Globalisierung die größte Herausforderung. Kein Problem kann mehr
begrenzt aus seiner Region verstanden und gelöst werden. Im Jahr 2007
kommt die Globalisierung uns in unserem Bundesland besonders nah,
weil im Juni der G8-Gipfel in Heiligendamm stattfindet. Dort werden
viele Probleme besprochen werden. Aber bisher haben sich die
Industrienationen zu wenig um die Überwindung der weltweiten Armut
gekümmert. Sie versuchen, ihre Probleme isoliert zu lösen. Doch ohne
konzentrierte Hilfe für die Opfer weltweiter Armut werden die
Probleme der Industrienationen nicht zu lösen sein. "Erst im Teilen
werden wir fähig, die Fülle des Lebens zu genießen." (Bischof Jochen
Bohl, Dresden). Das Neue, das Gott schafft, ist menschenwürdiges
Leben für jeden Menschen, der auf diesem Erdball geboren wird.

2. In Deutschland haben wir mit den Reformen gerade erst begonnen.
Dabei fehlt häufig das Zutrauen, das dieses Land auch in Zukunft
fähig ist, seine Bewohner zu nähren und ihnen eine angemessene
Beteiligung am Leben zu ermöglichen. Ist eine existentielle
Grundsicherung gegeben, hängt die Erfüllung des Lebens nicht an
materiellen Werten, sondern an der Erfahrung, gebraucht und geliebt
zu werden. Wenn in unserer Gesellschaft viele Menschen diese
Grunderfahrungen nicht machen, brauchen wir uns nicht zu wundern,
wenn eine familien- und kinderfreundliche Atmosphäre vermisst wird.
Deswegen sollten wir auf dem Weg der Reformen voranschreiten, ohne
aber Opfer der Reformen zu produzieren.
Das Neue, das Gott schafft, ist das Gefühl grundlegender Bejahung.
Jedem Menschen gilt Gottes Liebe. "Gott aber erweist seine Liebe zu
uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder
waren." (Röm. 5, 8) Diese bedingungslose Liebe heute zu leben, ist
eine Grundbedingung, wenn durch Reformen nicht die Aufteilung der
Gesellschaft in Gewinner und Verlierer fortgeschrieben werden soll.

3. In der Evangelischen Kirche hat erstmals eine deutschlandweite
Reformdebatte eingesetzt. Der Rat der Evangelischen Kirche in
Deutschland möchte die in den einzelnen Landeskirchen in Gang
befindliche Modernisierungsentwicklung vernetzen. Vor Ort und in den
Landeskirchen hat sich schon Manches verändert. Auch dieser Wandel
wird von vielen als bedrohlich empfunden, als seien die bisherigen
Organisationsformen und Strukturen schon deswegen besser, weil wir
sie kennen. Das Neue, das das Alte ablösen kann, kennen wir ja eben
nicht. Deswegen dürfen wir das Zutrauen haben, dass das Neue, das
Gott schafft, immer Lebensformen für die Kirche sein werden, die es
uns erlauben, mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln Gott zu
loben, das Evangelium in Wort und Tat zu verkündigen und Gemeinschaft
zu leben. Dabei kommt der Kirche zu Gute, dass die Menschen wieder
nach dem Woher und Wohin ihres Lebens fragen und der Gottesglaube
eine neue Anziehungskraft gewinnt. Es wird darauf ankommen heraus zu
finden, wie die Evangelische Kirche helfen kann, diese Sehnsucht nach
Gott zu stillen.

Insgesamt sind die Herausforderungen, vor denen wir stehen,
riesig. Aber im Vertrauen auf einen stets Neues schaffenden Gott muss
uns um die Zukunft nicht bange sein. Er hat das Neue bereits wachsen
lassen. Es liegt nun an uns, es zu erkennen und ihm den angemessenen
Raum zu gewähren.

Bischof Axel Noack
Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen

"Zutrauen gewinnen jene, die Vertrauen wagen"

Zum Jahreswechsel ermuntert der Magdeburger Bischof Axel Noack
dazu, mehr Vertrauen in die Zukunft zu wagen. Als Beispiel verweist
er auf Paul Gerhardt, dessen 400. Geburtstag in der Kirchenprovinz
Sachsen und anderen Landeskirchen 2007 gefeiert wird. Der Theologe
und Texter zählt neben Martin Luther weltweit zu den beliebtesten
deutschsprachigen Kirchenlieddichtern.

"Die Texte von Paul Gerhardt gehören zu den schönsten
Kirchenliedern überhaupt. Diese Tatsache wird umso erstaunlicher,
wenn man sich klar macht, dass er seine Lieder in tragischen und
dramatischen Tagen geschrieben hat. In Europa tobt der Dreißigjährige
Krieg und er schreibt 'Nun danket all und bringet Ehr'. Vier seiner
fünf Kinder sterben im ersten Lebensjahr. 'Geh aus, mein Herz und
suche Freud' dichtet Paul Gerhardt", sagt Axel Noack, Leitender
Geistlicher der Kirchenprovinz Sachsen. "An diesem Poeten und Pfarrer
wird deutlich, dass Vertrauen in die Zukunft und in Gottes Güte nicht
nur möglich ist, wenn im eigenen Leben alles glatt geht. Seine Texte
beweisen, wie der Glauben durch ein sturmgepeitschtes Leben tragen
kann. Eine tüchtige Portion dieses Vertrauens wünsche ich den
Menschen in unserer Region für die Herausforderungen des kommenden
Jahres. Dass sie etwas von dem erfahren, was die Lieder von Paul
Gerhardt prägt. Dazu gehört aber auch, sich darauf einzulassen.
Zutrauen oder Glaubensstärke ist ein Geschenk, das jene empfangen und
gewinnen, die Vertrauen in die Zukunft und in Gott wagen."

Hannover, 29. Dezember 2006
Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Originaltext: EKD Evangelische Kirche in Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55310
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Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de


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